Reich der Spiele

Contrast

Contrast - Foto von Asmodee

Was mir als erstes zu einer Schnecke einfällt? Sie ist klein und leicht. Und eine Wolke? Puh, vielleicht dünn oder doch eher groß? Eine Sonnenblume? Gelb natürlich und rund. Genau das ist Contrast von Julien Percot (Pink Monkey/Asmodee). Denn hier laden über einhundert fantasievolle Illustrationen zu abstrakten Assoziationen ein. Zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren beschreiben in diesem kompakten Partyspiel Bildkarten anhand von vorgegebenen Symbolen. Aber Vorsicht, um zu punkten gehört auch eine kleine Prise Menschenkenntnis dazu.

Wie wird Contrast gespielt?

Alle Mitspieler erhalten sechs Symbolkarten, auf denen jeweils zwei Eigenschaften abgebildet sind. Von diesen legt jeder Spieler zwei zufällige Karten vor sich ab. Anschließend wird eine der Bildkarten in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler sucht aus den ihm nun acht zur Verfügung stehenden Symbolen das aus, welches die Illustration am ehesten beschreibt. Haben sich die Spieler für eine Symbolkarte entschieden und diese verdeckt ausgespielt, offenbare alle ihre Wahl. Punkte gibt es für das Symbol, welches von den meisten Spielern gewählt wurde. Dafür gibt es als Punkt eine Bildkarte vom Stapel. Sofern allerdings alle das gleiche Symbol gelegt haben, gibt es für niemanden einen Punkt. Und auch bei Gleichstand unter den gewählten Symbolen gehen die Spieler leer aus. Bevor eine weitere Runde startet und dafür ein neues Bild in die Mitte gelegt wird, tauschen alle die soeben verwendete Symbolkarte gegen eine ihrer offenliegenden Karten aus. Das Spiel endet, sobald der Stapel der Bildkarten aufgebraucht ist – gewonnen hat der Spieler mit den meisten gewonnen Bildkarten.

Contrast weckt Assoziationen

In einer kleinen Schachtel verbirgt sich ein Spiel, welches vor allem durch seine Illustrationen besticht. Die Bildkarten, die im Mittelpunkt dieses Partyspiels stehen, wecken dabei Assoziationen zu Dixit und laden zum genaueren Betrachten ein. Es macht Spaß, immer wieder neue Bilder zu entdecken und auf sich wirken zu lassen. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, diese Bilder mit Symbolen zu beschreiben. Hier trifft Detailliebe auf Schlichtheit. Bei einigen Bildern fällt das leicht, andere hingegen lassen sich nur schwer in einer Eigenschaft charakterisieren. Und dann will man mit seiner Auswahl ja auch noch Punkte machen und darf deshalb nichts zu Offensichtliches wählen. Auch das erinnert ein wenig an Dixit. Obwohl die beiden Spiele sich in vielen Dingen sehr ähnlich sind, unterscheiden sie sich in ein paar entscheidenden Aspekten. Contrast ist bereits ab 12 Euro erhältlich und passt in einen wesentlich kleineren Karton als Dixit. Dadurch sind die Bildkarten bei Contrast leider etwas klein geraten, was wirklich schade ist. Denn diese liebevollen Bilder hätten eine größere Fläche verdient! Außerdem dienen die Bildkarten zusätzlich als Punktemarker. Auch wenn dadurch Material gespart wird, fühlt es sich irgendwie komisch an. Schön wäre eine andere Alternative gewesen.

Obgleich Contrast als Partyspiel betitelt wird, lässt es sich bereits ab zwei Spielern spielen. Bei dieser Variante spielen die beiden Spieler als Team und versuchen jeweils, das gleiche Symbol zu wählen. In unseren Testrunden hat diese Variante leider nicht so gezündet. Mit vier bis sechs Spielern hingegen kommt Contrast richtig in Schwung. Denn hier geht es nicht nur darum, eine passende Assoziation zu finden. Mit voller Spieleranzahl wird Contrast auch zu einem Deduktionsspiel, bei dem es auszuschließen gilt, welches Symbol gerade punkten kann. In einer Partie mit jüngeren Kindern wird dieser Aspekt noch keine Rolle spielen, aber gerade Jugendlichen und Erwachsenen bietet das einen weiteren Anreiz.

Für wen eignet sich Contrast?

Wer auf der Suche nach einem günstigen und kompakten Partyspiel ist, sollte sich Contrast einmal anschauen. Die Regeln sind leicht zu verstehen und auch Nichtspieler finden schnell den Einstieg. Das Spiel ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet, sodass es sich auch gut in Familien spielen lässt. Das Tempo des Spiels bestimmt die Gruppe dabei selbst. So kann Contrast auch nebenbei gespielt werden und niemand muss Angst haben, den Anschluss zu verlieren. Ebenso angemessen ist die Spieldauer von etwa 15 Minuten (sofern die Bildkarten als Punkte verwendet werden), eine Partie ist dadurch fix gespielt. Allzu viel Tiefgang darf man jedoch nicht erwarten. Das Spiel ist eher eine Beschäftigung nebenbei, als ein abendfüllendes Programm. Und bei all denen, die Dixit kennen und es lieben, wird es Contrast vermutlich schwer haben. Denn im Vergleich wird Contrast wohl immer mindestens eine Nasenlänge dahinter bleiben.blank

Infos zu Contrast

  • Titel: Contrast
  • Verlag: Asmodee
  • Autor: Julien Percot
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2017

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