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Das letzte Bankett

Das letzte Bankett von Heidelberger Spieleverlag

Das letzte Bankett ist ein Brettspiel im Vertrieb des Heidelberger Spieleverlages für 6 – 25 Spieler. Der König und sein Hofstaat versammeln sich für einen großen Schmaus an der Tafel. Aber ach, kaum jemand ist ihm wohlgesonnen, fast alle trachten nach seinem Leben … Die einen wollen ihn erdolchen, die anderen ihn vergiften.

Je nach Spielerzahl gibt es zwei gleichgroße Fraktionen und die Königstreuen, die neben dem König selbst maximal drei weitere Personen sind und erst ab Spielergruppen von 18 aufwärts ins Spiel kommen. Diese wollen den König retten, um zu gewinnen, die anderen mit ihrer jeweiligen Gruppierung ihn umbringen. Dafür muss derjenige direkt neben dem König am Rundenende sitzen, welcher von der eigenen Gruppe insgeheim zum Träger der Mordwaffe bestimmt wurde.

Zu Spielbeginn erhält jeder eine Charakterkarte. Bei diesen Figuren handelt es sich langläufig um die typischen eines mittelalterlichen Hofes: Herzogin, Baronin, Gräfin nebst ihrem männlichen Partner, Mundschenk, Zofe, Kaufmann, Kurier sind auch dabei sowie Zauberer, Hexe und Geist, um nur einige zu nennen. Danach wird die Gruppenzugehörigkeit bestimmt und selbige ziehen sich für einen Moment zur jeweiligen allgemeinen Strategiediskussion zurück. Anschließend suchen sich alle einen Platz im Kreis. Der König wählt zuletzt seinen.

Nacheinander macht jeder eine Aktion, die im wesentlichen darauf hinausläuft, Personen ihre Plätze tauschen zu lassen. Allerdings nicht vollkommen wahlfrei. Ganz konkrete Vorgaben sind auf den Karten zu finden: "Ich kann mit einer Person den Platz tauschen", "ich weise zwei Personen an, die Plätze zu tauschen", sind noch ausgesprochen offen, "ich setze mich neben eine Person meiner Fraktion", "ich platziere mich neben einen Herren", schon eingeschränkter Natur. Im Einsteigerspiel hat jeder eine Möglichkeit, im Profispiel deren zwei zur Auswahl. An sich sogar noch eine dritte, die sich Gunst nennt und vom König genehmigt werden muss. Verweigert der König die Gunst, muss er dafür einen seiner Vetomarker abgeben. Das ist keine leichte Entscheidung, da er nur begrenzt welche zur Verfügung hat, zwischen fünf und zehn. Für ihn noch wichtiger ist das Erkennen eines vermeintlichen Attentäters. Erhält der König das Zepter, welches zur Erkennung des aktiven Spielers herum gereicht wird, kann er aus jeder Fraktion einem Mitspieler einen solchen Vetomarker aufdrücken, mit dem Zweck, selbst bei gelungener Platzierung des Meuchlers am Rundenende diesen wirkungslos sein zu lassen. Wenn nach drei Durchgängen der König noch lebt, gewinnt dessen Seite.

Soweit zum technischen Ablauf. Das Spiel steht und fällt mit der Bereitschaft der Mitspieler, sich auf ihre Rollen einzulassen und sie entsprechend verbal und gestenreich auszustatten. Leider ist die planerische Einflussnahme auf den Spielablauf verschwindend gering. Sicher hat jeder seinen Einfluss, und ein ständiges Platztauschen setzt ein, aber einen Plan zu entwickeln, wer wann wenn wohin setzen sollte, ist Zeitverschwendung. Alles ist fraglich, zumal schon beim Start mit der Vergabe des Zepters nach links oder rechts, sowie der letztendlichen Platzwahl des Königs nichts vorhersehbar ist. Wer sich darauf einlassen kann, dass nicht wirklich viel steuerbar ist in Das letzte Bankett, im Vorfeld nicht lange verhandelt und bei guter Regelkenntnis eine Partie in einer guten Stunde spielt, wird auf seine Kosten kommen.

Es sind einige Regelkleinigkeiten, deren Klärung das Spiel zäh werden lassen können. Die Angabe ab sechs Spieler ist mit Vorsicht zu genießen, da bei sechs bis zehn Spielern jeder zwei Rollen führen muss, und das kann ich nur einer sehr geübten Runde empfehlen. Auch die Partie mit elf Spielern ist nur eingeschränkt gut spielbar, da der König selten den zweiten Gang erleben wird, ohne Unterstützung wenigstens der Königin bei zwölf Spielern.

Infos zu Das letzte Bankett

  • Titel: Das letzte Bankett
  • Verlag: Heidelberger Spieleverlag
  • Autor: Oliver Wolf, Britta Wolf, Micheal Nietzer
  • Spieleranzahl (von bis): 6 - 25
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2011

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