Reich der Spiele

Drebo

Taktisches Würfelspiel Drebo - Ausschnitt - Foto von Funbot

Bingo! Ähh Drebo! Verzeihung! Drebo heißt das sich selbst betitelnde „taktische Würfel-Kipp-Spiel“ aus dem Hause FunBot von Ronald Hilde und Tim Rogasch. Worum es geht, wie es funktioniert und ob es Spaß auf den Spieletisch bringt, klären wir jetzt.blank

Wie spielt man Drebo?

Bereits nach dem Sichten des Spielekartons lässt sich ahnen, Drebo ist kein Hexenwerk. Folgende Materialien finden wir im Karton:

  • einen doppelseitigen Spielplan
  • vier doppelseitige, unterschiedliche Tipppläne
  • einen Würfel
  • einen Blockierstein
  • vier Bleistifte
  • vier Kurzübersichten
Spielmaterial von Drebo - Foto von Funbot
Spielmaterial von Drebo – Foto von Funbot

Drebo: Ist es wirklich so einfach?

Jede Person, die mitspielt, erhält nun einen Bleistift, einen Tipp-Plan und eine  Übersicht. Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und die Person, die für sich das größtmögliche Würfelpech überzeugend darlegt, beginnt. Dazu wird der Würfel einmalig gewürfelt und in der Mitte platziert. Auch wenn der Würfel jetzt sogar faktisch im Mittelpunkt steht bzw. liegt, wird das Spiel nicht viel mit Würfeln zu tun haben, sondern eher mit Kippen. Reihum wird nun nämlich der Würfel in eine beliebige Richtung gekippt. Dabei landet er zwangsweise auf einem farbigen Feld und zeigt ebenfalls unumgänglich eine Augenzahl an. Diese gilt es laut zu benennen, ganz nach dem Schema: 3 auf Grün, 6 auf Violett etc.

Jeder Spielende kreuzt nun auf seinem individuellen Plan die passende Ziffern-Farb-Kombination ab. Ganz nach dem eingangs genannten Bingo-Prinzip gilt es, fünf Kreuze in einer Reihe (senkrecht, waagerecht und diagonal) oder fünf identische Farben anzukreuzen. Wem dies zu erst gelingt, der rufe „DREBO!“, wer in einer Partie dreimal „Drebo“ rufen durfte gewinnt die Partie.

Fazit: Wo ist die Taktik und kann Drebo begeistern?

Bisher klingt das alles noch nicht so richtig spannend und spektakulär. Ich war jedoch auch noch nicht ganz fertig. Das oben genannte Spielprinzip wird nämlich um Joker ergänzt. Die fünf Symbole die oben auf dem Spielplan erkennbar sind, sind Joker. Sollten wir, nachdem der Würfel auf ein Feld gekippt wurde, entweder keine Möglichkeit haben, eine Ziffer samt Farbe anzukreuzen oder es nicht in unsere gewählte Strategie passen, jetzt anzukreuzen, darf auch ein Kreuz bei einem der Joker gesetzt werden. Zur Auswahl stehen:

  • Drehjoker – vor (!) dem Kippen darf der Würfel beliebt gedreht werden.
  • Verschiebejoker – Statt ihn zu kippen darf der Würfel auf ein diagonal angrenzendes Feld geschoben werden.
  • +1/-1Joker – Würfelwert um 1 erhöhen oder reduzieren (zweimal enthalten, darf doppelt sprich +2/-2 genutzt werden).
  • Blitzjoker – Bonuspunkte am Ende der Partie.

Ist ein Joker, mit Ausnahme des Blitzjokers, der erst zum Ende relevant wird, einmal gekreuzt, darf er in einer der nächsten Spielrunden eingesetzt werden. Dazu wird das Jokerfeld einfach umkreist, damit wird markiert, dass der Joker eingesetzt wurde. Nun wird die Spielmechanik also um Drehen, Verschieben und Hinzufügen von Ziffern ergänzt.

Drebo: der Spielplan mit Besonderheiten

Des weiteren bietet auch der Spielplan noch ein paar Besonderheiten. Auf der Einsteigerseite gibt es ein Bonusfeld in der Mitte, hier darf sich, sollte der Würfel hier landen, eine Farbe ausgesucht werden. Außerdem gibt es gerahmte Felder, hier bleibt der Würfel zwar liegen wie gekippt, jedoch darf der Spielende die Ziffer frei bestimmen, sie gilt dann für alle.

