Fairy Ring: Logo, Foto Repos Prod

Als Feen- oder Hexenringe bezeichnet man runde Anordnungen von Pilzen, die laut Wikipedia zwischen 20 cm und 600 Metern groß werden können. Einen derart großen Feenring bauen wir in Fairy Ring von Laurence Grenier und Fabien Tanguy (Repos Production) glücklicherweise nicht. Spieltische in der Größe sind ja auch schwer zu finden.

Infos zu Fairy Ring

  • Titel: Fairy Ring
  • Verlag: Repos Production
  • Autor: Laurence Grenier, Fabien Tanguy
  • Spieleranzahl: 2-4
  • Alter ab: 8
  • Dauer in Minuten: 40
  • Jahrgang: 2024

Worum geht es bei Fairy Ring?

Auf dem Cover sind quietschbunt die sechs Pilzarten abgebildet, um die es im Spiel geht. In der Covermitte schwenkt eine Fee Ihren Zauberstab und schreibt aus Feenstaub den Namen des Spiels. Vielleicht wurden bei der Covergestaltung Magic Mushrooms verspeist, denn das ganze Design des Spiels (Maud Chalmel) kommt ziemlich psychedelisch daher.

Fairy Ring: Material, Foto Repos Prod

Jeder Spieler erhält ein schmales Dorftableau aus stabiler Pappe, auf dem eine Blumenwiese in Spielerfarben zu sehen ist. Dort wird oberhalb ein Startpilz angebaut, den wir zufällig ziehen. Jedes Tableau hat zwei Aussparungen, wobei die rechte für die Handkarte gedacht ist, die wir ausspielen und die linke für die Restkarten, die wir an den Spieler zur Linken weitergeben. Die Karten in den insgesamt zwei Spielrunden werden komplett gedrafted. Aus meinen sieben Handkarten, auf denen alle Pilze abgebildet sind, suche ich mir geheim denjenigen aus, den ich gerne in mein Dorf neben einen bereits vorhandenen bauen würde. Die Karte lege ich zunächst verdeckt in die Aussparung und lege die restlichen Karten links ab. Hat das jeder getan, geben wir alle die Restkarten ringsum weiter und spielen unsere gewünschte Karte in das Dorf aus.

Details zu den Karten bei Fairy Ring

Neben einer von sechs Pilzarten sind auf den Karten noch weitere Angaben zu sehen. Links oben steht eine Schrittzahl. Jeder Spieler besitzt nämlich auch eine eigene kleine Acrylfee, die nun um genau diese Schritte vom Startpilz aus bewegt wird. Dabei ist es in den ersten Spielzügen meist so, dass die Figur nicht auf einem der eigenen Pilze landet, sondern auf denen eines Gegners. Die Figur bewegt sich nämlich nicht nur in meinem Dorf, sondern über den gesamten Feenring hinweg.

Bewegung und Bonus

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen - von Markus Nußbaum: Fairy Ring mit den schönen Figuren

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen – von Markus Nußbaum: Fairy Ring mit den schönen Figuren

Lege ich Pilze mit hohen Schrittzahlen, ist die Chance größer, dass sie wieder in meinem Dorf landet. Ist das der Fall, schüttet sie den Bonus des Pilzes, auf dem sie landet, nur an mich selbst aus. Landet sie beim Gegner, kassiert dieser den Bonus. Ich partizipiere nur dann davon, wenn ich selbst auch einen solche Pilzart in meinem Dort besitze. Das ist zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig und führte in den ersten Partien immer mal wieder zu Rückfragen, wer nun welchen Bonus erhält, der bei Fairy Ring übrigens Mana genannt wird.

