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Dungeoneer

Dungeoneer von Anita Borchers

In den Katakomben des Hexenmeisters

Dungeoneer ist kein einzelnes Spiel, sondern eine Spielreihe, deren Karten man zusammen benutzen kann. Aber auch jedes Spiel ist für sich allein spielbar.

Ein Blick in die Spielanleitung macht schnell klar, dass Dungeoneer kein einfaches Spiel ist: 16 Seiten, zweispaltiger Text, kaum Grafiken – nichts für Regelmuffel.Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Helden, der in einem während des Spiel (aus ausgelegten Karten) entstehenden labyrinthartigen Verlies versucht, als Erster drei „Heldentaten“ zu vollbringen. Diese sind auf Karten dargestellt und bedeuten in der Mehrzahl, dass man ein Monster besiegen muss.Außerdem übernimmt aber Jeder Spieler zugleich auch in seinem Zug zwischenzeitlich die Rolle des Hexenmeisters, der versucht die unliebsamen Eindringlinge wieder loszuwerden – vorzugsweise indem er ihnen mit Hilfe von Monstern das Lebenslicht ausbläst. Aber auch der ein oder andere Fluch kann die Mitspieler mächtig behindern.Danach kann der Spieler dann als Held agieren, das Labyrinth weiter erkunden, Monster bekämpfen, Schätze einsammeln und was ein Held sonst noch so treibt. Jede Figur hat zu Anfang eine Charakterkarte bekommen, die ihn zum Beispiel als Elf oder Paladin ins Spiel gehen lässt und spezifische Fähigkeiten verleiht.

Das Kampfsystem ist umfangreich, die Spielregeln detailreich, die Karten sehr unterschiedlich. Das Spiel lebt eben von diesen, denn diese überzeugen mit den überaus reichhaltigen Ideen für Monsterarten, Räume, Fallen und ähnlichem. Jede dieser Karten ist mit einer stimmungsvollen Zeichnung versehen und ein Text erklärt, was diese Karte bewirkt. Oft hat ihr Einsatz Zusatzfunktionen, die die Regeln erweitern oder sich über sie hinwegsetzen.

Die kleine Schachtel hat ihren Preis, denn einiges Spielmaterial muss man sich selbst besorgen: Eine Reihe Marker sind nötig – Münzen zum Beispiel erfüllen zwar diesen Zweck, sind aber natürlich nicht besonders stimmungsvoll, ein paar Glassteine aus anderen Spielen sind reizvoller. Wer über keine Miniaturen verfügt, die er als Spielsteine verwenden könnte, kann aus einer der Spielkarten Pappfiguren ausschneiden. Weiterhin wären pro Spieler zwei Würfel nützlich. Dem Spiel selber liegen nur 110 Karten, ein Würfel, und die Spielanleitung bei.

Apropos Spielanleitung: Man wird beim Lesen das Gefühl nicht los, das sie von jemandem geschrieben wurde, der das Spiel (und wohl auch Rollenspiele) gut kennt und es nun anderen erklären möcht. Das Ergebnis ist alle andere als übersichtlich. Außerdem ist die Regel bezüglich Beispielen und Bildern äußert sparsam, was nicht gerade die Verständlichkeit erhöht. Angesichts der nicht wenige Regeln ist eine "Lernrunde" vor der ersten richtigen Partie dringend zu empfehlen.

Ein Fazit fällt nicht leicht, weil es sehr von verschiedenen Zielgruppen abhängig ist: Wer Spaß daran hat, durch ein Verließ zu streifen, sich würfelnder Weise mit Monstern zu prügeln und mit Zaubersprüchen um sich zu werfen, wird an Dungeoneer zweifellos Gefallen finden und sich auch durch lange Regeln nicht abschrecken lassen. Andere Spieler sollten wohl besser zu anderen Spielen greifen.

Infos zu Dungeoneer

  • Verlag: Truant Verlag
  • Autor: Thomas Denmark
  • Spieleranzahl (von bis): 1 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Jahrgang: 2005

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