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General

Kartenspiel General - Foto von Subär

blankEin kleiner, putziger Bär wurde als Logo des kleinen Verlages Subär ausgewählt, lächelnd und mit dem Daumen nach oben ist er auf dem Cover des Erstlingswerks platziert, das von einem grimmig dreinschauenden, amerikanisch inspirierten Generals samt einiger Landkarten dominiert wird. Ein krasser Gegensatz, und nicht der einzige, der in dem Kartenspiel General von Christian Herzog auftaucht. Denn mutet die Grafik und auch der beschreibende Text noch sehr strategisch an, hängt insgesamt ziemlich viel vom Glück ab.

Worum geht es beim Kartenspiel General?

Als General eines der sechs Erdteile wollen wir die gesamte Welt erobern, was in einer Abfolge von Kämpfen und einzelnen Gefechten entschieden wird. Dazu bekommt jeder der bis zu sechs Mitspieler jeweils fünf Karten mit Kampfeinheiten auf die Hand. Daraufhin entscheidet er, ob er an einem Kampf teilnehmen will und legt dann entweder eines seiner zu Anfang sechs Einflussgebiete oder alternativ seine Rückzugskarte in die Mitte. Nur wenn einer der Spieler unbedingt kämpfen will und zwei seiner Gebiete auslegt, muss sich jeder mit einem eigenen Gebiet beteiligen.

Wie wird General gespielt?

Anhand der ausliegenden Gebiete wird nun bestimmt, ob an Land, in der Stadt oder zu Wasser gekämpft wird, auch jede der anfangs ausgeteilten Kampfeinheiten hat pro Kampfzone einen Wert zwischen 0 und 12. Gleichzeitig decken die am Kampf teilnehmenden Spieler jeweils eine Karte auf, wer nach fünf Runden die meisten Gefechte gewonnen hat, erobert die eingesetzten Gebiete. Anschließend startet die nächste Runde. Wer alle Gebiete im Spiel erobert hat, ist der Gewinner.

Wie gut ist das Kartenspiel General?

Man merkt General an, dass Christian Herzog, Autor, Grafiker und Verleger in Personalunion, viel Herzblut investiert hat, dass er Spaß an der Entwicklung hatte. Aber man merkt eben auch, dass es sich um sein Hobby handelt und eine professionelle Hand fehlt. Die Anleitung enthält einige Unklarheiten und unsaubere Formulierungen. Zum Beispiel wird nicht explizit erwähnt, dass man eroberte Gebiete in den nächsten Kämpfen wieder einsetzen kann. Besonders fällt dies aber auf der letzten Seite der mehrsprachigen Regel unter „Weitere Regeln“ auf, die an Hausregeln aus den 1980er-Jahre erinnern: Die Spieler können sich auf „Frieden“ einigen, dann endet das Spiel sofort. Auch kann ein Spieler, der mehr als die Hälfte aller Gebiete erobert hat, den „totalen Krieg“ erklären, sodass ein letzter Kampf mit allen Spielern und in allen Gebieten stattfindet – der Gewinner dieses Gefechts ist dann auch Gewinner des ganzen Spiels. Im Klartext: Wenn das Spiel festgefahren ist, zu lange dauert und keiner mehr Lust hat, kann man auch einfach aufhören. Nach einigen Partien passiert dies leider ziemlich häufig. General fehlt einfach der Feinschliff, wurde nicht zu Ende gedacht.

Macht es denn Spaß? Ja, durchaus! Durch die vielen kleinen Überraschungsmomente beim Aufdecken der Karten kommt immer wieder Spannung auf. Und auch die kleine psychologische Komponente spielt dabei eine Rolle: Will der Gegner erst einmal schwächere Karten loswerden, um später auftrumpfen zu können? Oder verschleudert er sein Pulver lieber am Anfang? Aber ehrlich: Statt zu planen, kann man auch einfach blind aus seiner Kartenhand ziehen, denn Anhaltspunkte, wie der Gegner reagiert oder welche Karten er noch auf der Hand hält, hat man fast gar nicht.

General ist ein kleines Spiels für zwischendurch, das flott gespielt ist und als erholsame Pause zwischen zwei Krachern dienen kann, aber auch eine Familienrunde kurzweilig unterhalten kann. Dabei sind aber Hausregeln zum Spielende unabdingbar, denn in der vorliegenden Version läuft General leider nicht sehr rund.

Infos zu General

  • Titel: General
  • Verlag: Subär
  • Autor: Christian Herzog
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15-45
  • Jahrgang: 2015

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