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Carcassonne: Die Jäger und Sammler

Carcassonne: Die Jäger und Sammler von Reich der Spiele

Infos zu Carcassonne: Die Jäger und Sammler

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Klaus-Jürgen Wrede
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2002

Ein "neuer" Autor, ein einfaches, aber taktisches Spiel, die Auszeichnung Spiel des Jahres 2001, ein Riesenerfolg, Die Erweiterung: Das sind die Stationen von dem Plättchen-Legespiel Carcassonne. Und jetzt kommt ein Spiel, das dem Original bis auf wenige Details im Spielprinzip so ähnlich ist wie ein Ei dem anderen. Brauchen wir Carcassonne: Die Jäger und Sammler?

Zunächst zum Spiel selbst. Wie in Carcassonne werden Plättchen gelegt. Nur entsteht keine mittelalterliche Landschaft mit Wegen und Städten, sondern eine "Steinzeit-Welt" mit Wäldern, Flüssen und Wiesen. Nach jedem Plättchen kann man eine seiner Spielfiguren auf das gerade gelegte Plättchen setzen und auf eine Wertung hoffen. Für die Figurenmehrheit in einem abgeschlossenen Landschaftsteil gibt es Punkte (und die Figuren zurück).

Neu sind die Hütten. Diese werden auf einen Flussabschnitt oder See gelegt und am Spielende gewertet, genau wie die Figuren auf den Wiesen. Für jeden Fisch in einem Flusssystem gibt es für die Hüttenmehrheit einen Punkt, für jedes Wild auf den Wiesen bei Figurenmehrheit zwei Punkte. Leider machen Säbelzahntiger den Jägern die Beute streitig, sodass pro Tiger ein Wild ungewertet bleibt. Wiesenpunkte gibt es zusätzlich für Auerochsen und Mammuts. Anders als im Original gibt es also keine Punkte für die Anzahl der Wiesenplättchen, sondern für die Menge des zu jagenden Wilds.

Neu sind ebenfalls die wertvollen Bonuskarten, die für den Abschluss eines Waldgebietes mit Gold zusätzlich gelegt werden dürfen. Es lohnt sich folglich, einem Mitspieler beim Abschluss eines Waldes zu "helfen".

Das alles ist im Grunde lediglich ein thematischer Übertrag aus dem Mittelalter in die Steinzeit. Dennoch bieten Die Jäger und Sammler die interessanteren Wertungsmechanismen: Die Wiesen und Flusssysteme bringen Punkte für Tiere, aber schnell ist eine Wiese voller Säbelzahntiger-Konkurrenz und ein Flusslauf in einem Wald versackt. Der Ärger-Faktor und die taktischen Möglichkeiten sind einfach größer. Das Spiel macht verdammt viel Spaß. Auf das Wesentliche reduziert und dennoch nicht langweiliger als Carcassonne.

Gäbe es das Original nicht, könnte man Die Jäger und Sammler uneingeschränkt empfehlen. Fans werden sich den Nachfolger ohnehin zulegen wollen, Neueinsteigern kann man sogar eher zum Kauf des Steinzeit-Spiels raten. Dennoch bleibt ein unangenehmer Beigeschmack, denn die Veränderungen gegenüber dem Original rechtfertigen nicht unbedingt ein komplett neues Spiel, allerdings schon eher als Die Erweiterung, mit der das Original ergänzt wurde. Letztlich ist die Steinzeit-Variante sehr gelungen, aber vom Grundprinzip her – im wahrsten Sinne des Wortes – das Gleiche in Grün.

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