Du lieber Himmel, jetzt gibt es auch noch ein Quizspiel zu „Der Herr der Ringe“. Aber was für eins! Tolle, Ausstattung, ein für ein Quizspiel exzellenter Mechanismus und Fragen, die hart an der Grenze zum Unlösbaren sind. Ein Expertenquiz, das auch nur von Fans, Experten oder Ratewilligen gespielt werden sollte.
Doch zunächst zum Spiel. Mit ihren Spielfiguren ziehen die Spieler von Ort zu Ort, um am Spielende am Schicksalsberg die letzte Frage zu lösen. Auf dem Weg dorthin müssen mit richtigen Fragen Chips gesammelt werden, die zum Betreten des nächsten Ortes benötigt werden. An einigen Orten (die guten wie Lothlorien) gibt es leichte Fragen und Boni, an anderen (die bösen, wie die Minen von Moria) hagelt es böse Ereignisse, die zusätzliche und schwierigere Fragen nach sich ziehen können. Jeder Spieler wagt nach dem Can’t Stop-Prinzip so lange Antworten und damit eine fortlaufende Reise zu den nächsten Ortschaften, bis er freiwillig aufhört oder eine Frage nicht beantworten kann (dann darf der vorhergehende Spieler mit dieser Frage sein Glück versuchen). Voraussetzung sind natürlich genügend Chips zum Betreten des nächsten Ortes. Falschantworten werden den Spieler auf seine letzte Ausgangsposition (oder den letzten „guten“, also sicheren Ort) zurück. Das Wettrennen lohnt sich, denn es gewinnt, wer am Schicksalsberg die entscheidende Frage richtig beantworten kann.
Doch auf dem Weg dorthin warten viele kniffelige Fragen. Als Belohnung bekommt man dafür die wichtigen Chips. Der beantwortende Spieler sieht, welche Belohnung er für die drei Fragen der Karte bekommen würde und entscheidet danach, welche er lösen möchte. Nun wird vorgelesen. Je nach Variante gibt es drei oder vier Antwortmöglichkeiten im Multiple-Choice-Verfahren. Gut ist, wer richtig rät, besser ist, wer viel weiß. Hier ist eine Handicap-Vereinbarung möglich, die „besseren“ Spielern alle Antwortmöglichkeiten vorgibt, etwas „schwächeren“ Spielern nur zwei oder drei.
Die Fragen haben es in sich: „Was war das Zeichen für Stille vor den Toren Minas Tiriths, als die Heerführer des Westens zurückkehrten?“ (Antworten: Laute Trommeln/Einzelner Schlachtruf/Erschallen einzelner Trompete/Schwerter auf Schilde geschlagen.) Wer hier richtig liegt, kann weit kommen, denn in diesem Stil sind fast alle Fragen gehalten. So macht es Spaß, wenn man den Film, besser das Buch kennt. Am Ende zahlt sich endlich auch das Lesen von Tolkiens-Mittelerde-Epos „Silmariollion“ aus, doch ein wirklicher Vorteil ist das nicht. Denn der Can’t Stop-Mechanismus erwischt auch vermeintliche „Alleswisser“ – und die „Unkundigen“ sind vielleicht bessere Rater. So sind alle sehr gefordert, zumal die Antworten zum Teil ähnlich und damit verwirrend sind: Wohl recherchiert und absolut dem Spiel-Titel würdig. Das Meisterquiz ist eine echte Herausforderung, selbst für Tolkien-Fans, die der Meinung sind, alles über Elben, Zauber und Hobbits zu wissen. Allerdings sind die Fragen andererseits auch so schwer und speziell, dass Spieler, die sich nicht gut mit Mittelerde auskennen, leicht frustriert werden können. Ein bloßes Raten macht auf Dauer eben doch keinen Spaß.
Infos zu Der Herr der Ringe – Das Meisterquiz
- Titel: Der Herr der Ringe - Das Meisterquiz
- Verlag: Kosmos
- Autor: Christian T. Petersen
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 90
- Jahrgang: 2003
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