Faraway: Ausschnitt des Titels des Kartenspiels, Foto von Kosmos

Kleines Spiel, schnell erklärt und schnell gespielt. Doch was steckt hinter dem Hype um Faraway, was steckt hinter diesem doch etwas anderem Kartenspiel von Johannes Goupy und Corentin Lebrat (Kosmos)?

Infos zu Faraway

  • Titel: Faraway
  • Verlag: CatchUp Games, Kosmos
  • Autor: Johannes Goupy, Corentin Lebrat
  • Spieleranzahl: 2-6
  • Alter ab: 10
  • Dauer in Minuten: 20-25
  • Jahrgang: 2024

Faraway: Eine fantastische Welt erkunden

Thematisch befinden wir uns auf dem unbekannten Kontinent Alula, den es zu erkunden gilt. Dieser formt sich durch die Karten immer wieder neu und macht die Erkundung so auch immer wieder spannend. Auf unserem Weg durch Alula bahnen wir uns mit den sogenannten Regionen-Karten einen Weg von links nach rechts durch die unterschiedlichen Landschaften des Kontinents. Dabei nehmen wir Aufträge der Bevölkerung an, welche uns Belohnungen versrechen und auf unserem Rückweg nach Hause, zurück von rechts nach links streichen wir uns die gefundenen Belohnungen, sprich Siegpunkte ein.

Der Ablauf einfach erklärt

Also gut, verstanden: Es werden acht Karten von links nach rechts ausgelegt und am Ende des Spiels geht man den gleichen Weg zurück und wertet die die acht Karten in der umgekehrten Reihenfolge aus, in der man sie zuvor ausgespielt hat. Doch wie genau funktioniert das bei Faraway?

Faraway: Spielregeln im Detail

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen - von Riemi: Faraway

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen – von Riemi: Faraway

In der kleinen Box finden sich 68 quadratische Karten, welche die Regionen darstellen und weiter 45 kleine sogenannten Heiligtum-Karten, die bei der Endwertung Zusatzpunkte bringen. Außerdem gibt es noch einen kleinen Punkteblock, auf welchem die Siegpunkte zusammengestellt werden.

Die Vorbereitung ist in einer Minute erledigt. Alle Spieler erhalten drei Regionen-Karten, auf welche Zahlenwerte und mögliche Aufträge aufgedruckt sind. Diese Aufträge bringen bei der Endwertung die begehrten Siegpunkte. In die Mitte werden weitere dieser Karten offen ausgelegt, und zwar immer eine Karte mehr als Mitspieler vorhanden sind. Das war schon alles, was vorzubereiten ist und es kann auch sogleich losgehen.

Das Entdecken der Regionen – mit Pfiff und Zwickmühle

Faraway: Auslage der Karten, Foto von Kosmos

Gleichzeitig decken nun alle Spieler eine der Regionen-Karte auf. Wer dabei die niedrigste ausgespielt hat, darf sich dann als erster eine der offenen Regionen-Karten aus der Mitte aussuchen, um so auch als erster seine Handkarten wieder auf drei aufzustocken. Danach darf sich der Spieler mit dem zweithöchsten Zahlenwert eine Karte aus der Mitte auswählen usw. bis alle wieder drei Handkarten haben.

In der nächsten Runde wieder das Gleiche. Wer die Region mit dem niedrigsten Zahlenwert aufdeckt, darf sich wieder als erster eine Karte aus der offenen Auslage aussuchen. Eigentlich ganz einfach, blöd nur, dass bei der Siepunktewertung am Ende, die Karten mit den niedrigen Werten auch diejenigen sind, welche am wenigsten Siegpunkte bringen. Außerdem darf man sich auch nur dann eine der begehrten Heiligtum-Karte ziehen, wenn die neu ausgespielte Karte auch tatsächlich einen höheren Zahlenwert als die zuvor ausgespielte hat. Da diese Heiligtum-Karten am Ende auch weitere Siegpunkte generieren, ist man immer in der Entscheidungszwickmühle, welche Regionen-Karte man als nächstes ausspielt.

Der Kniff ist die umgekehrte Reihenfolge bei der Wertung

Faraway: ein typisches Kartenmotiv, Foto von Kosmos

Haben alle Spieler acht Regionen-Karten in einer Reihe von links nach rechts vor sich ausgelegt, kommt der eigentliche Kniff von Faraway. Die Karten werden umgedreht und nun in umgekehrter Reihenfolge gewertet. Somit sieht man die Symbole, die verschiedenen Regionen usw. der zuerst ausgespielten Karten dann auch erst zum Schluss wieder.

Wie bitte? Es wird rückwärts gewertet? Genau! Und da die Punktevergabe der Karten oft von anderen Karten abhängig ist, muss man genau dies ständig im Hinterkopf behalten.

Als kleines Beispiel: Hat man zu Beginn rote Karten offen ausgelegt und würde man bei der Rückwärtswertung beim Aufdecken der ersten Regionen-Karten rechts auch Siegpunkte für etwaige roten Karten in der Auslage bekommen, geht man trotzdem leer aus, da diese zu Beginn ausgespielten roten Karten ja bei der Wertung noch verdeckt sind. Somit bringen sie noch keine Siegpunkte, da sie ja erst später weiter links aufgedeckt werden und erst dann mit in die Wertung fließen können. Hui, also ist man gefordert vorwärtszubauen, aber rückwärtszudenken.

Das Fazit der Rezension: Faraway ist ein tolles Kartenspiel

Das Material geht in Ordnung, wobei die Illustrationen etwas gewöhnungsbedürftig sind. Die Anleitung erklärt alles, was nötig ist, wobei Faraway wirklich bereits in fünf Minuten erklärt und eine Partie in gut 20 Minuten gespielt ist.

Kartenspiel Faraway: Schachtel, Foto von Kosmos

Trotzdem hat das Spiel einen enormen Tiefgang und spätestens, wenn man Faraway ein zweites Mal spielt, hat man den besonderen Kniff raus und alles fängt an eine Menge Spaß zu machen. Auch weil es sich so schnell spielt, ist der Wiederspielreiz sehr groß und so bleibt es selten bei nur einer Partie.

Prima ist auch, dass das Spiel zu zweit genau so gut wie in Vollbesetzung zu sechst funktioniert. Da bleibt eigentlich nur noch der Schlusssatz: Faraway gehört in jede gut sortierte Spielesammlung bzw. jeder sollte mal die eine oder andere Runde versuchen.

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