In den Ecken gibt es ein Feld, welches den Würfel ums Eck schiebt. Auf der anderen Seite des Spielplans gibt es das Bonusfarbfeld in der Mitte nicht mehr. Dafür darf beim Kippen in eine Ecke der Würfel neu gewürfelt, in die Mitte gelegt und die Farbe für alle Bestimmt werden. Außerdem gibt es Pfeile statt der Rahmen, hier darf der Würfel entsprechend Pfeilrichtung geschoben, statt gekippt werden.

Plötzlich ist es spannender, als es anfangs scheint

Fügt man die eben zusammengefassten Regeln also der ursprünglich etwas flach erscheinenden Mechanik hinzu, nimmt Drebo schon mehr Fahrt auf. Schnell verliert man den Überblick, welche Ziffer und Farbe den anderen Spielenden nützlich sind und fokussiert sich doch lieber auf den eigenen Tipp-Plan. Dies kann jedoch schnell dazu führen, dass plötzlich wie aus dem Nichts jemand ganz unerwartet „DREBO!“ ruft. Wem das als erstes gelingt, darf sich zusätzlich über einen Bonus-Blitz-Joker freuen. Das kann doppelt ärgerlich (oder erfreulich) sein, sind es gerade die Blitzjoker, die das Zünglein an der Waage sind.

Zusammenfasung: Macht Drebo Spaß?

Fassen wir Zusammen. Die Joker und der Spielplan bringen eine gewisse Tiefe in die Spielmechanik. Das Kippen des Würfels birgt auch seine Tücken, verschätzt man sich manchmal doch bei der eigenen Sicherheit zu wissen, was auf der anderen Seite für eine Augenzahl sein müsste. Natürlich dürfte man auch nachschauen, dies verlangsamt das Spiel jedoch enorm.

Neben der Übersicht, was die anderen Personen versuchen anzukreuzen, sollte der eigene Tipp-Plan natürlich nicht aus den Augen gelassen werden, und auch der Spielplan hat ja noch seine Besonderheiten. Besonders gut gefällt mir, dass Joker erst freigeschaltet werden müssen, also eine gewisse Planung vorausgehen muss.

Und trotzdem so ganz ist bei uns der Funke nicht übergesprungen. Das Spiel ist mit den angegebenen 15-30 Minuten gut eingeschätzt und bedient für uns die klassische Sparte des Lückenfüllers und/oder Zwischendurchspiels. Und da wird Drebo durchaus öfter Einsatz finden, es ist nämlich trotz der taktischen Inhalte schnell erklärt und verstanden.

Die Schachtel von Drebo - Foto von Funbot
Die Schachtel von Drebo – Foto von Funbot

Die vier Tipp-Pläne mit Vorder- und Rückseite bieten auch viele unterschiedliche Spielrunden. Trotzdem bleibt am Ende auch immer eine gute Portion Glück. Je nachdem, wie die anderen spielenden Personen nun den Würfel kippen und/oder manipulieren, kommt man schneller oder weniger schnell an seine Kreuzchen. Sicherlich brechen die Joker und der gezielte rundenverzögerte Einsatz hier das Konstrukt etwas auf, aus der Welt lässt es sich aber nicht schaffen.

Am meisten leidet Drebo meiner Meinung nach jedoch darunter, wenn vor jedem Kippen geschaut wird, wie der Würfel liegt, was möglich ist und wohin er nun am besten gekippt werden soll. Die Geschwindigkeit und der Trubel gehen hier teilweise komplett verloren. Hier hätte ich mir eine fünf Sekunden Begrenzung gewünscht, diese steht jedoch nicht in den Regeln und müsste selbst ausgehandelt werden. Eine Minisanduhr oder eine Art Timer hätten hier deutlich mehr Geschwindigkeit und Wumms ins Spiel gebracht.

Wer mit Bingo etwas anfangen kann, dem kann Drebo auch viel Spaß bringen. Auch sonst ist es ein gutes Spiel für zwischendurch. Die Glückskomponente muss man aushalten können, dann kann man sicherlich mit Drebo für einige Spielrunden viel Spaß haben. Einen Wettkampf und ein Dauerspiel am Spieletisch sehe ich hier nicht, kann Drebo seinen doch auch repetitiven Charakter auf Dauer nicht verleugnen.

Infos zu Drebo

  • Titel: Drebo
  • Untertitel: Das taktische Würfel-Kipp-Spiel
  • Verlag: FunBot
  • Autor: Ronald Hilde, Tim Rogasch
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
  • Dauer in Minuten: 15-30
  • Jahrgang: 2022

Werbung
kaufen Prüfen, ob Drebo vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken