Die Trödler aus den Highlands: Ausschnitt des Titelbildes, Foto von Zoch Verlag
Reich der Spiele Rezension Die Trödler aus den Highlands

Die Trödler aus den Highlands

von Jörn Frenzel
3 Minuten Lesedauer

Irgendwie erinnert mich der Titel Die Trödler aus den Highlands an verschieden Spiele aus dem Schwerkraftverlag. Somit war ich sehr neugierig, was es mit dem Spiel von Carlo A. Rossi auf sich hat. Zoch steht ja für familienfreundliche Spiele. Viele Schwergewichte sind da nicht gerade erschienen. Was nicht negativ gewertet werden soll, da ich viele dieser Titel mag. Schönes Material gepaart mit leichter Zugänglichkeit spielt sich auch immer wieder gut. Es müssen nicht immer die schweren Brocken sein.

Infos zu Die Trödler aus den Highlands

  • Titel: Die Trödler aus den Highlands
  • Verlag: Zoch
  • Autor: Carlo A. Rossi
  • Spieleranzahl: 2-4
  • Alter ab: 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2024

Unsere Wertung zu Die Trödler aus den Highlands

Nun kamen bei mir also Die Trödler aus den Highlands auf den Tisch. beim ersten Mal dachte ich: Ist ganz okay. Beim zweiten Mal dachte ich:  Wird ja immer besser. Und danach wurde es richtig gut. Das Spiel ist ein gutes Beispiel, dass es sich manchmal lohnt, einem Titel mehrere Chancen zu geben.

Regeln: der Spielablauf von Die Trödler aus den Highlands

Die Trödler aus den Highlands: Material und Brett, Foto von Zoch Verlag

Wir sind also Trödler in den schottischen Highlands die versuchen, Sachen in anderen Dörfer zu sammeln und diese wiederum in leeren Dörfern zu verkaufen. Jeder bekommt dazu auf dem Landstrich ein Dorf zugeteilt, wo er seinen Handwagen hineinstellt. 48 Trödelwaren werden auf dem Spielplan zufällig verteilt, wobei es nur sechs verschiedene Trödelwaren gibt. Jeder bekommt drei Startkarten, die uns schon eine zu erfüllende Aufgabe zuteilen, ein Wegstück und ein Kraftfutter. Dieses Kraftfutter ist am Ende entscheidend!

Drei Phasen pro Zug

Die Trödler aus den Highlands: Spielbrett in Ausgangsposition vor dem Start, Foto von Jörn Frenzel

Nun gibt es drei Phasen:

  1. Einen Trödelstapel bilden.
  2. Trödelstapel nehmen.
  3. Karten spielen.

Die drei Phasen sind schnell durchzuspielen. Im ersten Part bildet der Startspieler aus dem Nachziehstapel ein Stapel mehr, als Mitspieler teilnehmen. Auf jede Karte wird offen eine Karte gelegt, bis 4 Karten offen übereinander liegen. Der Clou dabei: Der Startspieler bestimmt das Tempo des Drauflegens, sodass man vielleicht nicht wirklich den gelegten Karten folgen kann. Der letzte Spieler in der Runde sucht sich danach einen Stapel für die Hand aus und das geht so rückwärts bis zum Startspieler.

Trödelware einsammeln

Die Trödler aus den Highlands: eine Spielszene, Foto von Zoch Verlag

Dann beginnt das eigentliche Spiel. Wir spielen unsere Handkarten aus. Dabei müssen wir passende Wegkarten für die unterschiedlichen Untergründe haben. Von der Steinbrücke bis zum Boot ist alles dabei. Auf den Wegen können wir bei ankommenden Dörfern eine Trödelware einsammeln. Dabei nehmen wir uns ein Trödel aus dem Dorf. Sollten wir in ein leeres Dorf kommen, dürfen wir da mit den Auftragskarten unseren Trödel niederlegen. Am Ende sind vier Handkarten das Limit. Wenn da nicht die Kraftkarten wären. Diese ermöglichen uns als Joker, entweder einen beliebigen Weg zu nutzen, eine Ware beim Verkauf zu tauschen oder noch ein zusätzlichen Trödel im Dorf zu nehmen.

Wer Pech hat, fliegt am Ende aus der Wertung

Die Trödler aus den Highlands: die Spielkarten in der Hand, Foto von Jörn Frenzel

Das blöde dabei, die positiven Auftragskarten kommen als Siegpunkte in unseren Ablagestapel, genau wie die Kraftkarten. Diese zählen aber am Ende negativ. Wer davon am Ende die meisten eingesetzt hat, wird mit einem Totalschaden belegt und scheidet aus!

Die Hälfte der vor einem liegenden Waren kommen zur Abrechnung mit dazu. Sollten zufällig dabei mehrere die gleiche Punkteanzahl haben, wird aus allen Spielern der Sieger ermittelt. Da werden dann die Siegpunkte der abgegebenen Auftragskarten zusammengerechnet, sobald einer sechs Auftragskarten in seinem Ablagestapel gebracht hat und die vor einem liegenden Waren dazu gerechnet.

Die Trödler aus den Highlands: Liebe auf dem zweiten Blick

Die Trödler aus den Highlands spielt sich beim ersten Mal wie viele andere Spiele auch. Es funktioniert einwandfrei und eignet sich hervorragend als Familienspiel mit einfachen Einstieg. Man sammelt die verschiedenen Sachen ein und erfüllt damit Aufträge. Das ist an sich nichts Neues. Aber die Idee, am Anfang die Kartensets schnell auszulegen, ist gut. Da bleibt schon mal das Gehirn stecken, da man vergessen hat, wo bestimmte Karten liegen.

Der Bumerang-Effekt beim Kraftfutter

Und auch die Idee das Kraftfutter (Joker) als negative Endabrechnung zu setzen ist irgendwie originell. Setze ich davon zu viel ein, bin ich halt raus. Damit werden die  Vorteile zum Bumerang, wenn man sie zu oft nutzt.

Für mich wurde Die Trödler aus den Highlands immer besser, je öfter ich es spielte. Es ist nicht zu kopflastig und schnell gespielt. Es ist nichts, was Kenner unbedingt hinter dem Sofa herholt. Zudem ist es mit geübten Spielern in 30 Minuten gespielt. Aber:

Dieses fesselnde Familienspiel sorgt mit seinem cleveren Karteneinsatz und taktischen Entscheidungen für abwechslungsreiche Spielrunden.

Viel Luft im Karton

Familienspiel Die Trödler aus den Highlands: Schachtel, Foto von Zoch Verlag Was mir gar nicht gefiel, war der Karton. Er ist so voll mit Luft, dass da noch eine Menge anderer Spiele reinpassen würde … Die Trödelsachen sind dagegen echt hübsch gemacht, hätten aber bei dem leeren Inhalt mindestens doppelt so groß sein können. Das nenne ich eine Mogelpackung. Ich weiß nicht ob es nur bei mir so ist, aber dafür ist die Anleitung zu groß. Sie wird beim Schliessen des Kartons am Rand geknickt. Da ist wohl einiges schief gelaufen.

Letztendlich ist Die Trödler aus den Highlands ein typisches Zochfamilienspiel, das viel Spaß macht. Aber es hätte kleiner ausfallen können.

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