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Itzamnas Auge

Itzamnas Auge - Ausschnitt - Foto von Jumbo Spiele

Jonathan Eaton’s – Houses of Treasure

Im nach Ascalons Zorn zweiten Teil der Geschichten um den (fiktiven) exzentrischen Milliardär Jonathan Eaton dreht sich in der Vorgeschichte alles um den Ausstieg aus seinem hauptanteilig geführten Konsortium Vestigium. Dafür sucht er auf ebenso exzentrische Weise einen Nachfolger im Reich der Maya, wo ein bestimmter Edelstein gefunden werden soll. Soweit die Vorgeschichte, die Spieler auf das Escape-Room-Spiel von Jumbo einstimmen soll.blank

Wie spielt man Itzamnas Auge?

Wie schon im ersten Teil finden die Spieler in der, auch im Innern, sehr hübsch gestalteten Spieleschachtel einige aufwändig gestaltete Umschläge, die sie nach und nach öffnen sollen. Dazu eine Art Spielplan, der die Geschichte in Form von Artikeln und Berichten über eben jenen Jonathan Eaton enthält. Daneben, spieltechnisch bedeutender, eine Art Schablone, in der die Puzzles zusammengesetzt werden müssen.

Nach einer kurzen Einleitung geht es auch schon ans Puzzlen, denn die Motive der Puzzles sind der Schlüssel zu allem. Das erste Puzzle bildet mit zwei großen Lücken den Rahmen für zwei weitere, die noch in den kleinen Umschlägen stecken. Mit ihrer Hilfe werden im Verlauf des Spiels sechs Rätsel zu lösen sein. Gelingt es den Spielern, die Rätsel zu lösen, haben sie die Aufgabe gelöst und das Spiel sozusagen gemeinsam gewonnen.

Schöne Aufmachung

Die Spielidee ist im Prinzip aus Escape-Spielen bekannt. Bei der Aufmachung des Spiels hat man sich viel Mühe gegeben. Die Umschläge sind sehr authentisch gestaltet und mit einem Bindfadenverschluss versehen, die Puzzles sind von ordentlicher Qualität und selbst die Innenseiten von Schachtelboden und -deckel sind liebevoll und wertig gestaltet. So weit so gut.

Itzamnas Auge - Material - Foto von Jumbo Spiele

Schwerpunkt Puzzle

Als Erstes puzzeln die Spieler das große Puzzle zusammen. Und da wird es schon haarig: Zwar ist der Rahmen vorgegeben, doch durch die beiden Formen innerhalb des Puzzles, die zunächst freibleiben, gestaltet sich das Puzzeln als anspruchsvoll. Nicht, dass ich etwas gegen anspruchsvolle Puzzles hätte (auch Kosmos hat in einer seiner Exit-Reihen Puzzle integriert), doch die Zeit, die allein das erste Puzzle beansprucht, steht in ungünstigem Verhältnis zur Dauer, die man sich mit den Rätseln beschäftigt. Beim dritten Puzzle haben sich zwei unserer vier Mitspieler bereits ausgeklinkt und beschäftigten sich schon damit, die Aufgabenstellung zu dechiffrieren. Zudem sind die Puzzleteile bei den innen liegenden Puzzles auch recht klein, und man muss schon genau hinsehen, was passt und was nur so aussieht.

Reim dich!

Hat man es geschafft, kommt das nächste Rätsel im Rätsel: Die Aufgaben sind lyrisch anmutend in „Reimen“ verfasst. Doch spätestens hier prallen mit dem Gefühl für ästhetische Lyrik und dem Sinn für Rätselromantik Welten aufeinander. Nicht nur das Versmaß ist keines, es reimen sich manche Worte auch nur, wenn man sie vergewaltigt ausspricht. Darunter leidet nicht nur die Lyrikerseele sondern auch das Verständnis für die Aufgabe. Man muss sich die Verse am besten in Prosa übersetzen, damit klar wird, was man von uns will.

Wie sind die Rätsel?

Die Qualität der Rätsel reicht von einfach zu lösen bis kaum nachvollziehbar. Mit genauem Hinsehen und aufmerksamem Lesen kommt man meist weiter. Doch die Formulierung der Rätsel ist teilweise so verschwurbelt, dass unser Talent, um die Ecke zu denken, zuweilen nicht ausreichte. Zu oft verliert man sich in bedeutungsloser Grafik, die man vergeblich zu entschlüsseln versucht. Nicht zuträglich ist auch, dass die Schriften teilweise zu klein und daher schlecht lesbar sind.

Es fehlt etwas

Itzamnas Auge - Schachtel - Foto von Jumbo Spiele

Warum empfohlen wird, sich die Vorgeschichte vom Vestigium-Konsortium bis hin zum Kult um Mayaartefakte aufmerksam durchzulesen, blieb uns ebenfalls verborgen. Für die Lösung der Rätsel ist sie völlig belanglos und konnte daher auch nicht zur Bildung von Spielatmosphäre beitragen. Das ist es auch, was dem Spiel am meisten fehlt: Atmosphäre. Mit dem Hinweis „Escape Quests“ auf der Spieleschachtel werden aber vielleicht auch falsche Erwartungen geweckt, denn entkommen muss hier keiner. Folgerichtig gibt es auch kein Zeitlimit, das für ein bisschen Spannung sorgen könnte. Und somit kann das Spielgefühl leider nicht mit der ansonsten sehr gelungenen Aufmachung schritthalten.

Infos zu Itzamnas Auge

  • Titel: Jonatha Eaton's Houses of Treasure - Itzamnas Auge
  • Verlag: Jumbo Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 16
  • Dauer in Minuten: 90-120
  • Jahrgang: 2021

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