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Das Schwarze Auge: Der Unersättliche

Das Schwarze Auge: Der Unersättliche

Xeraanien im Jahre 1029 BF – die Zeichen stehen auf Sturm. Helme Haffax, der Heptarch von Maraskan, ist vom Südosten her mit seinen Truppen ins Land eingefallen. Xeraan, sowohl militärisch als auch taktisch dem ehemaligen Reichsmahrschal klar unterlegen, kann den Kriegsverlauf nur durch massiven Einsatz seiner magischen Macht und seiner Elitetruppen, den schwarzen Amazonen und der unbesiegbaren Legion von Yaq-Monnith, ausgeglichen halten. Doch auch seine Kräfte sind begrenzt und nähern sich dem Ende. Aber Xeraan währe nun mal nicht Xeraan, wenn er nicht auch in dieser misslichen Lage einen perfiden Plan ersonnen hätte, mit dem er seine Macht zu verstärken und den Krieg zu seinen Gunsten zu wenden hofft …

Unterdes empfängt der junge Novize Leatmon Phraisop Visionen der Göttin Peraine, die ihn vor einem drohenden Unheil für die heiligen Quellen von Ilsur warnen. Kurzerhand nimmt er Reißaus und schlägt sich nach Khunchom durch. Hier schifft er sich als blinder Passagier auf der „Seeadler“ ein und trifft so auf die Helden. Nach der Befragung des Orakels auf der Insel „Frühlingsstrand“ steht fest: Die Gefahr für Ilsur kann nur durch den Krug der Heiligen Lindegard abgewendet werden. Dieser befindet sich jedoch im Privatbesitz Xeraans! Da es für den 14jährigen Leatmon viel zu gefährlich wäre, ins verdorbene Xeraanien zu reisen, erhalten unsere Helden den Auftrag den Krug zu „besorgen“.

Die Helden haben eine nahezu unlösbare Aufgabe. Nicht nur, das sie sich quer durch Feindesland bis zur Hauptstadt Mendena durchschlagen müssen, nein, dort angekommen gilt es Xeraan den Krug zu entwenden und damit unerkannt bis nach Ilsur zu gelangen. Durch den Krieg mit Haffax sind die Wachleute zudem übervorsichtig, da sie mit Spionen und Attentätern rechnen. Klar, dass dies ein Auftrag für fortgeschrittene Helden ist, die aber über einen niedrigen Bekanntheitsgrad verfügen müssen – es wäre fatal, wenn man sie als ehrbare Streiter für Reich und Götter erkennen würde. Geeignet sind vor allem phexgefällige Charaktere wie Diebe, Einbrecher und Spitzel und zwielichtige Kämpfer wie Söldner. Zwar sind auch alle anderen Charaktertypen durchaus denkbar, man sollte jedoch berücksichtigen, das Geweihte, Zauberer oder gar Exoten sehr auffällig sind.

Dieses Abenteuer erfordert vor allem besonnen agierende Spieler. Zwar ist Xeraanien ein durch und durch korruptes Land, in dem jeder nur auf den eignen Vorteil erpicht und somit käuflich ist, aber eventuell verspricht sich der Bestochene ja einen größeren Vorteil davon, die Helden zu verraten? Wenn die Helden auch nur den kleinsten Fehler machen, müssen sie mit ihrer Festnahme und Hinrichtung rechnen! Aber ohne Unterstützung durch Leute aus Xeraans Umfeld werden sie niemals auch nur den Hauch einer Chance haben, an den Krug heran zu kommen.

Der Vorbereitungsaufwand für den Spielleiter ist, obwohl die Helden völlig frei agieren können und somit kein Handlungsverlauf vorgegeben werden kann, moderat. Das liegt vor allem daran, dass er vom Autor ungewöhnlich gut unterstütz wird. Die wahrscheinlichsten Vorgehensweisen der Helden werden einzeln beleuchtet und durch Handlungsmodule, Personen samt deren Motivationen und Ortsbeschreibungen unterstützt – so hat man es gerne. Zu Mendena findet man neben einer großen Karte in einem der fünf(!) Anhänge sogar eine komplette Stadtbeschreibung! Umso betrüblicher ist es, dass dafür andere wichtige Handlungsorte, wie das goldene Haus, nur oberflächlich beschrieben werden und es auch keine Pläne dazu gibt. Da heißt es wieder improvisieren und zum Zeichenstift greifen.

Der Spielleiter sollte den Helden gegenüber hart sein – wer Mist baut, der ist tot – ansonsten verliert das Szenario seine Glaubwürdigkeit. Natürlich bietet sich hier auch die Möglichkeit eines echten „Heldenabgangs“ mit persönlicher Opferung, um die Anderen zu schützen oder entkommen zu lassen. Die Helden haben hier die Chance, Xeraan so derbe in die Suppe zu spucken, dass es den Kriegsausgang und somit den weiteren Verlauf der Geschichte nachhaltig beeinflusst (nachzulesen im fünften Anhang). Diesen Erfolg sollten sie sich auch wohl verdienen und teuer erkaufen. Insgesamt ein durchweg gutes Abenteuer, das den Helden die Chance bietet, den aktuellen Geschichtsverlauf zu beeinflussen.

Infos zu Das Schwarze Auge: Der Unersättliche

  • Titel: Das Schwarze Auge: Der Unersättliche
  • Verlag: Fantasy Productions

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