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Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme (Kartenspiel)

Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme (Kartenspiel) von Reich der Spiele

Wie zu Die Gefährten gibt es zum zweiten Teil des Kinofilms von Der Herr der Ringe, Die zwei Türme, ein Kartenspiel. Wieder ist Reiner Knizia verantwortlicher Autor, wieder ist es ein an sich abstraktes Spiel, das mit dem Filmthema so gut wie nichts zu tun hat.

Die Spielkarten zeigen allesamt die Helden aus dem Film (von Aragorn über Faramir bis hin zu Baumbart), die sich mehrfach in vier verschiedene Farben wiederholen und eines von vier Symbolen zeigen (Kraft, Ausdauer, Weisheit und Entschlossenheit). Lediglich die neutrale Gandalfkarte zeigt alle vier Symbole und kann als Joker genutzt werden. Ein Markierungsstein wird auf Amon Hen gesetzt, über mehrere Etappen wird dieser im Laufe des Spiels Minas Tirith erreichen. Zwischen den Etappen sind Wegstücke ausgelegt.

Vier Karten liegen als Auslage offen und jeder Spieler erhält anfangs sechs Handkarten. Auf jeder Wegstecke zwischen den Etappen bekommt jeder eine hinzu, indem eine verdeckt aufgenommen wird oder eine weggelegt und dafür zwei (aus der Auslage oder vom verdeckten Stapel) aufgenommen werden. Erreicht der Markierungsstein einen Ort, können Karten ausgelegt werden. An jedem Ort werden ein bis drei Eigenschaften gewertet. Um dafür die am Ende zählenden Punktechips zu gewinnen, müssen die Spieler möglichst viele Karten in den gesuchten Eigenschaften auslegen. Allerdings pro Farbe nur eine Reihe und pro Farbe nur eine Symbolart! Die Spieler, die dabei Punkte sammeln können, müssen nach der Wertung pro Reihe eine Karte entfernen. Alle anderen Karten bleiben weiter liegen und zählen für die nächsten Etappen.

Genau hier setzt der Wertungskünstler Knizia an: Indem pro Farbe nur eine Reihe und die mit gleichen Symbolen ausliegen darf, müssen sich die Spieler gut überlegen, welche und wie viele Karten sie auslegen, da sie sich sonst schnell selbst blockieren, da andere Symbole in der gleichen Farbe auf der Hand bleiben müssen. Nicht selten sind die Spieler schon nach zwei bis drei Etappen auf bestimmte Kombinationen von Farben und Symbolen für den Rest – oder zumindest die nächsten Stationen – des Spiels festgelegt, sodass nur noch wenig Variation in der eigenen Auslage, wohl aber in der Zahl der Punkte bringenden Karten möglich ist. Die Taktik verändert sich dann: Weg von der eigenen Auslage hin zum überlegten Abwerfen unnützer Karten, denn wer will schon gerne die Farb-Symbol-Kombination in die Auslage legen, die ein Mitspieler gerne aufnimmt?

Das Spiel ist trotz des etwas festgefahrenen Legezwangs interessant und taktisch. Große Überraschungen bleiben aber aus. Ein bisschen fühlt man sich wie bei Quartett oderRomme, nur dass man hier (anders) auslegt. Das Spiel ist nicht schlecht, keine Frage, aber mit Der Herr der Ringe hat das an sich überhaupt nichts zu tun und der Mechanismus selbst lässt zu wenig Raum für überraschende Spielmomente oder eigene Ideen. Zumindest ist Die zwei Türme kein schwer zu verstehendes Spiel, sodass auch Spiel unerfahrene Tolkien-Fans einen Zugang finden – allerdings ohne den erhofften Inhalt zu finden.

Infos zu Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme (Kartenspiel)

  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2002

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