Zeitzeichen! Es ist Anno 2011. Das erfolgreiche Spiel Die Burgen von Burgund von dem Autor Stefan Feld wird veröffentlicht. Jetzt, über ein Jahrzehnt später, war es wohl an der Zeit eine Juniorausgabe zu kreieren: Die Sandburgen von Burgund (Ravensburger).
Infos zu Die Sandburgen von Burgund
- Titel: Die Sandburgen von Burgund
- Verlag: Ravensburger
- Autor: Susanne Feld, Stefan Feld
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 5
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2025
Die Sache mit der Entstehungsgeschichte
Dabei soll es wohl im Hause Feld zu folgender Begebenheit gekommen sein. In einer Phase der Entwicklungsarbeit zu dem Burgunder Sandburgenprojekt muss wohl Stefans Frau Susanne (ich vermute schmunzelnd), ihres Zeichens Grundschullehrerin, ihrem Mann, seines Zeichens Gymnasiallehrer, ein paar Tipps in Sachen altersgerechten Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter erklärt haben. Das muss für ihn sehr beeindruckend gewesen sein. Denn es ist ein Spiel herausgekommen, das ab fünf Jahren gespielt werden kann, aber mitwächst, und durch zusätzliche Regeln ein Familienspiel ab sieben Jahren wird. Übrigens: Die Tipps waren wohl so gut, dass letztlich beide Partner als Autoren auf der Schachtel von Die Sandburgen von Burgund zu finden sind.
Spielregeln kurz und knapp: Wie funktioniert Die Sandburgen von Burgund?
Jetzt aber auf zum Spiel, also zum Strand. Denn nicht mittelalterliche Festungen wie beim Original, sondern eben Sandburgen stehen im Mittelpunkt der Kinderausgabe. Wobei … So ganz aus Sand gebaut wirkt das nicht.
Das Spiel möchte entdeckt werden. Was als erstes auffällt: Der Karton ist nicht gerade das, was man Leichtgewicht nennen würde. Es ist einiges drin. Beginnen wir mit den Basics. Jeder hat zu seinen zwei Farbwürfeln ein Partydorf mit drei verschieden farbige Läden vor sich, das geschmückt werden möchte. Ein Lager für die kommende Dekoration und eine quietschende (Geräusche bitte selber machen) Karre sind auch mit dabei.
In der Mitte des Tisches ist ein Strandabschnitt mit sechs coolen Sandburgen zu sehen. Unter den Burgen wird das Dekorationsmaterial versteckt. Beliebig mitverteilt werden noch drei Tiere der königlichen Gilde. Schon kann es losgehen.
Der Ablauf im Überblick
Die Farbwürfel werden von allen Mitspielenden gewürfelt. Reihum wird ein Farbwürfel eingesetzt. Erstmal, um Dekomaterial für die eigenen Läden zu finden. Das Würfelergebnis entscheidet dabei, unter welche Sandburg geschaut wird. Liegt hier noch etwas Passendes für das eigene Dorf, wird es ins Lager gelegt. Wenn es passt, kann für den Transport ins Dorf der zweite Würfel genutzt werden, wenn man wieder an der Reihe ist. Passend heißt: gelber Würfel für eine gelbe Deko. Haut hin? Ab in die quietschende Karre und auf damit und zum Dorf. Ablage in dem gelben Laden und einen Punkt kassieren. Punkte werden auf einer Leiste angezeigt. Zugegeben, das war jetzt ein optimaler Zug.
Tauchen die Gildentiere unter einer Burg auf, werden sie ins Dorf geholt, wenn der entsprechende Laden mit zwei Plättchen fertig dekoriert ist. Auch sie bringen ein Punkt. Wenn nicht, kommen sie in angrenzenden Sandburgen. Wer nichts machen kann, bekommt einen Rollkäfer. Mit seiner Hilfe kann später ein Farbwürfel einmalig beliebig gedreht werden. Wer auf diese Weise mit seinem Punktemarker ins Ziel läuft, gewinnt bei Die Sandburgen von Burgund.
Variante für ältere Kinder
In der Variante ab sieben Jahren kommt noch die Wahl zwischen Fähigkeiten (Vorteilen) und zusätzlichen Punkten hinzu. Königin Krabbe verteilt für diese Wahl Kronen und wartet dazu auf einer Sandburg. Wer unter eine Sandburg mit Königin Krabbe schaut, wird belohnt. Aber auch Kronen wollen mit der Karre (hey, den Quietschton nicht vergessen) ins Dorf gebracht werden. Auch hier gibt es einen Punktewettlauf um das Spielbrett.
Regeln entdecken lohnt sich
Die Sandburgen von Burgund macht der Familie Freude, nachdem ein kleiner Sandburgenhügel erklommen wurden. Allerdings muss sich jemand die Regeln erarbeiten. Dieser Jemand sollte ein Erwachsener sein. Ich selber habe Freude daran, ein neues Spiel zu entdecken. Es für mich alleine erst mal aufzubauen, um zu schauen: Wie funktioniert das eigentlich alles und was für Spielmaterial gibt es. Über zu wenig Spielmaterial kann ich mich bei Die Sandburgen von Burgund auf jeden Fall nicht beschweren. Für manch eine erwachsene Person ist dies vor allem eine zeitliche Hürde.
Es lohnt sich aber, diese einmalige Starthürde zu überwinden, um sich in die Sanburgen mit den Kindern einzugraben – natürlich nur im übertragenen Sinn. Am Ende der Entwicklung im Spiel stehen übrigens weitere Spezialfähigkeiten zur Verfügung. Die Sandburgen von Burgund entwickelt sich nämlich mit. So wird aus aus einem guten Kinderspiel später ein cooles Familienspiel. Und das ist nicht nur schön, sondern auch Grund genug, die Regeln zu entdecken.