City Collection 8
Unser Familienspieleabend wurde durch Kathmandu von Stefan Feld bereichert. Das Spiel Nr. 8 der City Collection von Queen Games kommt für uns als richtiger Kracher daher. Die Spieleschachtel ist relativ schwer und bis oben hin prall gefüllt.
Infos zu Kathmandu
- Titel: Kathmandu
- Verlag: Queen Games
- Autor: Stefan Feld
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 14
- Dauer in Minuten: 75-120
- Jahrgang: 2024
Kathmandu: Einstiegshürde vor der ersten Partie
Dieser erste Eindruck in Kombination mit der umfangreichen Spielanleitung schreckte uns dann erst auch mal ab. Titel von Stefan Feld sind in der Regel ja auch richtige Kennerspiele und durchaus für ihre fein verzahnten Mechanismen bekannt. Die vielen verschiedenen Möglichkeiten, während des Spiels Siegpunkte zu sammeln, der oft etwas aufwendiger Aufbau – irgendwie fühlten wir uns von Kathmandu sogleich überfordert.
Aber gut, dachten wir uns, wenn andere das meistern, werden wir es auch hinkriegen. Spieleschachtel geöffnet, das Material gesichtet und erst mal alles wie in der Anleitung beschrieben aufgebaut. Und was soll ich sagen, der Aufbau benötigte schon etwas Zeit und genaues Hinschauen. Ein variabler Spielplan, jeder erhält ein persönliches Tableau und weiteres Zubehör in seiner Farbe. Dann hier noch ein Plättchen, da noch ein Marker und die verschiedensten Ausrüstungsgegenstände in Verbindung mit einem so genannten Yak sollen uns also helfen die Expedition durch die verschiedenen Landschaften Nepals erfolgreich zu meistern. Und tatsächlich, irgendwann war der Aufbau vollbracht und das Spiel machte von der Ausstattung und optisch wirklich einiges her, wenn nicht sogar die anfänglichen Mühen und Ängste mehr als wett.
Also gut, wir starteten also mit unserem ersten Stefan Feld Spiel und machten uns darauf gefasst, wie uns das vermeintliche Kennerspiel einiges abverlangen wird.
Kathmandu ist gar nicht so schwer
Doch … Es kam alles ganz anders!
Kathmandu ist ein Spiel, das uns total verblüfft hat.
Kaum losgelegt zeigten sich durchaus die oben beschriebenen fein verzahnten Mechanismen und die vielen Möglichkeiten, Siegpunkte zu sammeln. Doch das alles ging erstaunlich leicht von der Hand, alles spielte sich sogleich selbstverständlich und im Prinzip ist Kathmandu ein leichtes Kennerspiel, wenn nicht sogar ein richtig schönes Familienspiel und vom Spielprinzip nichts anderes als ein Wettlauf bzw. Rennspiel. Wer kommt am schnellsten voran, wer sammelt unterwegs die meisten Siegpunkte, welche Strategie bzw. Balance wählt man, um flott voranzukommen und sich gleichzeitig unterwegs die nötige Zeit zu nehmen, um hier und da die wertvollen Siegpunkte zu sammeln?
Das Yak-Rennen der anderen Art
Der variable Spielplan macht jede Runde von neuem interessant und regelt gleichzeitig die Spieldauer. Um sein Yak voranzutreiben, werden aus sechs gewürfelten Würfeln immer drei ausgesucht. Diese bestimmen dann, wie weit es vorangeht und welche Gegenstände unterwegs aufgesammelt werden. Ein Sturmtief ist den einzelnen Expeditionsteilnehmern immerwährend dicht auf den Fersen. Es verhindert, dass man sich unterwegs zu viel Zeit lässt bzw. dadurch Minuspunkte kassiert. Auf dem persönlichen Tableau kann alles wunderbar und übersichtlich verstaut werden. Und auf einmal war das Spiel auch schon vorüber. Viel schneller als gedacht und es hat uns wirklich sehr viel Spaß gemacht.
Kathmandu ist (k)ein typisches Feld-Spiel
Als Fazit bleibt festzuhalten. Kathmandu ist kein typisches Stefan-Feld-Kennerspiel. Wie oben erwähnt, fällt es eher in die Kategorie gehobenes Familienspiel. Das Thema und die Mechanik passen wunderbar zusammen. Der variable Spielplan macht jede Partie anders und steigert so auch den Wiederspielwert. Das Spielmaterial ist sehr hochwertig und falls man das Glück hat die Deluxe-Edition zu besitzen, ist alles nochmals ein Tick wertiger.
Ausgewogene Mischung aus Glück und Planung
Es gibt natürlich eine Vielzahl von kleinen Regeln zu beachten, diese werden aber in der Spielregel gut erklärt und wenn man sie erst mal innehat, können diese im Spiel auch von jedem sehr gut umgesetzt werden. Hat man zu Beginn den etwas längeren Aufbau bewerkstelligt, alle Marker, Figuren und Plättchen entsprechend verteilt, spielt sich Kathmandu sehr schnell und einfach, wobei die ausgewogene Mischung aus Glück und Planung sehr gut gelungen ist und Kathmandu in Verbindung mit der Spielmechanik auch sehr zugänglich macht.