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Die Chinesische Mauer

Die Chinesische Mauer von Reich der Spiele

Es gibt Spiele, an denen sich die Geister der Teilnehmer scheiden. Die chinesische Mauer ist so eins. Mache finden es toll, andere mögen es überhaupt nicht, ein „mittelmäßig“ gibt es als Urteil hier kaum. Das liegt sicher auch an der etwas ungewöhnlichen Wertung.

Aber der Reihe nach: Die Spieler übernehmen die Rolle von Baumeistern, die an dem großen Schutzwall zur Abwehr der Mongolen beteiligt sind, und versuchen dabei, beim Kaiser Ansehen und Ehre zu erlangen. Jeder der Spieler hat einen identischen Satz aus zwanzig Karten, die er mischt und davon zunächst fünf auf die Hand nimmt – die restlichen bleiben als Nachziehstapel vor jedem verdeckt liegen. An je nach Spielerzahl bis zu vier Bauplätzen werden je zwei Wertungsplättchen (Wert zwei bis acht) ausgelegt, um die es letztlich geht.

Die Spieler haben reihum je zwei Aktionen. In jeder können sie entweder eine Karte nachziehen oder eine beziehungsweise mehrere gleiche Karten an einen Bauplatz ausspielen. Jede Karte hat einen Wert von eins bis drei, einige außerdem Sondereigenschaften. Bevor man jedoch Karten ausspielt, prüft man ob man an Bauplätzen über Mehrheiten an Punkten auf eigenen Karten verfügt. Ist das der Fall, kommt es dort zur Wertung. Liegen noch zwei Plättchen dort, darf der Spieler mit den meisten Punkten eins auf eine seiner Karten legen. Das Spiel geht dann aber weiter, bis es irgendwann an dem Bauplatz ein weiteres Mal zu einer Mehrheit gekommen ist. Dann geht das zweite Plättchen an den Spieler, der nun die Mehrheit hat. Das kann durchaus der gleiche wie zuvor sein. Meist ist er es aber nicht, denn ein Plättchen auf einer Karte muss von den Punkten, die zur Mehrheit zählen, abgezogen werden. Und erst jetzt erhält auch der Spieler, der als erster die Mehrheit hatte, sein Plättchen. Anschließend wird der Bauplatz abgeräumt und mit zwei neuen Plättchen wieder zur Bebauung freigegeben. Dieser Wertungsmechanismus ist ungewöhnlich und bereitet auch gestandenen Spielern Schwierigkeiten oder Unbehagen, sodass viele von ihnen Die chinesische Mauer strickt ablehnen.

Weniger problematisch sind da die Sondereigenschaften der Karten: der Adlige (macht den Wert aller Karten zu einer eins), Soldaten (steigern ihren Wert mit der Anzahl), Reiter (dürfen zusätzlich gespielt werden) und der Drache (kann eine Karte überdecken). Der geschickte Einsatz dieser Möglichkeiten kann durchaus über Sieg und Niederlage entscheiden.

Mehr noch als bei vielen Spielen ist bei Die chinesische Mauer ein Probespiel angeraten. Wenn man es nicht mag, braucht man es nicht wieder zu spielen. Wenn man es aber auf Grund von kritischen Stimmen gar nicht erst versucht, geht einem möglicherweise ein richtig gutes Spiel durch die Lappen.

 

Infos zu Die Chinesische Mauer

  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Jahrgang: 2006

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