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Land unter

Land unter von Amigo Spiele

Auf einer Hallig mit einem Leuchtturm, da standen Schafe, doch dann kam die Flut … Jeder Spieler erhält bei Land unter zwölf Wetterkarten, die einen Wert zwischen eins und 60 haben.

Eine dieser Wetterkarten versuchen die Spieler jede Runde so abzulegen, dass sie möglichst keine der jeweils zwei ausliegenden Flutkarten erhalten. Denn bei dem Spieler mit der höchsten Flutkarte ist Land unter – er muss einen Rettungsring abgeben. Ist der letzte Rettungsring abgegeben und der betroffene Spieler hält immer noch die höchste Flutkarte, scheidet er aus dem Spiel aus.

Ein Teil der Wetterkarten enthalten halbe oder ganze Rettungsring-Symbole. Diese werden vor Beginn des Spiels gezählt und abgerundet. Die Zahl ergibt die Anzahl der Rettungsringe, die der jeweilige Spieler zur Verfügung hat. Dabei kann die Verteilung zunächst ungerecht erscheinen. Allerdings enthält ein gutes Wetterkartenblatt nur wenig Rettungsringsymbole. Ganz schön verzwickt: Soll man sich nun über viele Rettungsringe freuen, nur weil man diese im Spiel bitter nötig haben soll? Leider ja …

Zurück zu den Flutkarten. Jede Runde liegen zwei Flutkarten aus, die einen Wert von Eins bis Zwölf haben können. Der Wert gibt dabei die Höhe des Wasserstands an. Durch geschicktes Ablegen (verdeckt und gleichzeitig) der Karten versuchen die Spieler nun, keinen "Stich" zu bekommen. Die höchste Wetterkarte sticht die niedrigere der beiden Flutkarten, die zweithöchste Wetterkarte sticht die höhere Flutkarte. Die übrigen Wetterkarten stechen – Gott sei Dank – ins Leere. Die dabei erhaltenen Flutkarten legen die Spieler so vor sich ab, dass die letzte immer oben liegt. Jede Runde wird nun der Spieler mit der insgesamt höchsten sichtbaren Flutkarte bestraft, indem er einen seiner Rettungsringe umdrehen muss.

Das Spiel ist verdammt trickreich. Will man keine Flutkarte bekommen, muss man niedrige Wetterkarten legen, erhält man aber doch eine, ist es gut, die höchste Wetterkarte gelegt zu haben, denn dann bekommt man wenigstens die niedrigere der ausliegenden Flutkarten. Doch wenn man schon eine hohe Flutkarte oben auf seinem Stapel liegen hat, will man unbedingt eine niedrigere Flutkarte drauf packen, damit bei einem anderen Spieler Land unter ist. Dann versucht man verzweifelt, die höchste Wetterkarte zu legen. Leider wollen das aber gerade jetzt alle anderen Spieler mit Flutkarten auch, damit man selbst der Spieler mit Land unter bleibt. Schön, wenn wenigstens die Rettungsringe noch eine Weile helfen.

Das Kartenspiel endet nach den zwölf ausgespielten Runden. Nun erhält jeder Spieler pro unbenutztem Rettungsring einen Punkt, ein ausgeschiedener Spieler erhält einen Minuspunkt. Der Spieler mit der am Spielende niedrigsten Flutkarte erhält einen weiteren Pluspunkt. Durch diese Punktevergabe lohnt es sich, mehrere Runden zu spielen, um den Sieger zu ermitteln. Die kurze Spieldauer macht das möglich. Man braucht übrigens auch eine oder zwei Runden, um den Mechanismus zu verinnerlichen. Abgesehen davon ist Land unter ein sehr spannendes und schön gestaltetes (die höheren Flutkarten rufen regelrechtes Mitleid mit den sich nur noch an Holzstücke klammernden Schafen hervor) Stich-Spiel, das selbst den Spielern gefallen dürfte, die sonst solchen Mechanismen nicht viel abgewinnen können. Eine Empfehlung für alle Spielergruppen.

Infos zu Land unter

  • Titel: Land unter
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Stefan Dorra
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2002

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