Vorbemerkung zur Rezension von Hidden Stones: Die deutsche Lokalisation eines Spieles mit einem englischen Namen ist heute sicherlich nichts Ungewöhnliches. Warum der Verlag Piatnik dann aber den Originaltitel Shifting Stones in Hidden Stones verändert, das ist wohl schon eher ungewöhnlich, zumal der ursprüngliche Titel das Spielgeschehen eher wiedergibt als der nun verwendete. Laut Untertitel handelt es sich bei Hidden Stones um ein taktisches Legespiel.
Das Material von Hidden Stones
Die „Stones“ werden im Spiel durch neun Steinplättchen symbolisiert, bei denen die Vorder- und Rückseite unterschiedlich farblich gestaltet ist. Eine Übersichtskarte zeigt die Farbkombinationen der einzelnen Plättchen. Gedächtniskünstler sind also bei diesem Spiel nicht im Vorteil. Insgesamt sind acht Farben im Spiel. Die Kombination gelb/schwarz gibt es einmal, die Kombination orange/rot zweimal und die Kombinationen blau/violett und grün/weiß sind dreimal vorhanden.
Daneben gibt es noch 72 Karten mit unterschiedlichen Steinformationen und unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Diese Karten können auf zwei verschiedene Arten eingesetzt werden: Entweder zum Punkten, oder um die Anordnung der Steine zu verändern.
Spielvorbereitung und Durchführung
Die neun Steinplättchen werden zu Beginn des Spieles in einem 3 x 3 großen Raster ausgelegt. Es gibt drei verschiedene Aktionen, die man in beliebiger Reihenfolge und Häufigkeit durchführen kann. Entweder man lässt zwei direkt nebeneinanderliegende Steine den Platz tauschen oder man dreht ein beliebiges Steinplättchen um, in beiden Fällen muss man für die Aktion eine beliebige Handkarte ablegen. Die dritte Aktion besteht darin, dass man eine seiner Handkarten einlöst. In letzterem Fall muss die Steinanordnung auf der Handkarte mit einer aktuell ausliegenden Anordnung übereinstimmen.
Die Steinanordnungen sind unterschiedlich schwierig zu erreichen und werden demzufolge auch mit unterschiedlich vielen Punkten honoriert. Zum Ende seines Zuges ergänzt der Spieler seine Handkarten wieder auf vier Karten.
Statt eine dieser Aktionen auszuführen, kann man auch passen. In diesem Fall zieht man zwei Karten nach und spielt in der nächsten Runde mit sechs Karten. Dies kann sinnvoll sein, wenn man eine der seltenen Karten, die fünf Punkte wert sind, erfüllen will.
Das Spielende von Hidden Stones
Je nach Personenanzahl endet Hidden Stones, nachdem ein Spieler eine bestimmte Mindestanzahl an Karten auf seinem Gewinnstapel liegen hat. Jeder zählt nun die Punkte seiner Karten im Gewinnstapel zusammen. Wer die meisten Karten mit dem Wert eins gesammelt hat, bekommt einen Bonus von drei Punkten.
Die Solovariante von Hidden Stones
Zu Hidden Stones gibt es in den Spielregeln auch eine Solovariante, bei der der Nachziehstapel nur aus 16 Karten besteht, die genau festgelegt sind. Beendet der Spieler seinen Zug, ohne eine Karte einlösen zu können, erhält er einen Minuspunkt. Bei vier Minuspunkten ist das Siel verloren.
In der vorgegebenen Kartenverteilung ist das Spiel recht leicht zu gewinnen. Man kann sich das Spiel jedoch erschweren, indem man Karten mit höheren Punktwerten auswählt.
Macht Hidden Stones wirklich Spaß?
Hidden Stones von J. Evan Raitt ist schnell erklärt und schnell gespielt. Die neun „Steinkarten“ sind solide Pappplatten, die gut in der Hand liegen.
Der Ablauf selbst ist stark glückslastig. Der Zufall ist stärker spielprägend als irgendeine Taktik. Vor allem beim Spiel zu fünft ist an eine vorausschauende Planung nicht zu denken. Bei einem Spiel, das 2022 von „Mensa select“ als eines der fünf Gewinnerspiele ausgewählt wurde, ist das verwunderlich.
Trotz dieser hohen Glückslastigkeit ist Hidden Stones in unseren Spielerunden immer wieder gern gesehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass es nur selten vorkommt, dass man in seinem Zug keine Karte einlösen kann.
Infos zu Hidden Stones
- Titel: Hidden Stones - Ein taktisches Legespiel
- Verlag: Gamewright, Piatnik
- Autor: J. Evan Raitt
- Spieleranzahl (von bis): 1-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2023
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