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Daddy Winchester

Daddy Winchester - Logo - Foto von HUCH

In die Familie Winchester kommt Bewegung, denn der steinreiche Daddy Winchester ist verstorben und nun wollen alle etwas vom Vermögen abhaben. Scheinbar wollte Daddy Winchester sich aus dieser Angelegenheit raushalten und hat deshalb jedem seiner Nachfahren ein gehöriges Startkapital vermacht. Nur wer es am Ende schafft, mit diesem Vermögen ordentlich zu haushalten, wird es schaffen, sich durch einige Ländereien weiter zu bereichern. Und wer weiß? Vielleicht halten einige der Ländereien ja sogar noch eine kleine zusätzliche Belohnung bereit.

Wie wird Daddy Winchester gespielt?

In dem Spiel Daddy Winchester von Jérémy Pinget (HUCH) können drei bis fünf Nachkommen ab acht Jahren aus der Blutslinie der Winchesters um die Ländereien bieten. Dabei werden die Ländereien zur Erfüllung geheimer Ziele sowie offener Ziele benötigt. Zur Erfüllung jedes Ziels gibt es entweder eine sofortige Belohnung, ganz nach dem Geschmack von Daddy Winchester natürlich in Form von Banknoten, oder am Spielende noch einige Scheinchen on top, um dem Status als neues Familienoberhaupt etwas näherzurücken.

Außerdem bringen gewisse Ländereien weitere Vorzüge mit sich. Mit einem Grundstück am Fluss oder Gleisbett lässt sich beispielsweise Geld verdienen, wenn ein entsprechendes Gefährt es passiert. Die Bahn bzw. das Boot dürfen von den Mitspielern beliebig vor und zurück bewegt werden, sobald sie mit dem Kauf eines Grundstückes das entsprechende Plättchen erhalten. Es wird vermutet, dass Daddy Winchester sein Vermögen zum Teil versteckt hat, um auch für schlechte Zeiten vorzusorgen. Die neuen Besitzer werden aus diesem Grund die Minen und auch die Ranch einmal ganz genau unter die Lupe nehmen und finden mit etwas Glück sogar bis zu 5.000 Dollar. Doch bevor sie diese einsacken dürfen, müssen die restlichen Familienmitglieder erst ausgezahlt werden. Dazu wird der Kaufpreis gerecht unter allen Mitspielern aufgeteilt. Sollte etwas übrig bleiben, kommt es zunächst dem Saloon zugute. Doch die dortige Trinkgeldkasse wird von Zeit zu Zeit von Mitspielern, die beim Kauf einer Parzelle ein entsprechende Saloon-Plättchen erwerben, geplündert. Und wie das in großen Gruppen so ist, brodelt die Gerüchteküche gewaltig. Der eine vermutet 5000 Dollar in der mittleren Mine, der andere in der rechten. Einer unterstellt dem anderen, gewisse eigennützige Ziele zu verfolgen und so ist der Familienstreit nicht mehr weit. Um den zu verhindern, können so genannte Gerüchteplättchen mit dem Kauf einer Parzelle erworben werden. Der jeweilige Spieler darf sich dann eine der verdeckten Karten seiner Wahl genauer ansehen.

Das Spielmaterial

Daddy Winchester - Material - Foto von HUCH

Das Brettspiel wartet mit einer sehr hochwertigen Ausstattung auf. Die Geldscheine sind etwas dicker und robuster, als es in vielen anderen Spielen der Fall ist und auch an den Pappmarkern lassen sich trotz einiger Spielpartien noch keine Abnutzungserscheinungen erkennen. Das Highlight des Spielmaterials sind zweifelsohne die Pappgestelle für die Bahn und das Boot. In dreidimensionaler Ausführung und aus mehreren Pappteilen zusammengesteckt, gestalten sie das Spielfeld sehr erlebnisnah und auch jüngerer Kinder haben etwas zum Anfassen.

Das Spielerlebnis

Daddy Winchester konnte in allen Spielgruppen in der ersten Partie überzeugen. Es macht Spaß, sich gegenseitig zu überbieten, bis man vielleicht auch das ein oder andere Mal bankrott geht und wenn gar nichts mehr hilft, kann man seinen Gegner ja auch immer noch zum Duell herausfordern, und so entscheidet unter Umständen auch die Fähigkeit an der Waffe. Man könnte aber genauso gut sagen: Das Los entscheidet, denn letztendlich werden zufällig zwei Karten (eine Treffer- und eine Verfehlt-Karte) an die zwei Streithähne verteilt.

Vor allem jüngere Mitspieler hatten bei den Versteigerungen häufig die Nase vorn, was sicherlich auch an dem Respekt vor größeren Summen liegt. Während die erwachsenen Nachfahren Daddy Winchesters gerne einmal 15.000 Dollar für ein Grundstück bieten, bleiben die Kleinen meist unter 10.000 Dollar und können so punkten, wenn alle anderen ihr Geld längst ausgegeben haben. Auch wenn der Spieler mit den meisten Grundstücken am Spielende einen satten Bonus von 5.000 Dollar ausgezahlt bekommt, fiel nach mehreren Partien auf, dass häufig derjenige Familienoberhaupt wird, der die wenigsten Parzellen erstanden hat. Das klingt im Nachhinein nur logisch, denn derjenige profitiert permanent von dem Grundstückswahn der anderen und kassiert ordentlich Geld – und am Ende entscheidet einzig und allein das über den Sieg.

Fazit: Lohnt sich das Brettspiel Daddy Winchester?

Daddy Winchester - Schachtel - Foto von HUCH

Vor allem in Spielrunden mit Vielspielern fiel die Strategie, nichts zu kaufen, um zu gewinnen, schnell auf. Während man sich in den ersten Partien schamlos überbot, wurde das Kaufverhalten mit der Zeit immer verhaltener. So verliert das Spiel mit der Zeit doch seinen Reiz, da das Kernelement des Spiels – das Bieten – kaum noch richtig ausgeschöpft wird. Ein Spiel für zwischendurch ist es aber allemal. Gerade Kindern, die gerade den Umgang mit Geld lernen, macht es immensen Spaß, einmal mit solch hohen Summen zu handeln. Durch die einfachen und schnell erklärten sowie gelernten Regeln, eignet sich das Spiel perfekt für Wenigspieler und Familien.blank

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Daddy Winchester

  • Titel: Daddy Winchester
  • Verlag: HUCH!
  • Autor: Jérémy Pinget
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 40
  • Jahrgang: 2020

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