Dimension (Solospiel)

Satte 200 Aufgaben sind in der kleinen Schachtel mit der Aufschrift Dimension enthalten. Ein Logikspiel. Die Idee klingt gar nicht so kompliziert. Unter beachten bestimmter Vorgaben sind zehn Steine auf einem kleinen „Brett“ zu platzieren. Kann ja nicht so schwer sein. Oder doch?

Dimension stammt von Lauge Luchau und ist eine Soloversion des gleichnamigen Mehrpersonenspiels. Es ist bei Kosmos erschienen und richtet sich als Solospiel an Knobler ab 8 Jahre.

Parallelen zu Klassikern wie Rush Hour kommen unweigerlich auf, doch irgendwie ist Dimension noch etwas härter. Denn die Besonderheit dieses Knobelspiels ist, dass zwar jede Aufgabe ein paar Grundvorgaben beinhaltet, aber nie die konkreten Steine. Zuerst heißt es also, die Aufgabe verstehen und grübeln, welche Zutaten zur Lösung beitragen.

Top-Material bei Solospiel Dimension

Aber bevor es losgeht, ein Blick auf das Material. Denn dieses ist sowohl durchdacht als auch qualitativ erstklassig. Die kleine Schachtel enthält eine Kunststoffbox. In einer Schublade befinden sich die Spielsteine. Klappt man den Deckel auf, liegen darunter die Aufgabenkarten. Die Deckeloberseite weist wiederum Vertiefungen auf, in die die Steine passen. Denn diese sind abgeflacht und halten an so perfekt in den Ausprägungen. Das ist einfach äußerst gelungen designt.

200 Aufgaben und nur 15 Steine …

Kommen wir zu den Aufgaben. Die Systematik ist immer gleich. Es gibt sechs Vertiefungen für insgesamt sechs Steine. Auf diese Steine kommen noch einmal drei Steine pyramidenförmig in eine zweite Ebene und einer als Spitze in eine dritte. Es gibt 15 Steine, je drei in fünf Farben. Es wird also eine Art Stapelspiel.

Jetzt kommt die Schwierigkeit: Die Aufgaben geben Bedingungen vor. Diese können verschiedenen Vorgaben beinhalten wie zum Beispiel:

• Nutze x Steine einer Farbe.
• Die Summe aus X Steine müssen aus zwei oder mehr Farben stammen.
• Alle Kugeln der einen Farbe müssen alle Kugeln der anderen berühren.
• Zwei Farben müssen gleich häufig vertreten sein.
• Eine bestimmte Farbe darf nicht in der gleichen Ebene wie eine andere liegen.
• Kugeln einer Farbe müssen häufiger vorkommen als die einer bestimmten anderen.
• Eine Farbe muss an mindestens einer der vier Ecken (inkl. Spitze) liegen.
• Drei Farben müssen eine exakte Reihe bilden – auch diagonal.
• Kugeln einer Farbe müssen alle anderen Farben berühren.
• Alle Kugeln einer Farbe müssen eine Kette bilden, die bestimmten Regeln folgt.

Das klingt bereits etwas verwirrend. Die einzige weitere Vorgabe ist die Anzahl der genutzten Kugeln. Aber welche Kugeln welcher Farben dabei sein müssen, bleibt offen. Das ist ein Teil der Logikaufgabe.

Wie lange dauert es bis zur Lösung?

Das Lösen geht bei den ersten Aufgaben erwartungsgemäß schnell. Außerdem setzt ein gewisser Lerneffekt ein. Doch mit ansteigender Schwierigkeit und mit mehr komplexen Vorgaben wird aus einer einfachen Legeaufgabe eine echte Kopfnuss.

Erfahrene Knobler werden die ersten Level überspringen, sobald sie das Prinzip verstanden haben. Aber bereits im zweiten Drittel der Aufgaben zieht die Herausforderung spürbar an. Die letzten Aufgaben sind richtige Kopfnüsse, die auch Experten vor Problemen stellen könnten.

Machen die Logikaufgaben von Dimension Spaß?

Unter dem Titel Dimension steht „Brain Games“ auf der Packung. Ich habe mich im ersten Drittel nicht besonders gefordert gefühlt. Aber auch diese Aufgaben werden einige vor Schwierigkeiten stellen, besonders Personen an der Altersuntergrenze.

„Brain Games“ passt aber dennoch ganz gut. Denn das Gehirn „wächst“ später mit den Aufgaben mit. Bereits die mittleren Level sind durchaus knackig, später wird es teilweise sehr vertrackt. Das hat mir großen Spaß gemacht.

Leichte Anfangsaufgaben mit Ruckeln

Der Einstieg fiel trotz der guten Anleitung schwer. Wie die Steine zu platzieren sind und welche Regeln wie zu „lesen“ sind, ist aus meiner Sicht anfangs schwer zu durchschauen. Ein ausführlicheres Beispiel wäre wünschenswert gewesen. Aber: Immerhin gibt es eine Erläuterung, wann sich die Steine berühren.

Haptisch ein Genuss – auch mit App

Besonders gelungen ist das Material. Es macht Spaß, zuzugreifen und damit zu spielen. Auch als Reisespiel ist diese Version gut geeignet. Wer mag, kann übrigens eine App zum Spiel nutzen. Ich habe diese jedoch nicht ausprobiert.

Womit soll das bloß gelingen?

Die schönste Herausforderung ist für mich jedoch, dass jede Aufgabe vor dem Setzen der Steine erst einmal Gehirnschmalz benötigt: Welche Steine sind zum Erreichen der Lösung überhaupt zu nutzen?

Dimension ist eine klare Empfehlung

Insgesamt bin ich positiv überrascht von dem kleinen Logikspiel. Daher spreche ich für Fans von solchen Denkaufgaben eine klare Empfehlung aus. Das Solospiel Dimension macht Spaß!