Infos zu Kingsport Festival
- Titel: Kingsport Festival
- Verlag: Kosmos
- Autor: Andrea Chiarvesio, Gianluca Santopietro
- Spieleranzahl (von bis): 3-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Dauer in Minuten: 90
- Jahrgang: 2014
Mit dem Brettspiel Kingsport Festival von Andrea Chiarvesio und Gianluca Santopietro (Kosmos) darf man wieder einmal spielerisch in die Horrorwelten des H. P. Lovecraft eintauchen. Schauplatz diesmal ist die fiktive Kleinstadt Kingsport in Neuengland. Hier schlüpfen die Spieler in die Rolle von Priestern finsterer Kulte, die versuchen, die Herrschaft über die Stadt zu erlangen. Dazu beschwören sie die „Großen Alten“ und andere Schrecken, um die Stadt schrittweise zu unterwandern. Hierbei müssen sie sich nicht nur gegen die anderen Spieler durchsetzen, sondern auch immer wieder Angriffe rechtschaffender Ermittler abwehren, die den dunklen Machenschaften ein Ende setzen wollen.
Wie wird Kingsport Festival gespielt?
Kingsport Festival wird in zwölf Runden gespielt, was gleichzeitig den Zeitraum eines Jahres symbolisiert. Zu Beginn jeder Runde würfeln die Spieler jeweils drei Würfel. Der Würfelwurf bestimmt zum einen die Zugreihenfolge, zum anderen wird er dazu verwendet, die Großen Alten und andere finstere Wesen zu beschwören. Hierzu müssen die Würfel passend auf die entsprechende Karte des Wesens gelegt werden, das beschworen werden soll, wobei jede dieser finsteren Mächte pro Spielrunde jeweils nur von einem Kultisten beschwore werden kann.
Für das Beschwören einer Macht erhält der Kultist nun „Geschenke“ in Form von Magiepunkten, Zaubersprüchen oder Ressourcen. Je mächtiger das beschworene Unheil allerdings ist, umso wahrscheinlicher leidet die geistige Gesundheit des Kultisten unter der Beschwörung. Um nicht zu schnell dem Wahnsinn anheim zu fallen, sollte man dies stets im Blick haben.
Mithilfe der Ressourcen können sich die Spieler nun in Kingsport weiter ausbreiten. Entlang der Verbindungslinien auf dem Spielplan besetzen sie so nach und nach die Gebäude der Stadt, wie zum Beispiel die Polizeiwache, die Bibliothek, das Krankenhaus oder auch den Friedhof. Dies bringt den Spielern wiederum Sonderfunktionen und –fähigkeiten, aber auch Kultpunkte, die am Ende über den Sieg entscheiden.
In vier der zwölf Spielrunden müssen sich die Spieler Angriffen von Ermittlern erwehren. Mit zunehmender Dauer des Spiels werden die Ermittler dabei immer stärker. Verlieren die Spieler, müssen sie sich aus Gebäuden zurückziehen und büßen an Macht ein. Können sie hingegen den Ermittler schlagen, bekommen sie zusätzliche Boni. Neben den Ermittlern müssen sich die Spieler aber auch noch unerwarteten Ereignissen stellen. Am Ende gewinnt schließlich der Spieler, der nach Abschluss der zwölften Spielrunde die meisten Kultpunkte sammeln konnte.
Wie gut ist Kingsport Festival?
Die größte Herausforderung im Spiel ist, die benötigten Ressourcen für eine Ausbreitung in der Stadt Kingsport zu erlangen. Durch die äußerst unterschiedlichen Belohnungen der insgesamt 20 dunklen Wesenheiten, die beschworen werden können, sowie den verschiedenen Vorteilen der Gebäude der Stadt gibt es hierzu verschiedene Wege, wodurch Kingsport Festival auch nach mehrmaligem Spielen abwechslungsreich bleibt. Zudem muss man nicht nur die Ausbreitung in der Stadt vorantreiben, sondern sich auch gegen die Angriffe der Ermittler wappnen.
Trotz dieser recht strategischen Ausrichtung bleibt Kingsport Festival ein Würfelspiel und damit in recht hohem Maße vom Glück abhängig. Man muss also schon eine recht gute Frustrationstoleranz mitbringen, wenn durch ein paar schlechtere Würfelwürfe die Ausbreitung in der Stadt ins Stocken gerät. Schön hingegen ist, dass das Spiel nicht so überladen ist und damit relativ schnell erklärt werden kann. Die Einstiegshürde ist also recht niedrig im Vergleich zu anderen Spielen mit ähnlichem Hintergrund, es verliert dabei aber nicht an Spieltiefe und Spannung.
Der grundlegende Spielmechanismus von Kingsport Festival dürfte einigen bereits bekannt sein, ist er doch weitgehend identisch mit dem des Spiels Kingsburg desselben Autors. Trotzdem wirkt die Zusammenführung von Spielmechanismus und Spielhintergrund sehr stimmig, sodass sich all jene, die sich bereits spielerisch in den Horrorwelten H. P. Lovecrafts bewegen, auf ein atmosphärisch dichtes Brettspiel freuen dürfen. Wer mit dunklen Göttern und Dämonen hingegen nichts am Hut hat, der sollte lieber zum ursprünglichen Kingsburg greifen, dessen Spielhintergrund deutlich massentauglicher ist.
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