Brilliant: Ausschnitt vom Titel des Spiels; Foto von Ravensburger

Den Hype von Spielen, bei denen gewürfelt und geschrieben wird (Roll & Write), konnte ich bisher nicht nachvollziehen. Kann man spielen. Ist okay. Das gleiche gilt für Spiele mit einer Solovariante. Alleine da am Tisch zu sitzen? Ich mach es, wenn ich meine, es muss mal sein. Zusammengefasst kann gesagt werden: Bisher hat mich die Kombi einfach nicht richtig gepackt. Dann kam das Spiel Brilliant von Ralf zu Linde, erschienen bei Ravensburger.

Infos zu Brilliant

  • Titel: Brilliant
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Ralf zur Linde
  • Spieleranzahl: 1-6
  • Alter ab: 8
  • Dauer in Minuten: 15-20
  • Jahrgang: 2025

Die Spielregeln: So funktioniert Brilliant

Ein Brillant ist ein Diamant mit einem speziellen Schliff. Das gilt schon mal für die beiden Würfel. Zwölfseitig. Wobei die Zahlen eins bis sechs jeweils zweimal vorhanden sind. Nach dem Würfeln wird aber nur eine Zahl auf einem Blatt eingetragen. Dieses Blatt hat spezielle Wünsche (um beim Schliff zu bleiben), was die Zahlen betrifft. Es gibt Felder, auf denen die Zahlen gleich, ungleich, zwei verschiedene oder alles durcheinander eingetragen werden müssen.

Am Anfang erscheinen die Symbole an den Seiten des Blattes dazu völlig gaga. Was dazu führt, dass alle zigmal nachfragen müssen. Wenn sich der Knoten im Hirn gelöst hat, ist alles völlig logisch. Am Anfang ist auch nicht so richtig klar, wie man nach dem Würfeln auf die Zahl kommt und wo diese dann eingetragen wird.

Eine Auswahl, die an das andere Ergebnis gebunden ist

Brilliant: Aufgabenblatt; Foto von Riemi

Als Spielvorbereitung werden schon mal die Zahlen Eins bis Sechs verdeckt eingetragen. Beim Erklären der Spielregeln von Brilliant hatte ich erst nicht den richtigen Ansatz gefunden. „Häh!? Verstehe ich nicht!“, bekam ich zu hören. Also noch mal erklärt: „Wenn zum Beispiel eine Fünf und eine Vier gewürfelt wurden, dann dürft ihr euch eine Zahl davon aussuchen. Auf dem Blatt müsst ihr aber die Fünf an eine Vier oder die Vier an eine Fünf eintragen“, gab ich zum Besten. Schweigen. Erst ein Satz machte es allen klar, wie es funktioniert. Einer der Mitspielenden sagte irgendwann aus dem Nichts:

„Jetzt verstehe ich! Die beiden Zahlen suchen sich!“

Auf den Punkt gebracht! Die beiden Zahlen suchen sich auf dem Blatt. Eine davon wird aber nur eingetragen. Erklären kann so einfach sein. Oder eben „könnte“.

Punkte für Gebiete bei Brilliant

Der Rest ist ganz leicht. Wer als erster ein farbiges Gebiet ausgefüllt hat, kassiert die höchste Punkteanzahl dafür. Wer später auch diese Felder fertig hat, bekommt die zweithöchste Punktzahl. Alle anderen immer die dritthöchste Punktzahl. Auf der Punkteleiste, die auf jedem Blatt zu sehen ist, kann man erkennen, wie viele Punkte zum Sieg benötigt werden. Bei vier Personen sind es zum Beispiel 22 Punkte.

Der Spaß mit dem Roll & Write Brilliant

Brilliant hinterlässt ein zufriedenes Spielgefühl. Selbst bei denen, die nicht gewonnen haben. Die Folge: Bei einer Partie ist es nie geblieben. Dafür sorgen auch die vier verschiedenen Level/Blätter, die dem Spiel in ausreichender Zahl beiliegen. Die Solo-Variante hat sogar mich gut unterhalten. Würfeln, ein wenig grübeln und eine Zahl eintragen. Mehr ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Brilliant hat mich überzeugt.

Aber dennoch eine Kritik

Roll & Write Brilliant: Schachtel; Foto von Ravensburger

Gewünscht hätte ich mir nur eine Kurzspielregel und auf den Blättern den Eintrag der Gewinnpunkte für die Personenanzahl höher als Fünf und Eins. Brilliant liegen sogar sechs kleine Bleistifte bei, die fast nie gebraucht wurden, weil anscheinend mindestens ein Kugelschreiber zur Standardausrüstung von Menschen gehört, die aus der Haustür gehen.

Die Sache mit dem Schreibfehler

Und jetzt für die, die schon die ganze Zeit innerlich gezweifelt haben: Brilliant, das Spiel mit dem Schreibfehler? Denn laut Spielregel soll man sich Brillanten schnappen. Im Deutschen sogar ganz gewiss. Allerdings haben wir hier einen englischen Spieletitel. Brilliant bedeutet so was wie „Freude“ oder „Entzückung“. Diese kleine Verwirrung passt zum Humor vom Spieleautor Ralf zur Linde. Wer ihn besser kennenlernen möchte, sollte unser Interview mit ihm lesen.

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