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Cthulhu: Festival Obscure

Festival Obscure - Foto von Pegasus Spiele

Festival obscure – Jahrmärkte und Fahrendes Volk. Eine schillernde und unterhaltsame, aber auch fremdartige Welt erwartet Sie. Schießbuden, Karussells, Achterbahnen und Kuriositätenkabinette, Artisten, Wahrsagerinnen, Zauberer und Monstrositäten locken die Zuschauer, versprechen Unterhaltung.“

Mit dieser viel versprechenden Einleitung wird der Leser dieses Quellen- und Abenteuerbandes in eine neue faszinierende Welt des Cthulhu-Rollenspiels geführt. Das 176 Seiten starke Hardcover erweitert das Rollenspiel, das auf H. P. Lovecrafts legendären Cthulhu-Mythos basiert, um ein weiteres spannendes Themengebiet: dem der Jahrmärkte und Volksfeste in den goldenen Zwanzigern.

Schon die Gestaltung des Covers vermittelt dem Leser die unheimliche Atmosphäre dieser geheimnisvollen Welt. Auf den ersten, flüchtigen Blick scheint man ein blasses Clownsgesicht zu erkennen, wenn man jedoch genauer hinsieht, stellt man fest, dass es sich um eine geschickt gestaltete Collage eines alten, beleuchteten Karussells handelt. Die dunkle Farbgebung aus Schwarz und dunklem Purpur, durchzogen von geheimnisvollen Lichtspielen, verstärkt den unheimlichen Charakter dieses Buches noch.

Einleitend beschäftigt sich Festival obscure mit verschiedenen Volksfesten wie zum Beispiel dem Münchener Oktoberfest und dem Kölner Karneval. Hier findet man viel Wissenswertes über die kulturellen Hintergründe solcher Feste, aber auch lokale Bräuche, wie das Schützenfest werden hier behandelt.
Der folgende Teil des Buches erzählt vom Schaustellerleben in den 20er-Jahren. Hier erfährt der Leser viel über den Alltag und die mysteriöse Kultur des fahrenden Volkes. Nach diesem Blick hinter die Kulissen bietet Festival obscure Spielleitern einiges an Material für mögliche Szenarien. Neben dem Plan eines traditionellen Jahrmarkts findet man noch etliche Schausteller-Charaktere samt Werten sowie Informationen über die verschiedenen Attraktionen und Geschäfte eines solchen Jahrmarkts. Also, genug Stoff und Inspiration für Spielleiter, um den Spielern eine neue interessante Kulisse für ihre Abenteuer zu bieten.Zusätzlich zu dem schon sehr umfangreichen Quellenteil sind bei Festival obscure noch drei Abenteuer im Angebot enthalten, in denen Cthulhu-Abenteurer den ganz speziellen Flair dieses Themas am eigenen imaginären Leib erfahren können.

Das erste Abenteuer „Eine Frage der Perspektive“ spielt in der „freien Stadt“ Danzig. „Freie Stadt“ deshalb, weil sie zu jener Zeit keiner Nation zugehörig war. In einem kurzen Artikel werden die Hintergründe und möglichen Auswirkungen auf das Spiel erläutert.Aufgabe der Spieler ist es, einen seltsamen Mordfall aufzuklären. Die Spur führt sie schließlich zu einem Jahrmarkt, auf dem sie dann (hoffentlich) den Verantwortlichen ausfindig machen. Obwohl einige Teile dieses Abenteuers sehr interessant sind, ist es für den Spielleiter eher anstrengend, da es schwer fällt, die Spieler nicht zu schnell die Lösung finden zu lassen.

„Das doppelte Lottchen“ heißt das zweite Abenteuer, das die Spieler in einen Zirkus in den Londoner Vorort New Malden führt. Dort lernen Sie das Leben der Zirkusleute aus erster Hand kennen und erleben die Vorbereitungen für die Premiere am folgenden Tag. Doch während dieser Premiere geschieht etwas Ungewöhnliches. Eine Seiltänzerin stürzt, wird zwar vom Sicherungsseil gehalten, verbleibt aber seitdem in einer seltsamen Starre. Nach weiteren mysteriösen Vorfällen merkt man schnell, dass „Etwas“ in diesem Zirkus sein Unwesen treibt. Das Highlight dieses gelungenen, schaurig-schönen Abenteuers ist wohl das große Finale in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett.

Das letzte und beste Abenteuer ist die Geschichte „Der Lachende Mann“. Sie spielt wieder in Deutschland, in der Kleinstadt Parchim.Zu Gast bei einer befreundeten Familie machen sich die Spieler mit der selbigen einen vergnüglichen Abend auf dem städtischen Martinimarkt.In der darauf folgenden Nacht geschieht etwas Grauenvolles. Plötzlich gehen die Eltern wie vom Wahnsinn befallen mit Messern auf ihre eigenen Kinder los und auch der Rest der kleinen Ortschaft wird von Mord und Todschlag erschüttert. Alle Spuren führen die Spieler zum Martinimarkt, wo sie die schaurige Lösung des Rätsels finden. Dieses Abenteuer besticht durch seine düstere Atmosphäre und einem unübertroffenen Grusel-Faktor.

Festival obscure – Jahrmärkte und Fahrendes Volk ist für jeden Cthulhu-Fan empfehlenswert. Der Band ist sowohl optisch als auch inhaltlich sehr gelungen und bietet jedem Spielleiter eine Quelle anregender, inspirierender Informationen, um die Spieler auf einen Horrortrip zu schicken, den sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Die drei Abenteuer bieten gute Horror-Unterhaltung, wobei „Der Lachende Mann“, was Spannung und Nervenkitzel angeht, den absoluten Höhepunkt darstellt.Horror-Fans, und zu denen gehört wohl jeder Cthulhu-Begeisterte, kommen mit Festival obscure auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Infos zu Cthulhu: Festival Obscure

  • Verlag: Pegasus Spiele

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