Merkwürdigerweise saust die Kullerhexe im gleichnamigen Kinderspiel von Marco Teubner (Drei Magier Spiele) nicht auf einem stattlichen Besen, sondern auf einem Efeublatt durch den Zauberwald. Es liegt nahe, dass sie aus irgendwelchen Gründen ihren Besenführerschein verloren haben könnte. Genaueres weiß man aber darüber nicht. Wie auch immer, die schusselige Kullerhexe benötigt die Hilfe der Spieler, um ihre Zauberutensilien wiederzufinden.
Was ist das Geheimnis der Kullerhexe?
Innerhalb der Hexenfigur befindet sich eine freibewegliche Kugel. Auf den ersten Blick ist das nicht ersichtlich, so dass sich die Kullerhexe tatsächlich wie durch Zauberhand bewegt, sobald sich das Spielfeld neigt. Dieses liegt nämlich auf vier dicken Schaumstoffblöcken, die in den Ecken des Spielkartons stecken. Durch Herabdrücken des Spielfelds mithilfe der Eckstecker setzt sich die Kullerhexe dann in Bewegung.
Wie wird das Kinderspiel Kullerhexe gespielt?
Es wird reihum in Zweierteams gespielt. Die Kullerhexe muss an Pfützen, Erdlöchern und Bäumen vorbei zu den gesuchten Gegenständen gesteuert werden. Eine Runde dauert eine Minute – oder endet sofort, wenn die Hexe ihren Hut verliert bzw. wenn sie in einer Pfütze oder einem Erdloch stecken bleibt. Alle erreichten Gegenstände dürfen die Spieler anschließend in Zauberbeeren eintauschen. Die Zauberbeeren werden in verdeckten Höhlen gesammelt, sodass bis zum Spielende geheim bleibt, wer die meisten Beeren gesammelt hat. Nachdem jedes Team die Hexe dreimal durch den Zauberwald gelenkt hat, endet das Spiel. Schließlich wird das Spielfeld hochgehoben und jeder Spieler zählt seine Zauberbeeren. In einer Variante wird Kullerhexe zu zweit kooperativ gegen den Zauberwald gespielt.
Wie gut ist Kullerhexe als Kinderspiel?
Als erstes fällt hier der große Spielkarton auf, was der Größe des Spielfeldes und der nötigen Bewegungsfläche der Kullerhexe geschuldet ist. Das Spielmaterial ist, wie man es von Drei Magier gewohnt ist, schön und ansprechend gestaltet. Allerdings stellen die Bäume, die zugleich als Hindernis und als Rundenzähler dienen, einen nicht unerheblichen Ärgerfaktor dar. Denn so ganz stabil sind sie nicht auf dem Spielbrett zu platzieren, sodass sie immmer mal umfallen und wieder aufgebaut werden müssen.
Kullerhexe erinnert insgesamt, abgesehen von dem Bewegungsmechanismus, sehr an das Spiel Monsterfalle. Mit wechselndem Teampartner unter Zeitdruck verschiedene Orte aufsuchen, ist bekannt. Neu ist das bewegliche Spielfeld. Und so reizvoll das auch ist, man unterschätzt unheimlich leicht die Geschwindigkeit der Kullerhexe. Einmal in Bewegung gesetzt, saust sie rasant los. Und kommt manches mal allzu abrupt am Spielfeldrand oder in einem Erdloch zum Stehen. Verliert sie dabei den nur lose aufsitzenden Hexenhut, kann die Runde schon innerhalb weniger Sekunden vorbei sein. Jüngere Kinder sind da motorisch im Nachteil. In der Spielanleitung wird empfohlen, die Handhabung des Spiels erst einmal zu üben. Ernsthaft? Meiner Meinung nach muss ein Kinderspiel spontan gefallen und Spaß machen. Die Kinder wollen losspielen und nicht über Versuch, Frust und Irrtum zum vermeintlichen Erfolg gelangen. Wir haben die Spielregel schließlich dahingehend etwas abgemildert, dass bei herabgesetzter Gesamtrundenzahl stets gespielt wird, bis die Sanduhr abgelaufen ist. Der Hut muss natürlich wieder aufgesetzt werden, sollte er unterwegs verloren gehen. Und wenn die Kullerhexe in eine Pfütze gefahren ist, muss sie erst wieder rausgehoben werden. Ansonsten kann es nämlich schnell passieren, dass dieses Spiel komplett an Spielern vorbeigeht. Das ist sowieso, aber bei einem Kinderspiel ganz besonderer Unsinn.
Infos zu Kullerhexe
- Titel: Kullerhexe
- Verlag: Drei Magier Spiele
- Autor: Marco Teubner
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
- Dauer in Minuten: 10-20
- Jahrgang: 2016
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