Infos zu Der Räuber Hotzenplotz: So ein Theater
- Titel: Räuber Hotzenplotz: So ein Theater!
- Verlag: HUCH!
- Autor: Kai Haferkamp
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2019
Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler begeistert seit Generationen. Selbst die, die mit Büchern nichts am Hut haben, kennen ihn durch die Filme, Theaterstücke und, und, und … – meistens. Theater. Hier setzt das Spiel von Kai Haferkamp an. Immer wieder erstaunt es einen, was für schöne Sachen aus Pappe alles gemacht werden können. Aus der Schachtel (Quasi aus dem nichts) heraus entsteht eine Theaterwelt rund um den Räuber Hotzenplotz. Sämtliche Charaktere und verschiedene Requisiten entstehen nach und nach in den Händen der Erwachsenen, die natürlich die Utensilien präparieren sollten. Denn dreißig Figuren und Gegenstände wollen mit Standfuß und Magneten vorbereitet werden. Dazu wird eine große Bühne mit Vorhängen aufgebaut. Mit einem Magnetstab, der unterhalb der Bühne die Figuren bewegt, können sich Groß und Klein schon vorab kreativ austoben. Für ein Gesellschaftsspiel gibt Kai Haferkamp die Regeln zu zwei Merkspielen dazu.
Das sind die Varianten bei Der Räuber Hotzenplotz: So ein Theater
In dem Spiel 1: „Bühne frei“ werden als Spielvorbereitungen acht Karten (später gerne mehr), die die Figuren und Gegenstände des Spiels zeigen, in einer Reihe aufgedeckt und gemerkt. Nach dem Verdecken der Karten ist das Gedächtnis gefragt. Die Karten werden reihum aufgedeckt, nachdem eine Figur mit dem Magnetstab auf die Bühne geschoben wurde. Passt beides, ist der nächste Spieler an der Reihe. Ansonsten scheidest man aus. Wenn das zweimal passiert, verliert die Gruppe das Spiel. „Bühne frei“ kann auch in einer Einzelkämpfervariante gespielt werden. Hierbei gewinnt der Spieler mit den wenigsten Fehlern.
Im Spiel 2: „Vorhang auf!“ wird eine Karte mit einer kompletten Szene aufgedeckt, sich eine Minute gemerkt und wieder verdeckt. Reihum werden die Figuren auf die Bühne geschoben und entsprechend der Karte aus dem Gedächtnis in Position geschoben. Der nächste Spieler muss sich entscheiden, ob das, was er sieht, mit seiner Erinnerung überein passt. Wenn ja, geht es mit einer neuen Figur weiter. Ansonsten wird mit der Karte verglichen. Wer Recht hat, wird mit der entsprechenden Szenekarte belohnt. Mit vier Stück davon wird das Spiel gewonnen.
Wie ist das Kinderspiel Der Räuber Hotzenplotz: So ein Theater?
Das bühnenreife Hotzenplotz-Spiel von HUCH! spaltet die Geister. Ist es noch Gesellschaftsspiel oder schon ein kreatives Spielzeug. Denn in der Familienpraxis zeigte sich, dass die Spielvorbereitung (Hinweis: Die eigentliche Arbeit, Magnete auf Standfüße ankleben etc., wurde vom Rezensenten schon vorab erledigt) als zu lange und deswegen als störend empfunden wurde. Auch haben meine „Testkinder“ die beiden Merkspiele als zu einfach empfunden. Kurz: Der Aufwand stand für die Familien in keinem Verhältnis zur Spielidee. Als „Hassobjekt“ stellte sich zudem der Magnetstab heraus. Die Kinder haben ihn später nicht mehr eingesetzt. Stattdessen nutzten sie die eigenen Hände und Finger. Die Handhabung erfordert nämlich wirklich Übung und der Magnet sollte etwas stärker sein. Im freien Spiel hingegen entpuppte sich der Räuber Hotzenplotz als großer kreativer Schub für die Kinder. Es wurde richtig, mit allem drum und dran, Theater gespielt.
Kai Haferkamp ist der Autor für Kinderspiele, wenn es um die Umsetzung von Buchvorlagen geht. Seine Kunst besteht darin, die Vorlagen so in einen Karton zu gießen, das dessen Charakter im Spiel wiedererkannt wird. Mit Räuber Hotzenplotz -So ein Theater- ist es ihm erneut gelungen. 2017 entdeckte die Tochter von Otfried Preußler im Nachlass ihres Vaters ein Theaterstück: Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete. (Es ist tatsächlich mehrfach veröffentlicht worden. Hat sich aber im kollektiven Gedächtnis nicht verankert.) Vor diesem Hintergrund passt sein Spiel in besonderer Weise zum Hotzenplotz. Auch wenn es nicht das ist, was die meisten Eltern von einem Kinderspiel erwarten würden.
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