Reich der Spiele

Jubako

Jubako - Ausschnitt - Foto von Ravensburger

Alle Jahre wieder bescheren uns Wolfgang Kramer und Michael Kiesling ein abstraktes Legespiel, bei dem es meist darum geht, auf einem vorgegebenen Spielplan Klötze oder Plättchen nach einfachen Legeregeln in die Höhe zu bauen. Nachdem wir so bereits die USA (Pueblo) und Spanien (Torres) besucht haben, machen wie in diesem Jahr mit Jubako (Ravensburger) einen Abstecher nach Japan.

Ein Jubako ist ein historisches japanisches Behältnis in Form eines Kästchens (meist kunstvoll  aus Holz gefertigt), in dem Speisen aufbewahrt wurden. Diese Jubako waren in der Regel ineinander verschachtelt, um mehrere Speisen auf verschiedenen Ebenen unterzubringen.

Jubako als Legespiel

Als Jubako dienen im gleichnamigen Legespiel bis zu vier Pläne aus solider Pappe, auf denen ein 5 x 5 Felder großes Raster mit umlaufender Kramerleiste aufgedruckt ist. Auf dem Raster befinden sich neben 17 leeren auch acht bereits vorbedruckte Felder. Auf diesen sind unterschiedliche, sehr abstrakt dargestellte Sushi-Zutaten abgebildet. Die zwölf verschiedenen Leckereien sind in der Spielregel erläutert, da es ohne Erklärung nicht bei allen sofort zur Assoziation mit Avocado, Brokkoli, Kalamari & Co kommt.

Auf 78 Spielsteinen aus Kunststoff, die an Dominosteine erinnern, sind immer zwei Leckereien abgebildet. Von diesen Steinen erhält nun jeder Spieler zwei Steine als geheimen Vorrat, vier werden offen in die Auslage gelegt und der Rest wird verdeckt in Nachziehstapeln bereitgelegt. Je mehr Spieler teilnehmen, umso mehr Steine liegen in diesen Stapeln bereit.

Jubako - Tableau - Foto von Ravensburger

Das Spielprinzip ist sehr einfach. Ist man an der Reihe, nimmt man einen Stein aus der offenen Auslage oder vom verdeckten Stapel und hat nun drei zur Verfügung, von denen einer in dem Jubako abgelegt werden muss. Den Legeregeln zufolge darf man einen Stein auf zwei beliebige leere Felder legen oder zur Hälfte auf eine vorgedruckte Leckerei und die andere Hälfte auf ein leeres Feld oder (im weiteren Verlauf) auf bereits ausliegende Steine. Dabei muss immer mindestens eine Leckerei mit dem darunterliegenden übereinstimmen. Nicht erlaubt ist das Überbauen von Lücken oder das Herausragen über den Rand des Plans.

Wertung

Dann wird eine Wertung vorgenommen, wobei man immer eine der Leckereien des gerade gelegten Steins zur Wertung auswählen darf. Es werden dann alle sichtbaren Leckereien der gleichen Sorte im Jubako mit einem Punkt gewertet, z. B. alle Gurken. Legt man einen Stein so, dass beide Leckereien mit den darunter liegenden exakt übereinstimmen, gibt es nochmal  fünf Punkte zusätzlich. Da Legezwang herrscht, kann es auch vorkommen, dass man keinen der Steine aus dem Vorrat regelkonform legen kann. Dann kommt ein Stein aus dem eigenen Vorrat aus dem Spiel und man muss sich einen Minuspunkt auf der Kramerleiste abziehen. Hat man seinen Zug beendet, füllt man die Auslage wieder auf vier Steine auf und der nächste Spieler ist dran.

Das Spiel läuft so lange, bis keine Steine mehr vorhanden sind. Wer dann die meisten Punkte erreicht, ist Sieger.

Wie gut ist das Legespiel Jubako?

Jubako ist ein Spiel mit einer sehr geringen Einstiegshürde, da die Regeln wirklich simpel sind und daher ist die Altersangabe ab acht Jahren auch völlig gerechtfertigt. Man soll sich aber von der Einfachheit des Spielprinzips nicht täuschen lassen, denn das Legen, vor allem in die Höhe, will sehr gut überlegt sein, damit man nicht frühzeitig unüberbaubare Lücken auf dem Plan schafft.

Die Planbarkeit von Zügen nimmt mit steigender Spielerzahl ab, da in jeder Konstellation immer nur vier Steine in der offenen Auslage liegen. Beim Spiel zu zweit kann man sich dabei schon eher Chancen ausrechnen, eine herbeigesehnte Leckerei zu erhalten. Beim Spiel zu viert ist ein Vorausplanen fast aussichtslos und man muss notgedrungen das nehmen, was ausliegt oder einen Stein blind ziehen. Gerade gegen Ende des Spiels ist dieses blinde Ziehen aber auch riskant, weil man Gefahr läuft, Leckereien zu erhalten, die man nicht anlegen kann.

Hat man die ersten Partien mit dem 5×5-Raster erfolgreich durchlaufen, kann man sich an das schwierigere  4×4-Raster auf der Rückseite der Pläne wagen. Außerdem bietet die Regel noch einige Varianten an. So kann man etwa einen der beiliegenden 12 Extrasteine geheim ziehen. Diese zeigen eine Leckerei, für die man am Ende des Spiels nochmal einen Punkt pro sichtbarem Stein erhält. Gerade auf dem kleineren Plan ist das ein besonders anspruchsvolles Ziel, denn man muss die punkteträchtigen Leckereien leider allzu oft kurz vor Spielende wieder überbauen. Darüber hinaus bietet die Regel auch zwei Varianten für zusätzliche Endwertungen an, bei denen die einzelnen Ebenen separat abgerechnet werden.

Jubako - Schachtel - Foto von Ravensburger

Jubako mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, erweist sich aber als sehr kurzweiliges und unterhaltsames Legespiel. Ob das Sushi-Thema unbedingt sein musste, oder ob eine komplett abstrakte Symbolik nicht auch funktioniert hätte, ist sicherlich Geschmackssache und vielleicht auch dem eingangs beschriebenen Länderbezug der anderen Legespiele geschuldet. Das Material ist funktional und stabil, wobei die Kunststoffsteine aufgrund der glatten Oberfläche leicht verrutschen, weswegen wir von Nachziehstapeln Abstand genommen haben und die Steine einfach verdeckt gemischt auf den Tisch legen. Auch aufgrund der kurzen Spieldauer wird es bei uns wohl noch häufiger auf dem Spieltisch landen.

Infos zu Jubako

  • Titel: Jubako
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2020

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