Bremer Stadtmusikanten: Illustration der Schachtel, Foto von Franjos
Reich der Spiele Rezension Bremer Stadtmusikanten (Franjos)

Bremer Stadtmusikanten (Franjos)

von Johannes Halbig
3 Minuten Lesedauer

„Die Bremer Stadtmusikanten“ gehören sicherlich zu den bekannteren Märchen der Gebrüder Grimm. Auch in spielerischen Kreisen erfreuen sie sich einer gewissen Beliebtheit. So hat Gilbert Obermair das Thema schon 1987 als Anlass zu einem wunderschönen Spiel genommen und es gibt ein Kinderspiel Bremer Stadtmusikanten von Arno Steinwender und Wilfried Lepuschitz. 2024 hat Torsten Marold den märchenhaften Stoff  in einem Kartenspiel (von Franjos) aufgegriffen. Die vier Tiere sind auch zu eigenständigen Symbolen geworden, so wurden im Jahr 2017 Ampeln im Bremer Innenstadtbereich mit ihnen gestaltet.

Infos zu Bremer Stadtmusikanten (Franjos)

  • Titel: Bremer Stadtmusikanten
  • Verlag: Franjos
  • Autor: Torsten Marold
  • Spieleranzahl: 2-6
  • Alter ab: 7
  • Dauer in Minuten: 25
  • Jahrgang: 2024

Unsere Wertung zu Bremer Stadtmusikanten

Vorbemerkung zum Spiel Bremer Stadtmusikanten

Bremer Stadtmusikanten: Schachtelvorderseite und Rückseite, Foto von Johannes Halbig

Bremer Stadtmusikanten: Schachtelvorderseite und Rückseite, Foto von Johannes Halbig

Die Spielanleitung kommt fast schon als kleines Buch daher. Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen. Die sechs verschiedenen Sprachen, in denen die Regel vorliegt, liegen sozusagen gebunden vor.

Die Spielvorbereitung

Bevor die Karten gemischt werden, müssen die Räuberkarten aussortiert werden. Vier Karten werden in der Mitte offen ausgelegt. Sie sind der Beginn von vier Reihen. An jeden Spieler werden fünf Karten ausgeteilt. Anschließend werden die neun Räuberkarten mit den jetzt noch übrigen Karten gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt.

Regeln: der Spielverlauf bei Bremer Stadtmusikanten

Wer an der Reihe ist, legt eine seiner fünf Handkarten an eine der vier Reihen in der Tischmitte an. Dabei darf in dieser Reihe weder das angelegte Tier noch die Farbe schon vorhanden sein. Die Karten werden überlappend angelegt. Bei einer ausgespielten Doppelkarte ist nur der obere Teil entscheidend. Eine Reihe besteht aus maximal vier Karten. Ein Joker darf nur als letzte Karte in einer Reihe gelegt werden. Legt der Spieler die dritte Karte in einer Reihe, darf er zusätzlich eine beliebige seiner Handkarten verdeckt vor sich ablegen.

Auf diese Weise können verdeckte Sets aus vier verschiedenen Tieren gesammelt werden. Hierbei spielt die Farbe der Tiere keine Rolle. Anschließend ergänzt der Spieler seine Handkarten wieder auf fünf Karten. Wird dabei eine Räuberkarte gezogen, wird diese sofort offen in der Mitte ausgelegt. Nachdem die neunte Räuberkarte aufgedeckt wurde, endet Bremer Stadtmusikanten sofort.

Set-Collection mit den vier Märchen-Tieren

Bremer Stadtmusikanten: Spielsituation, Foto von Johannes Halbig

Bremer Stadtmusikanten: Spielsituation, Foto von Johannes Halbig

Legt ein Spieler die vierte Karte in einer Reihe, sind die Stadtmusikanten vollzählig. Der Spieler legt dieses Set offen vor sich ab. Eine Reihe aus drei Karten kann man auch immer mit einer Jokerkarte vervollständigen. Anschließend wird eine neue Anfangskarte gelegt, damit immer vier Reihen im Spiel sind. Bei einer Doppelkarte entscheidet der Spieler, welches Tier er nutzen möchte.

Hat ein Spieler kein passendes Tier auf der Hand, darf er eine sechste Karte ziehen und diese auch sofort anlegen. Passt jedoch auch diese Karte nicht, nimmt der Spieler die Reihe mit den wenigsten Karten und legt sie auf den Ablagestapel. Eine seiner Handkarten legt er dann als neue Startkarte für diese Reihe.

Die Wertung am Spielende

Familienspiel Bremer Stadtmusikanten: Material, Foto von Franjos

Nachdem der neunte Räuber aufgedeckt wurde, zählt jeder seine im Spielverlauf gewonnenen Tiersets. Für jedes gibt es einen Punkt. Für jedes verdeckt gesammelte Set aus vier verschiedenen Tieren (die Farbe spielt hierbei keine Rolle) gibt es ebenfalls einen Punkt. Sieger ist natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Die Variante Räuberangriff

Die Bremer Stadtmusikanten beinhalten eine Variange. Dabei müssen die Spieler gemeinsam die Räuber abwehren. Dabei ist seltsamerweise die Anzahl der abzuwehrenden Räuber umgekehrt proportional zur Anzahl der Spieler. Der Spielaufbau und der Spielverlauf ist erst einmal der gleiche wie beim Grundspiel. Wird allerdings jetzt eine Räuberkarte gezogen, greift dieser Räuber alle Spieler an und sie müssen sich gegen ihn verteidigen.

Zur Verteidigung legt jeder Spieler eine seiner Handkarten verdeckt vor sich ab. Nachdem jeder seine Karte aufgedeckt hat, können je nach Spieleranzahl noch ein bis drei weitere Karten vom Nachziehstapel aufgedeckt werden. Die Abwehr gelingt, wenn vier verschiedene Tiere aufgedeckt werden. Falls dies nicht der Fall ist, nimmt der Räuber die aufgedeckten Karten mit sich. Nachdem die letzte Räuberkarte aufgedeckt  und abgewehrt wurd – oder auch nicht – endet das Spiel. Sind nun die Räuber öfter erfolgreich gewesen, als der beste Spieler Punkte hat, gewinnen die Räuber das Spiel, ansonsten der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit: Bremer Stadtmusikanten und der Spaß

Familienspiel Bremer Stadtmusikanten: Schachtel, Foto von Franjos

Nach dem ersten Spiel wollten die Kinder und auch die mitspielenden Erwachsenen unbedingt das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten hören. Die meisten kannten es zwar, aber wussten doch nicht mehr so genau, wie es ging.

Das Spiel ist nach meiner Erfahrung an der Grenze zwischen Kinder- und einfachem Familienspiel. Die Beachtung von zwei Merkmalen (Farbe und Tier) ist für manche Kinder nicht so einfach, wurde aber nach einigen Runden von allen gemeistert. Allerdings hat sich dann der Wiederspielreiz doch recht schnell erschöpft. Daran hat auch die Variante nichts geändert. Für „Vielspieler“ bietet Bremer Stadtmusikanten keine besonderen Herausforderungen.

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