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Dungeonville

Dungeonville von Reich der Spiele

Wenn Zauberer zu viel Muße haben, veranstalten Sie einen kleinen Wettbewerb: Wer besitzt das tödlichste Verlies? Dazu heuert jeder zunächst die besten Söldner an, die die Stadt Dungeonville zu bieten hat, um sie gleich danach in einem der fünf Dungeons zu verheizen. Dort locken magische Gegenstände sowie natürlich Unmengen von Gold – sofern sie die lauernden Monster überleben. Die erbeuteten Reichtümer sind jedoch nur Mittel zum Zweck, um weitere Söldner anzuwerben. Denn das eigentliche Spielziel besteht darin, dass möglichst viele Gegner im eigenen Dungeon sterben, das zu Beginn jedem Spieler verdeckt zugeteilt wird.

Auf der Charakterkarte jeden Söldners kann man ablesen, wie viel Gold er tragen kann und in welchem Dungeon seine Überlebenschancen am Größten sind. Solche robusten Kerle sind dafür echte Luschen im Nahkampf: Sobald mehrere Zauberer ihre Truppen in dasselbe Verlies schicken möchten, wird nämlich in einem Duell ermittelt, wer dieses Vorrecht erhält. Unterlegene Abenteurer werden getötet oder vom Sieger angeheuert. Ein auf diese Weise verstärkter Trupp hat dafür meist erhebliche Probleme, ohne größere Verluste wieder ans Tageslicht zu gelangen. Das Erforschen selbst ist dann eher unspektakulär: Eine Karte wird aufgedeckt und zeigt einen Gegenstand oder einen Goldbetrag sowie einen Hinweis, ob einer der Söldner getötet wird, was mit einem Marker auf dem Verlies gekennzeichnet wird. Dies setzt sich nach dem Can’t-Stop-Prinzip fort, bis entweder alle tot oder die Überlebenden samt errungenen Schätzen geflohen sind. Bei sieben Markern ist Schluss, denn dann hat der betreffende Spieler den Wettstreit gewonnen.

Dungeonville zielt klar auf die Fraktion der Munchkin-Freunde ab – darauf weist allein schon die Tatsache hin, dass wiederum John Kovalic für die Grafik verantwortlich zeichnet. Grundsätzlich bietet das Spiel einen interessanten Konflikt, da man einerseits gute Kämpfer, gleichzeitig aber auch starke Träger haben möchte, was zusammen eben nicht geht. Doch sobald man ein Verlies betritt, sind alle taktischen Überlegungen hinfällig. Der Zufall regiert nun und entscheidet, wer überlebt und wer stirbt. Dass man außerdem nicht weiß, wem welches Verlies gehört, ist zwar für das Funktionieren des Spieles zwingend nötig, hinterlässt aber beim meist allzu plötzlichen Spielende einen schalen, unbefriedigenden Beigeschmack.

Auch die Anleitung lässt mehr Fragen offen, als sie beantworten kann. Werden die Abenteurer, die ein Verlies betreten, offen ausgelegt, oder glaubt man einfach dem Spieler, wenn er behauptet, dass keine seiner Figuren den Löffel abgeben muss? Und zu den Gegenständen schweigt man sich völlig aus, obwohl gerade hier manch klärender Satz bitter nötig wäre; zumal bis auf die Anleitung alle Texte in englisch und somit nicht jedermanns Sache sind. Insgesamt bietet Dungeonville daher leider nur ein recht überschaubares Vergnügen. Von einem Blindkauf wird dringend abgeraten.

Unser Tipp:
Die Anleitung liegt dem Spiel nur in englischer Sprache bei. Auf der Webseite des Herstellers lassen sich jedoch deutsche Regeln herunterladen.

 

Infos zu Dungeonville

  • Verlag: Z-Man Games
  • Autor: Mike Selinker, James Ernest
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Dauer in Minuten: 45 - 60
  • Jahrgang: 2005

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