Infos zu Die verlassene Bibliothek
- Titel: Die verlassene Bibliothek
- Verlag: moses.Verlag
- Autor: Leo Colovini
- Spieleranzahl (von bis): 1-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 60 - 75
- Jahrgang: 2020
Es fing so harmlos an, als wir uns in die große Bibliothek begeben, deren riesige Regale mit vielen bunten Büchern gerade dazu einladen, sich in ein Buch zu vertiefen und die Zeit um uns herum zu vergessen. Konzentriert auf die Schönheit der Bücher bekommen wir aber nicht mit, wie sich die Tür langsam schließt. Als sie ins Schloss fällt und ein Countdown erscheint, ist jedoch klar: Wir sind gefangen und müssen uns beeilen, hier wieder rauszukommen. Die schöne Atmosphäre der alten Bibliothek bricht auf einmal zusammen. Der Kampf gegen die Zeit beginnt …
So funktioniert Die verlassene Bibliothek
Die verlassene Bibliothek (moses.Verlag) von Leo Colovini ist ein Escape-Spiel für 1-4 Spieler und wird ab zwölf Jahren empfohlen. Die Spieler sehen sich zu Beginn des Spiels 18 verschiedenen Bücherregalen gegenüber, in denen sich neben zahlreichen Büchern auch andere Gegenstände, Zahlen, Formen oder Gleichungen befinden. Dies sind die 18 Rätselkarten, die zusammen, wie es in einer Bibliothek üblich ist, eine riesige hohe Bücherwand auf dem Tisch ergeben. Zusätzlich legen die Spieler vor der Partie noch zwei Exit-Karten, einen Stapel mit Aufgaben und einen Tippstapel bereit. Die Exit-Karten werden erst nach dem Lösen der 18 Rätsel zum Verlassen der Bibliothek benötigt, wohingegen der Aufgabenstapel die Spieler ständig mit neuen Aufgaben und Zahlenschlössern versorgt, die im Laufe des Spiels geknackt werden müssen. Der Tippstapel beinhaltet zu jedem Rätsel mehrere Tipps, welche nach und nach die Lösung näherbringen, falls die Spieler mal auf dem Schlauch stehen.
Nachdem der schnelle Aufbau fertig ist, beginnen die Spieler damit, vier Aufgaben vom Stapel zu ziehen und wahlweise einen Countdown von 75 Minuten zu starten. Zu den gezogenen Aufgaben gilt es nun, die passenden Rätsel zu finden. Nur mit der Kombination von Aufgabe und passendem Rätsel lässt sich der gesuchte Zahlencode herausfinden und das Schloss auf der Aufgabenkarte knacken.
Die Zahlen für den Code müssen auf die verschiedensten Weisen erlangt werden, wobei die Bücherregale die Spieler vor unterschiedliche mathematische Rätsel stellen. Sind die Spieler sich sicher, den richtigen Code gefunden zu haben, lässt sich dieser ganz einfach über die Rückseite der Aufgaben- und Rätselkarte überprüfen. Die Spieler bringen sich so Schritt für Schritt dem Gesamtziel näher, die Eingangstür der Bibliothek zu öffnen. Dabei ist es den Spielern überlassen, in welcher Reihenfolge sie die Rätsel lösen. Ist eins gelöst, so wird direkt eine neue Aufgabe gezogen und erneut das passende Rätsel gelöst. Haben die Spieler alle Rätsel gelöst, so bleibt noch das Schlussrätsel auf den Exit-Karten, um aus der Bibliothek zu entkommen.
Lohnt sich das Escape-Spiel Die verlassene Bibliothek?
Zunächst einmal handelt es sich bei dem Exit-Spiel ausschließlich um mathematische Rätsel, bei denen nebenbei oft Gleichungen gelöst werden müssen. Wer mit Mathematik eher wenig am Hut hat, wird mit diesem Exit-Spiel auch keinen Spaß haben und sich viel mehr durch die 18 Rätsel quälen. Auf der anderen Seite finden Mathematik-Freunde in diesem Spiel 75 Minuten lang großartige Rätsel, die verschiedene mathematische Kenntnisse erfordern. Dabei unterscheiden sich die Rätsel stark in ihrem Schwierigkeitsgrad und manche lassen sich mit ein paar schnellen Blicken lösen und sind die Bezeichnung als Rätsel eventuell gar nicht wert. Andere hingegen benötigen einen Block und Stift, um über die Gleichungen einen Überblick zu behalten.
Diese verschiedenen Schwierigkeitsgrade bieten an, das Spiel auch in der Familie mit noch jüngeren Mathematikbegeisterten zu spielen. Die Tatsache, dass die Spieler die Reihenfolge der Rätsel selbst bestimmen, ermöglicht auch das Spielen mit mehreren Spielern, bei denen sich nicht alle um dasselbe Rätsel kümmern müssen. Es stehen ja immer vier verschiedene zur selben Zeit zur Verfügung. Ist man als Spieler jedoch darauf aus, alle Rätsel zu sehen und selbst Lösungsstrategien zu entwickeln, sollte man das Spiel alleine oder zu zweit spielen.
Wenig Story
Die Variabilität in der Reihenfolge der Rätsel bringt leider mit sich, dass sich keine Story während des Spiels entwickelt. Die Geschichte hinter dem Spiel bleibt dabei, dass wir in der Bibliothek sind und einfach raus müssen. Nach dem Lösen erster Rätsel kommt da, ohne jetzt zu viel vorwegzunehmen, nichts mehr hinzu. Die Aufgabe bleibt 18 Zahlencodes, deren Rätsel komplett unabhängig voneinander sind, herauszufinden, um am Ende einen letzten Zahlencode zu knacken.
Tipp für Mathefans
So negativ die letzten Sätze auch klingen mögen, ist es aber genau das, was die Zielgruppe des Spiels beim Lösen der Rätsel vielleicht gar nicht missen wird. Für Mathematik-Freunde kann es durchaus ausreichen in der schönen Atmosphäre einer alten Bibliothek, die über die zahlreichen Bücherregale gut herübergebracht wird, einer großen Anzahl mathematischer Logikrätsel gegenüberzustehen. Eine spannende Story ist in diesem Falle nicht von Nöten.
Zusammenfassend werden Spieler, die sich auf eine schöne Geschichte freuen, wie man sie aus anderen Exit-Spielen kennt, von der verlassenen Bibliothek enttäuscht. Das Spiel beschränkt sich auf das, was auch in den Rätseln wiederzufinden ist: reine Logik. Wer sich dabei angesprochen fühlt: Ab in die Bibliothek, sie wird deinen Kopf zum Rauchen bringen!
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