Reich der Spiele

Larry

Gesellschaftsspiel Larry - Foto von Schmidt Spiele

Spiele, bei denen Karten abgelegt und Aussagen zu deren Wert oder Eigenschaften gemacht werden müssen, gibt es bekanntlich bereits zahlreiche. Sie gehen in mehr oder weniger spielerischer Weise mit dem Lügen um, das moralisch-ethisch zwar stigmatisiert, allerdings durchaus sehr alltäglich und gelegentlich ein sehr probates Mittel ist. Politisch korrekter als der Begriff Lügen wäre hier zwar vielleicht eher die Phrase „nicht ganz korrekte Behauptung“, doch soll uns das nachfolgend nicht weiter kümmern …

So wird das Kartenlegespiel Larry gespielt

Beim Gesellschaftsspiel Larry von Ronald Hofstätter (Schmidt Spiele) gilt es also wieder einmal zu lügen. Das heißt: Nein, bei Larry gilt es eher, Handkarten abzulegen und deren Wertangabe zu der Summe der vorangehend ausgespielten Karten zu addieren. Im Spiel sind dabei durchaus auch Karten mit negativen Wertangaben, die sich als sehr dienlich erweisen können. Nur gibt es halt erfahrungsgemäß stets viel zu wenig davon. Oder zumindest sind sie nicht im erforderlichen Zeitpunkt auf der Hand. Und dann muss halt gelogen werden.

Verbotenes und Lügen – Larry und die Kartensummen

Wenn nämlich die Summe aller ausgelegten Karten den Wert von anfänglich 7 übersteigen sollte, wäre das unzulässig und richtiggehend verboten (auch so ein Wort, das nach heutigen „Feel-good-Vorstellungen“ irgendwie quer in der sprichwörtlichen Landschaft steht). Dann muss eben in kreativer Rechenleistung eine Zahl gefunden und genannt werden, die das Limit nicht überschreitet. Anschließend gilt es zu hoffen, dass nicht interveniert wird oder sich die Summe aller Wertangaben des ganzen Ablagestapels durch glückliche Umstände dennoch als korrekt erweist.

Die Behauptung des vorangehenden Spielers kann nämlich durch den jeweils nachfolgenden angefochten werden, worauf der Ablagestapel aufgedeckt und die Kettenrechung überprüft wird. Stimmt die vom vorangehenden Spieler genannte Zahl mit dem Ergebnis des Kontrollvorganges überein, was durchaus vorkommen kann, muss der Zweifler zwei Strafkarten aufnehmen, ansonsten trifft es den in flagranti überführten Tricheur und zwar sogar, wenn seine eigene Karte korrekt gewesen sein sollte.

Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Larry?

So ungerecht kann manchmal selbst die Spielewelt sein, aber das ist ja ebenfalls nichts Neues. Insofern enthält Larry vieles, das aus anderen Gesellschaftsspielen bereits bestens bekannt ist. Auch bei Larry übernimmt also jeder mit dem Ablegen einer Karte gewissermaßen die Verantwortung für die Richtigkeit aller im Stapel befindlichen Zahlenwerte und der damit verbundenen Summenbildung. Das ist besonders beim Ablegen der letzten Handkarte zu beachten. Muss der Betreffende da keine Strafkarten für eine falsche Wertangabe aufnehmen, geht die Partie nämlich zu Ende, worauf die Gegner Minuspunkte gemäss ihren Handkarten aufgebrummt erhalten. Gemäß Anleitung sollen so drei Runden durchgeführt werden, worauf der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt.

Besonderheiten beim Spiel Larry

So weit, so wirklich bekannt, wenn auch durchaus unterhaltsam und gelegentlich sogar lustig. Entscheidend ist halt, wie fast immer, die Zusammensetzung der Runde, in der ein Spiel gespielt wird. Außerdem kann Larry mit kleinen Besonderheiten aufwarten, die es eben doch zu etwas Besonderem machen. Beispielsweise mit Spezialkarten, die für Turbulenzen sorgen können, indem der nachfolgende Spieler seine Karte für einmal offen auslegen muss oder die Spielreihenfolge umgedreht oder aber eigene Handkarten verschenkt oder Gegner zum Nachziehen zusätzlicher Karten gezwungen werden können.

(Nur eine) kleine Abwechslung zwischen großen Spielen

Außerdem enthält Larry eine Wertungsregel, die oft alles auf den Kopf stellt. Oder auch wieder zurück auf die Füße. Spezielle Ätsch-Karten bewirken nämlich, dass das Ergebnis einer Nachzählung in jedem Fall als korrekt gilt. Zwei Ätsch-Karten in einem Stapel heben sich gegenseitig auf, während bei dreien wieder alles korrekt ist. Da sind Überraschungen und lange Gesichter beim Nachzählen des Ablagestapels gewissermaßen garantiert. Entsprechend wenig kann geplant werden. Dennoch kann Larry großen Spass bereiten, besonders in einer passenden Runde (vgl. oben). Schließlich kann etwas Abwechslung von den großen, tollen Krachern, die ansonsten auf den Tisch kommen würden, nie schaden. Überhaupt hat man selten zuvor einem Gegner so richtig schön „ätsch“ sagen können. Und das ist ja immer auch etwas Schönes.

Hier gehts zur Spielregel

Infos zu Larry

  • Titel: Larry
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Ronald Hofstätter
  • Spieleranzahl (von bis): 2-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8-
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2014

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