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Lass die Kirche ins Dorf

Lass die Kirche ins Dorf von Reich der Spiele

Da gibt es Spiele, die bringt ein großer Verlag heraus, und schon werden sie zu einem Erfolg. Es gibt aber auch Spiele, die sind genau so gut oder besser, finden aber einfach nicht den Weg zu einem Verlag und bleiben selbst unter Freaks ein Geheimtipp. Bisher ist letzteres bei Lass die Kirche ins Dorf der Fall.

Ziel des Spiels ist es, Bischof zu werden. Dazu müssen aber Kirchen gebaut werden und der Zuspruch der Gläubigen gesichert sein. Gläubige wiederum benötigen Farmhäuser, die letztlich (oder besser: anfangs) Bauland benötigen. Das alles kostet Geld. Schon sind wir mitten drin in einem faszinierenden Spiel.

Anfangs werden drei Landschaftskärtchen als Spielbrettbasis ausgelegt, anschießend so viele gezogen und offen ausgelegt, wie Spieler teilnehmen. Nun wird auf diese Landschaftskärtchen geboten, um sie für sich optimal platzieren zu können. Das Problem bei der Bietlogik ist, entweder auf ein Plättchen zu bieten und dafür in Kauf zu nehmen, als letzter am Zug zu sein, oder darauf, anfangen zu können, aber das übrig gebliebene Plättchen nehmen zu müssen. Das erfolgreiche Gebot muss zudem in Form der äußerst knappen Dukaten bezahlt werden.

Ist man endlich an der Reihe, darf man aus verschiedenen Aktionsmöglichkeiten auswählen. Sinnvoll ist es, nach der Platzierung seines Landschaftsplättchens Farmhäuser zu bauen, aber daneben Bauplatz für die Kirchen zu lassen oder besser noch, gleich eine Kirche zu errichten. Das Geld zur Finanzierung des Baus ist ständig knapp und freier Bauplatz manchmal auch. Nicht nur deshalb ist dieser auch bei den Mitspielern sehr begehrt. Farmhäuser und Kirchen kosten viel Geld, das man wiederum nur durch gut platzierte Farmhäuser oder volle Kirchen erhält. Man muss also investieren, um weitere Bauvorhaben bezahlen zu können.

Die Kirchen sind die wichtigsten Gebäude. Man muss aber für ausreichend Gläubige in Form von Farmhäusern sorgen. Dabei zählen Farmhäuser, die zwischen zwei Kirchen angesiedelt sind zu der, die mehr Gläubige anzieht. Zur nötigen Auswertung der Anziehungskraft zählen eigene Farmhäuser normal, fremde nur halb. Eine wichtige taktische Variante ist es, mit der eigenen Kirche fremde Gläubige anzusprechen, um diese den Mitspielern abzuwerben. So lange das gut geht und in der Nähe der Kirche ausreichend eigene Farmhäuser platziert sind, verschafft man sich damit einen wichtigen Vorteil. Aber wehe, die Kirche verfügt nicht mehr über genügend eigene oder fremde Gläubige, dann wird sie einfach abgerissen. Gut, wenn vorher noch Dukaten bei der Kollekte gesammelt werden konnten.

Auch wenn noch nicht alles ganz rund wirkt, ist Lass die Kirche ins Dorf bereits sehr ausgereift und für Freunde anspruchsvoller, aber zugänglicher Spiele eine echte Empfehlung. Das Material (einiges an Holz) ist trotz des Prototypcharakters sehr gut, die verschiedenen Mechanismen greifen gut ineinander – kurz: ein sehr interessantes Spiel. Die taktischen Möglichkeiten, die sich im Spiel bieten, sind vielfältig. Lässt man sie außer Acht, kann man dennoch erfolgreich sein. Hier kämpfen Taktiker und Bauchspieler mit gleichen Erfolgsaussichten zwischen 90 und 150 Minuten um die Bischofsweihe. Warum bislang kein Verlag zugegriffen hat, um das Spiel zu veröffentlichen, bleibt ein Rätsel, richtet es sich doch an eine breite Interessentengruppe, die auch das

Hinweis:
Da es sich bei Lass die Kirche ins Dorf zum Zeitpunkt der Besprechung um ein unveröffentlichtes Spiel handelt, sind Änderungen in Regeln und Ausstattung möglich. Der Autor Harald Mücke verfeinert das Spiel ständig und verkauft einzelne Exemplare im Eigenverlag.

Infos zu Lass die Kirche ins Dorf

  • Verlag: Mücke Spiele
  • Autor: Harald Mücke
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 4

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