Castle Combo: Ausschnitt mit den ungewohnten Illustrationen, Foto Kosmos

Castle Combo vom Autorenduo Grégory Grard und Mathieu Roussel war eines der Spiele, das ich 2024 auf der Messe in Essen am Stand von CatchUp Games unbedingt testen wollte, es aber mangels freier Plätze an keinem der Tage geschafft habe. Der Andrang dort ließ schon darauf schließen, dass das Spiel seine Vorzüge hat und ich war mir sicher, dass es nicht lange dauern wird, bis sich ein deutscher Verlag die Rechte sichert. Kosmos hat dann zugeschlagen und so liegt nun die deutsche Fassung dieses schnellen Familienspiels für bis zu fünf Personen vor.

Infos zu Castle Combo

  • Titel: Castle Combo
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Grégory Grard, Mathieu Roussel
  • Spieleranzahl: 2-5
  • Alter ab: 10
  • Dauer in Minuten: 25
  • Jahrgang: 2025

Der Überblick: Das bietet Castle Combo

Castle Combo, das neue Ding aus dem Faraway Stall.

Castle Combo, das neue Ding aus dem Faraway Stall.

Worum geht’s bei Castle Combo? Wie der Name schon sagt, kombinieren wir Karten zu einem 3×3-Raster in unserer Auslage zusammen. Dabei können wir aus jeweils drei Charakterkarten aus dem Schloss oder dem Dorf auswählen, um diese zu kaufen. Aus welcher Reihe wir kaufen, gibt die Herold-Figur vor, die neben der Reihe steht. Zu Beginn besitzen wir neben 15 Gold auch zwei Schlüssel, die wir dazu nutzen können, um den Herold in die andere Reihe zu versetzen, wenn uns die Karten dort besser gefallen.

Auf den witzig gestalteten Karten, die von der Gewürzhändlerin über den Waffenmeister und den Knappen bis hin zum König viele Charaktere des Mittelalters darstellt, sind neben den Kosten immer auch ein oder mehrere farbige Wappen abgebildet, sowie Angaben zum Soforteffekt der Karte und den Punkten, die man für sie am Spielende erhält. Außerdem verlangen manche Karten, dass man nach ihrem Erwerb den Herold in die andere Reihe versetzen muss.

Es wird immer kniffliger

Castle Combo: Spielkarten, Foto Kosmos

 

Wie man die Karten in das eigene Raster platziert, ist zunächst nicht vorgegeben, aber um möglichst viele Punkte-Kombinationen zu erhalten, wird es von Karte zu Karte kniffliger. Manche Karten geben Punkte, wenn möglichst gleichfarbige Wappen in der gleichen Reihe oder Spalte liegen, manche verlangen aber auch, dass bestimmte Karten überhaupt nicht in der Auslage vorkommen. Es gibt Karten, die sich auf die Auslage der angrenzenden Nachbarn beziehen oder welche, die nur auf bestimmten Positionen Punkte bringen. Und so wird es immer schwieriger, Karten möglichst punkteträchtig anzulegen, auch weil die Auslage manchmal einfach keine passenden Karten anbietet.

Neben der Möglichkeit, den Herold zu versetzen, bieten die Schlüssel dann auch die Möglichkeit, komplette Reihen aus der Auslage zu entfernen und drei neue Karten auszulegen, um vielleicht bessere Charaktere zu kaufen. Kann man mangels Geld überhaupt keine Karten kaufen, muss man eine Karte nehmen und sie umgedreht in die Auslage legen, wodurch sie zwar keine Punkte generiert und das Raster verstopft, aber immerhin sechs Gold und zwei Schlüssel einbringt.

Manche Karten sind Depots für Gold, das man am Spielende von Castle Combo übrig hat. Man darf dann dort eine gewisse Anzahl Gold ablegen und erhält ein oder zwei Punkte je dort gelagerte Münze.

Set-Collection mit großem Wiederspielreiz

Castle Combo: Schachtel, Foto Kosmos

Das Ganze dauert ca. 15 Minuten zu zweit, kann aber zu viert auch schon mal über 40 Minuten dauern, vor allem, wenn man Optimierungsfanatiker am Tisch hat, die sehr lange über die besten Karten und ihre Position grübeln. In der Maximalbesetzung zu fünft habe ich es noch nicht ausprobieren können.

Mir gefällt die abgedrehte Comicgrafik der Figuren von Stéphane Escapa sehr gut, aber das ist bekanntlich Geschmacksache. Die Karten sind stabil, die Münzen und und die Schlüssel aus dicker Pappe und die große Heroldfigur ist sogar aus Holz. Dem Spiel liegt außerdem ein Wertungsblock für die Schlussabrechnung bei. Castle Combo ist ein kurzweiliges Spiel, dass das Genre der Set-Collection-Spiele nicht neu erfindet, aber um originelle Ideen erweitert und  einen großen Wiederspielreiz hat.

1 Kommentar

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KK 4. Juli 2025 - 15:52

„…aber um möglichst viele Punkte-Kombinationen zu erhalten, wird es von Karte zu Karte kniffliger.“

Und glückslastiger. Nicht mein Spiel!

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