Mana für Pilze

Die Pilzkarten kann ich aber nicht nur nebeneinander, sondern auch in die Höhe bauen. Sortenrein und bis zu vier Karten hoch. Dadurch erhöhe ich die Anzahl an Mana, die sich bei jeder Pilzsorte anders berechnet. Der Luminarium-Pilz gewährt mir beispielsweise Mana für jedes sichtbare Glühwürmchen auf Karten in meinem Dorf. Der Pilz mit dem passenden Namen Aussichtsturm möchte möglichst hoch gebaut werden, um die maximale Anzahl an Mana zu erbringen. Pollenarium gibt Mana für Pilze in meinem Dorf, Konservatorium für die Anzahl der Schritte meiner Fee und Circus Magicus für nichts Besonderes. Der gibt einfach nur das aufgedruckte  Mana. Eine Ausnahmeerscheinung ist der Quellbrunnen-Pilz. Er gibt als einziger kein Mana, wenn man auf ihm landet, sondern nur dann, wenn man über ihn hinwegzieht. Er ist auch der einzige Pilz, bei dem man aus drei Schrittweiten wählen kann.

So bauen wir bei Fairy Ring unsere Dörfer über zwei Runden nach Lust und Laune mit Pilzen voll. Habe ich 20 Mana gesammelt, darf ich an meinem eigenen kleinen Punkterad heimlich einen Punkt abtragen. Maximal sind so 15 Punkte möglich, die wir vor den Gegnern möglichst geheim halten sollen um bis zum Ende sie Spannung aufrechtzuerhalten, wer denn nun gewinnt.

Fairy Ring: typische Auslage, Foto Repos Prod

Zielkarten als Variante

In der zweiten Runde kommen bei Fairy Ring Pilze mit viel höheren Schrittweiten ins Spiel, da sich der Feenring ja auch immer mehr ausdehnt. Nach der zweiten Runde endet das Spiel und die Punkteräder werden enthüllt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das recht kurzweilige Familienspiel.

Als kleine Variante werden noch Zielkarten angeboten, von denen man zu Beginn drei auslegen kann. Die Spieler haben während der Partie die Möglichkeit, jedes dieser drei Ziele einmal zu erfüllen. Es geht dort zum Beispiel darum, alle sechs Pilzarten oder insgesamt 10 Glühwürmchen in seinem Dorf zu haben. Wer das Ziel erreicht, markiert dies mit einer kleinen Acryblüte seiner Farbe und erhält einen Punkt.

Es ist bunt, schön und macht durchaus Spaß

Fairy Ring ist ein knallbuntes Familienspiel, dass zu viert ungefähr 40-50 Minuten dauert. Zu weit geht es deutlich schneller, hat mir persönlich aber nicht so gefallen, da der Drafting-Mechanismus  dort doch sehr vorhersehbar ist. Die eigentliche Regel erstreckt sich über gerade mal drei Seiten und ist sehr gut aufgebaut und leicht verständlich. Daneben gibt es noch ein kleines Lexikon der Pilzarten und ein Beispiel für eine Endabrechnung.

Die taktische Finesse des Pilzanbaus

Durch die Einschränkung, seine Pilze immer nur rechts oder links an vorhandene Pilze anbauen zu dürfen, ergibt sich ein interessantes taktisches Element, bei dem ich immer Platzierung des Pilzes und Zugweite meiner Fee möglichst geschickt aufeinander abstimmen sollte.

Ein kurzweiliges Famailienspiel

Das Material ist sehr schön gemacht, vor allem die Acrylelemente sehen sehr hübsch aus. Die Mana-Marker sind sogar aus Holz. Um den Startspieler immer für alle anzuzeigen, erhält dieser ein eigenes Tableau aus Pappe, auf das er seine abzugebenden Karten legt und gemeinsam mit diesen an den nächsten Spieler weiterreicht.

Fairy Ring: Schachtel, Foto Repos Prod Die Idee mit den Rädern, auf denen man geheim die Punkte einstellt, richtet sich wahrscheinlich eher an die jüngeren Spieler. Die Befürchtung, dass die Scheiben durch das ständige Weiterstellen irgendwann nicht mehr so stramm aufeinandersitzen und sich die Punkte beim Ablegen der Scheibe dann unbewusst verstellen, konnte sich nach einigen Partien noch nicht bestätigen.

Wer es also gerne bunt mag und ein schönes, kurzweiliges Familienspiel sucht, ist mit Fairy Ring bestens bedient.

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