Companeros von Huch and friends

Compañeros

von Bernhard Zaugg
2 Minuten Lesedauer
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Infos zu Compañeros

  • Titel: Compañeros
  • Verlag: HUCH!
  • Autor: Steffen Brückner
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2011

Nur ein Schwein sticht allein

Im großen Kreis der trickreichen Stichspiele gibt es schon jede Menge Angebote, gute und auch andere. Um hier als Neuling aufzufallen, muss so Spezielles mitgebracht werden, was nicht ganz einfach ist. Compañeros versucht es mit einem wohl witzig gemeinten Untertitel und einer etwas aufmüpfigen Schachtelgrafik, die größte Bedenken wecken. Es kommt dann zwar nicht alles ganz so schlimm, wie es hätte sein können. Allerdings auch nicht viel weniger.

Für jeden Spieler wird ein Satz Spielkarten mit Zahlenwerten von 1-10 genommen und alles gut gemischt. Entsprechend der Zahl der Mitwirkenden werden erste Karten offen in der Tischmitte ausgelegt und der Rest gleichmäßig an die Spieler vergeteilt. Dann geht’s los. Jeder spielt reihum eine beliebige Handkarte aus und ist dabei völlig frei von Farbzwang oder Trumpfkarten. Am Ende der Runde werden sämtliche Kartenwerte der einzelnen Spielfarben zusammengezählt. Es sticht also nicht zwingend die höchste Einzelkarte, sondern jene Farbe mit dem höchsten Punktetotal aller ausgespielten Karten.

Das Verteilen der ausliegenden Beutekarten erfolgt in der Reihenfolge der Farbwerte und bei den Spielern dieser Farbe entsprechend den einzelnen Kartenwerten. In der so ermittelten Reihenfolge können sich die Spieler aus den ausliegenden Karten der vorangehenden Runde bedienen, wobei gleich alle Karten einer einzelnen Farbe genommen werden dürfen. Die gerade ausgespielten Karten bleiben liegen und bilden die Beute der nächsten Runde. Bei einem Gleichstand mehrerer Farben endet die Wertung vorzeitig, sodass noch nicht verteilte Karten ebenfalls in der Tischmitte liegen bleiben und so die Beute der kommenden Runde vergrößern. Wer als erster Karten rausnehmen durfte, beginnt die nächste Runde, bis alle ihre letzte Handkarte ausgespielt haben. Eine letzte Wertung folgt noch, dann zählt jeder die Werte seiner Beutekarten zusammen und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt Compañeros.

Der Mechanismus der Kartenverteilung bei Compañeros ist durchaus interessant. In einfarbigen Spielrunden erfolgt die Verteilung der Auslage in der Reihenfolge der einzelnen Kartenwerte. Das ergibt in der Folgerunde eine Art Klumpenrisiko, ergattert doch der Sieger so sämtliche Karten (da alle dieselbe Farbe aufweisen), während die gesamte Gegnerschaft leer ausgeht. Um solches zu verhindern, werden besser mindestens zwei Farben ausgespielt, doch kann der letzte Spieler der Runde dann nach Maßgabe seiner Handkartenauswahl das Zünglein an der Waage spielen und die Wertung der Spielfarben nach eigenem Belieben bestimmen. Demgegenüber haben die ersten Spieler einer Runde kaum Aussicht auf Erfolg, sondern können höchstens darauf hoffen, mit ihrer Karte eine Farbe zu lancieren, die dann von der Gegnerschaft zur stärksten der laufenden Runde "weiterentwickelt" wird. Da allerdings niemand weiß, was die Gegner an Karten auf der Hand haben, klappt das längst nicht immer.

Es stellt sich so relativ rasch ein Gefühl der Beliebigkeit ein, kann doch im Spiel nicht wirklich viel beeinflusst werden. Und wenn dann als letzter der Runde plötzlich die Gelegenheit da wäre, fehlen möglicherweise die passenden Handkarten für den großen Coup. Compañeros verdient sich so höchstens das Prädikat nett; nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und das dürfte vermutlich kaum reichen, um sich mittel- und längerfristig genügend von der Konkurrenz der anderen Stichspiele abheben zu können.

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