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Cthulhu: Die Fleischgärten von Carcosa

Die Fleischgärten von Carcosa - Ausschnitt - Foto von Pegasus Spiele

Die Fleischgärten von Carcosa – Lovecraft Freunde wissen, dass es sich hierbei nicht um einen kulinarischen Leitfaden durch eine italienische Stadt, sondern um einer fiktiven Ort handelt, der einer Kurzgeschichte von Ambrose Bierce ihren Namen verlieh und später von Robert W. Chambers aufgegriffen wurde. Dieser wiederum inspirierte mit seinen Geschichten über Carcosa andere Autoren, darunter auch H.P. Lovecraft, der den Ort für seinen Cthulhu-Mythos nutzte. Und mittels des vorliegenden Abenteuerbands haben nun auch Spielgruppen die Gelegenheit einzutauchen in die verdorbene Welt von Carcosa.blank

Wenig Ermittlung, dafür viel Bodyhorror und Ekel

Im Gegensatz zu den typischen Cthulhu-Abenteuern kommt es bei diesem Abenteuer weniger auf investigative Recherche an, sondern auf das Überleben und Entkommen aus einer lebensfeindlichen, pervertierten Welt. Sobald die Charaktere nach Carcosa gelangt sind, wird selbst das Atmen zur Bedrohung und im Hintergrund tickt unerbittlich die Uhr. Ziel der Charaktere ist es, aus dieser Welt innerhalb weniger Tage zu entkommen – wofür die Geschichte mehrere Lösungen anbietet. Egal für welche Lösung sich die Gruppe entscheidet, Wahnsinn und/oder Tod mehrere Charaktere scheinen unvermeidbar.

Dabei gibt es für die Geschichte keinen linearen Verlauf. Die Spieler können sich beliebig in der Welt bewegen. Damit dies nicht langweilig wird, gibt es für den Spielleiter die Möglichkeit, zufällige Ereignisse auszuwürfeln, welche Einfluss auf die Umgebung haben oder bestimmte Kreaturen hervorrufen. Hierfür wurden zahlreiche neue Kreaturen dem Cthulhu-Universum hinzugefügt.

Anspruchsvoll für Spieler und Spielleiter

Carcosa stellt hierbei nicht nur hohe Ansprüche an die Spieler, sondern auch an den Spielleiter. Zum einen bietet der Abenteuerband nur einen Rahmen für die Geschichte, zum anderen gibt es für die Welt spezielle Regeln was das Bewegen und Überleben angeht. Damit die Welt von Carcosa möglichst lebendig wird, finden sich erneut zahlreiche Handouts im Abenteuerband, die teils mit Blutflecken versehen wurden, um den Einfluss der Umgebung zu verdeutlichen.

Weniger gelungen sind hingegen die Illustrationen. Diese wirken trotz ihrer Schrecken wie aus einem Märchenbuch für Kinder und stehen damit im Gegensatz zum farbigen, realistisch wirkenden Cover des Bandes. Man könnte beinahe meinen, dass die Autoren Carcosa entschuldigend verharmlosen wollen.

Neben der titelgebenden Geschichte findet sich noch ein weiteres Abenteuer im Band, was aber lediglich für einen Spieler geschrieben wurde. Hier wird der typische investigative Charakter des Cthulhu RPG genutzt, allerdings ist das Abenteuer recht kurz und farblos.

Fazit

Die Fleischgärten von Carcosa - Buchcover - Foto von Pegasus Spiele

Die Fleischgärten von Carcosa (Pegasus Spiele) sind definitiv nichts für zartbesaitete Spieler – selbst solche, die gerne in die schreckliche Welt von Cthulhu abtauchen. Daher wurde der Band zu Beginn auch mit einer Warnung versehen. Aber selbst wenn man gerne Splatter- und Bodyhorror mag, so wird man in Carcosa wenig Abenteuer finden. Das was Cthulhu normalerweise ausmacht, findet bei Carcosa nicht oder nur wenig statt. Das Abenteuer selbst ist so abstrus wie das Theaterstück, das dem Band zugrunde liegt. Auch wenn viele kleine liebevolle Details die Geschichte ausschmücken, so hat es zumindest mir wenig Freude gemacht, mich durch den Band zu wühlen. Daher aus meiner Sicht kein Must-have, sondern nur etwas für Leute, die alle Cthulhu-Bücher haben müssen oder die mal etwas anderes ausprobieren wollen.

Infos zu Cthulhu: Die Fleischgärten von Carcosa

  • Titel: Die Fleischgärten von Carcosa
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Daniel Harms, Björn Winkler
  • Jahrgang: 2021

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