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Die Burgen von Burgund – Das Kartenspiel

Die Burgen von Burgund - Das Kartenspiel - Foto von Alea Spiele/Ravensburger

Momentan scheint es gerade ziemlich Mode zu sein, ausgewählte Spiele, die auf einen erkennbar positiven Anklang gestoßen sind, in abgewandelter Form gewissermaßen neu oder eben anders nochmals herauszugegeben (auf das besondere Phänomen der Erweiterungen braucht hier gar nicht näher eingegangen zu werden; die Umwandlungen und Weiterentwicklungen sind speziell genug). Und so erstaunt es daher nicht wirklich, dass die Umwandlerei nun auch die Die Burgen von Burgund (oder BuBu, wie der Titel in Kennerkreisen liebevoll genannt wird) von Stefan Feld (Alea Spiele) erreicht hat.

Das Spiel überraschte damals mit einer frischen Art des Würfeleinsatzes in einer Auslage unterschiedlichster Wertungsplättchen. Und es überzeugt grundsätzlich weiterhin. Nur gespielt habe ich BuBu selber schon lange nicht mehr; allzu viel Neues ist immer wieder anzuschauen und auszuprobieren. Aber eigentlich ist das gar nicht so schlimm: Verschiedenstes ist jedenfalls vom großen, älteren Bruder ins neue Burgen von Burgund Kartenspiel übertragen worden und daher bestens bekannt. Und auch das ganze Spielgefühl ist mehr oder weniger identisch geblieben – im Guten wie auch im Anderen …

Worum geht es bei Die Burgen von Burgund – Das Kartenspiel?

Es geht also erneut und weiterhin darum, Ressourcen aller Art einzusammeln und in einer persönlichen Auslage einzusetzen. Nur wird halt nicht mehr gewürfelt, sondern werden Handkarten ausgespielt. Diese weisen alle einen individuellen Würfelwert auf, sodass die Abweichung vom Würfeln bei den Burgen von Burgund letztlich gar nichts so riesig ist – manchmal passen die Ergebnisse und meistens eher nicht. Und unverändert geblieben ist auch die Möglichkeit, Würfelwerte unter bestimmten Umständen zu verändern, was den Zufallscharakter des Geschehens erstaunlich und erfreulich reduziert. BuBu war daher schon immer mehr als ein reines Zockerspiel, was nun auch für die Burgen von Burgund in der Kartenspielvariante gilt.

Und auch der Rest ist mehr oder weniger gut bekannt und rasch erzählt: Eine Anzahl Aktionskarten mit Anzeige einer jeweiligen Ressourcenart (Klöster, Minen, Weiden, Wissen etc.) werden in der Tischmitte ausgelegt und einem Zahlenwert von 1 – 6 zugeordnet. Dann spielen die Mitwirkenden reihum Handkarten aus, um über den darauf vermerkten Würfelwert Ressourcenkarten an sich zu nehmen. Maximal drei Karten dürfen so als Projekte zwischengelagert werden, bevor sie mit weiteren passenden Handkarten ins persönliche Fürstentum überführt werden können.

Dabei resultiert je nach Ressourcenart ein Vorteil für den jeweiligen Spieler. Beispielsweise tragen Minen zwei Silber ein und Wissen zwei Arbeiter, für Weiden gibt es Tiere und für Schiffe Waren, während Gebäude spezifische Eigenschaften aufweisen, die ebenfalls genutzt werden dürfen. Gibt es für die restlichen Handkarten irgendwann nichts Passendes mehr in der Auslage, können diese auch in Silber oder Arbeiter umgetauscht werden. Silber braucht es für den Erwerb zusätzlicher Handkarten, mit denen weitere Spielzüge möglich sind, und Arbeiter für das Verändern von Würfelwertangaben. Außerdem können überzählige Silberbestände oder Arbeiter auch direkt in Siegpunkte umgewandelt werden.

Es gibt also immer viel mehr zu tun als Handkarten zur Verfügung stehen. Entsprechend gut muss optimiert werden. Die jeweilige Spielrunde endet, wenn niemand mehr Handkarten besitzt und das Spiel nach insgesamt fünf Runden. Anschließend ermitteln alle das Total ihrer Siegpunkte, die auch aus Belohnungen für Tiersets, Warenverkäufen sowie Drillingen identischer Kartenarten im Fürstentum resultieren. Wer am Ende die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das kurzweilige Spiel.

Lohnt sich Die Burgen von Burgund – Das Kartenspiel?

Leider sind neben den unverkennbaren Vorzügen von BuBu auch einige Mängel in Die Burgen von Burgund – Das Kartenspiel übernommen worden. So sind gewisse Symbole auf dem Spielnmaterial und auch in der Anleitung derart klein geraten, dass sie bei suboptimalen Lichtverhältnissen oder mit nicht mehr ganz taufrischen Augen kaum entziffert werden können. Und auch die Farbangaben einzelner Ressourcenarten sind nur schwer zu unterscheiden.

Es wäre sicher ein Leichtes gewesen, diese Unpässlichkeiten des Originals Die Burgen von Burgund zu korrigieren. Aber dann hätte der Wiedererkennungseffekt der neuen Kartenausgabe von BuBu gelitten und das wollte offenbar niemand. So verbleibt unter dem Strich ein hübsches Sammel- und Auslegespiel, das Verschiedenes richtig macht, aber eben nicht alles. BuBu-Fans, die den großen Bruder gerne mal in einer etwas schlankeren, kürzeren Form testen möchten, werden wohl ohne Weiteres auf ihre Rechnung kommen. Ebenso jene Leute, die das Kartenspiel als Sprungbrett für das richtige und große Die Burgen von Burgund nützen wollen oder denen dieses zu anspruchsvoll erscheint. Allen anderen dagegen sei direkt das Original empfohlen, das irgendwie noch mehr zu überzeugen vermag bzw. bei dem die Unzulänglichkeiten weniger ins Gewicht fallen.blank

Infos zu Die Burgen von Burgund – Das Kartenspiel

  • Titel: Die Burgen von Burgund - Das Kartenspiel
  • Verlag: alea Spiele
  • Autor: Stefan Feld
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 30-60
  • Jahrgang: 2016

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