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Geht noch was?

Geht noch was: Ausschnitt, Foto Schmidt Spiele

Die Reihe „Klein & Fein“, die 2016 bei Schmidt Spiele startete, hatte die Messlatte mit dem Spiel Noch mal  ziemlich hochgelegt. Das Roll & Write ist ist bis heute bei mir ein Dauerbrenner. Vieles, was in der Serie folgte, fand bei mir Zuspruch, wenn auch drei der „kleinen Feinen“ mir noch nie unter die Spielerhände geraten sind. Der Rest wusste anstandslos zu überzeugen. Mit Dizzle ist ein weiterer ewiger Dauerbrenner dabei. Nun folgte der nächste Streich: Mit dem Titel Geht noch was? steht schon die erste Frage mit im Raum. Geht die erfolgreiche Serie damit noch etwas weiter und weiß das Spiel zu überzeugen?blank

Beim Öffnen bin ich erst mal über das minderwertige Material enttäuscht, den außer den Würfeln finde ich ziemlich lapprige Materialien vor. Aber es geht ja ums Spiel … und – geht da was? Um es vornewegzunehmen: Ja!

Der Spielablauf von Geht noch was?

In Geht noch was versuchen wir, unser eigenes Glück mit Hilfe der Würfel zu schmieden und das mit einer möglichst hohen Punktezahl. 96 Aufgabenkarten in Form von dünnen runden Plättchen sortieren wir in drei Farbenstapel: Grün, Gelb und Rot. Der Begriff Karten ist dabei etwas verwirrend, denn diese stelle ich mir immer irgendwie in rechteckiger Form vor. Aber auch Kleeblätter werden hier Karten genannt, die im Laufe des Spiels uns gehörig helfen können.

Die grünen „Karten“ sind dabei leichte Aufgaben die es zu bewältigen gilt, die gelben mittlerer Schwierigkeitsgrad und rot ist heavy. Jeder Spieler nimmt sich eine Punkteleiste, die fünf Multiplikationswerte anzeigt, und ein Kleeblatt. Ein Satz Startkarten aus vier grünen und zwei gelben Startkarten, die er auf die ersten drei unteren Anzeige der Punkteleiste verteilt. Dabei liegen die links von dieser. Dazu kommen ein In/Out-Marker-keine Karte und fünf schwarze Marker.

Die fünf Runden bei Geht noch was?

Der Spielablauf geht dann über fünf Runden. Der erste Part, die Bonusphase erlaubt es uns, ein Kleeblattmarker zu nehmen, den wir auf unser Kleeblatt legen. Dabei gilt vier als Höchstgrenze, denn ein Kleeblatt hat halt vier Blätter. Im Spielverlauf haben wir dann ab der zweiten Runde die Wahl, ob wir stattdessen auch eine neue Aufgabenkarte dazu nehmen.

Der zweite Part lässt uns bis zu vier neue Aufgabenkarten kaufen, die wir mit Einkommen der erfüllten Aufgabenkarten bezahlen. Diese liegen rechts von unserer Punkteleiste und sind im Laufe des Spieles erfüllt worden. Die grünen Karten sind dabei die billigsten Aufgaben und die roten die teuersten zu kaufenden Karten. Diese legen wir neben unser Kleeblatt und, sollte es sich dabei um eine gleiche Aufgabe handeln, wie eine bei uns ausliegende, dann dürfen wir diese auswechseln.

Im dritten Part dürfen wir die neue Karten auf der linken Seite der Punkteleiste einbauen. Dabei dürfen wir die neuen Karten stets nur in die drei unteren Ebenen legen und nie mehr als vier nebeneinander.

In der vierten Runde rollen die Würfel bei Geht noch was?

Der vierte Part ist der Hauptteil. Lasst die Würfel rollen! Man würfelt alle sieben Würfel und schaut, ob man Bedingungen seiner Auftragskarten erfüllen kann. Ist das der Fall, legt man einen schwarzen Marker darauf. Dabei kann man pro Wurf nur eine Aufgabe erfüllen. Steigt man dann aus, legt man den IN/OUT-Marker auf OUT. Dafür bekommt man eine neue grüne Aufgabe. Bleibt man dabei lässt man IN liegen. Steigt man aus, bekommt man pro weiter laufender Runde ein Kleeblatt. Im ersten Wurf kann man nur Aufgaben der ersten Reihe erfüllen und erst mit weiteren Würfen immer höher in den Reihen aufsteigen. Dabei gilt: Zurück gehts nicht mehr. Sind alle 5 schwarzen Marker aufgebraucht, kann man mit Kleeblättern noch versuchen weiter mit zu spielen. Diese fungieren dann als schwarze Marker. Oder wir geben ein Kleeblatt ab um ein Scheitern zu verhindern, falls kein passender Wurf bei war und wir nichts auf eine Aufgabenkarte legen konnten.

Am Ende wird gepunktet

Der fünfte Part heißt dann pushen.Wir können nun unsere erfüllten Aufgabenkarten entweder in die nächsthöhere Ebene schieben, um höhere Multiplikatoren zu bekommen, oder wir drehen die Karte um und legen sie auf die rechte Seite der Punkteliste. Dort fungiert die Karte als Einkommen.

Nach fünf Runden endet das Spiel und man zählt die Punkte. Die rechten Karten werden mit ihrer Nummer mit dem jeweiligen zugehörigen Multiplikator der Punkteleiste zusammenaddiert und jeder Glücksmarker bringt noch einen Punkt zusätzlich.

Fazit: Mäßiges Material, aber spannende Partien

Erst hört sich die Anleitung verkopft an. Aber nach zwei Runden ist man drin im Spiel. Und zwar richtig! Die Aufgaben sind in alter Kniffel-Manier von einer bestimmten Zahl bis zu aufeinanderfolgenden Zahlen oder Farbsysteme. Denn es gibt blaue und rote Würfel.

Die Würfel sind echt schick, aber der Rest des Material fällt entscheidend ab. Das hält niemals ein Picknick im Regen aus. Dazu ist alles zu dünn und wirkt irgendwie billig.

Der Ablauf von Geht noch was selbst ist mitreißend, da man nie weiß, ob man aussteigt, punktet oder seine Aufgabenkarten höher steigen lässt. Das lässt einem das Blut in den Adern pochen und fünf Runden erscheint dabei viel zu kurz. Wie gerne hätte man noch ….

Geht noch was ist dennoch etwas enttäuschend

Geht noch was: Schachtel, Foto Schmidt Spiele

Der Spielwert lässt mich über das Material hinwegsehen, aber irgendwie bin ich von Schmidt enttäuscht. Geht noch was gehört vom Spielgefühl in die obere Liga der „Kleinen & Feinen“. Nur ist das mit dem Material kaum möglich. Schön ist dagegen, dass es bis zu acht Personen erweiterbar ist. Ohne lange Wartezeiten sind die 30 Minuten schnell gespielt.

Die Solomission habe ich nicht getestet, da Corona der Vergangenheit angehört und ich allein zu reinen Solospielen greife. Aber Geht noch was von Jens Merkel passt auch so hervorragend in die Serie und ich komme trotz der kleinen Enttäuschung nicht umhin, auch dieses Spiel zu empfehlen.

Infos zu Geht noch was?

  • Titel: Geht noch was?
  • Untertitel: Jens Merkel
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2024

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