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Luther – Das Spiel

Luther - Das Spiel - Foto von Kosmos

Schon Ende 2016 veröffentlichte Kosmos Luther das Spiel von Erika und Martin Schlegel, um dem 500 jährigen Reformationsjubiläum, das 2017 auf vielen Ebenen gefeiert werden soll, auch im Brettspielbereich seine Referenz zu erweisen. Eine weltverändernde Wirkung, wie die 95 Thesen, wird dieses Spiel zwar sicher nicht haben, aber man kann sich die Frage stellen, ob es nicht zumindest eine Spur im Brettspielbereich hinterlassen könnte. Dazu müssen wir uns das Spiel natürlich zuerst einmal genauer anschauen.

Wie funktioniert Luther – Das Spiel?

Die Spieler bereisen als Zeitgenossen Luthers verschiedene Orte, an denen Luther gewirkt hat und treffen dabei auf Personen, die in Luthers Leben eine Rolle gespielt haben. Das Reisen geschieht über Proviantkarten, die es in Form von Brot-, Käse- und Dünnbierkarten gibt, wobei man, da Trinken bekanntermaßen wichtiger als Essen ist, mit Dünnbier am weitesten kommt.

Der Spielplan zeigt neben den zwölf Orten, die man bereisen kann und an denen man eines der sieben verschiedenen Porträtplättchen aufsammeln kann, ein Gemälde von Martin Luther, das zu Beginn des Spiels mit 20 Abdeckplättchen „verhüllt“ wird. Um dem Thema gerecht zu werden, steht auf jedem Abdeckplättchen eines der vielen Worte, die Luther bei seiner Übersetzung der Bibel neu geprägt hat.

Zu Beginn jeder Runde werden Proviantkarten paarweise ausgelegt und zwar immer ein Pärchen mehr als Spieler am Spiel teilnehmen. Reihum wählt anschließend jeder ein Pärchen aus. Für jeden Brot- oder Käseproviant gibt es zusätzlich eine Sonderkarte. Es gibt drei Arten von Sonderkarten. Rote Karten müssen sofort, wenn man an der Reihe ist, ausgeführt werden. Karten mit grünem Siegel sind Vorteilskarten und bringen ihrem Besitzer beim Ausspielen einen Vorteil. Dann gibt es noch die Lutherkarten, die ein blaues Siegel auf der Rückseite haben. Mit diesen Karten kann man das Luthergemälde von Lucas Cranach aufdecken und dabei punkten.

Wer an der Reihe ist, kann bis zu vier verschiedene Aktionen durchführen aber jede pro Runde nur einmal. Wer will, kann mit seiner Spielfigur bis zu drei Orte weit reisen (natürlich nur, sofern er den entsprechenden Proviant bezahlen kann). Liegt am Zielort ein Porträtplättchen, geht dies in den Besitz des Spielers, außerdem gibt es die Hälfte der Reisekosten als Erfahrungspunkte. Daneben gibt es die Möglichkeit, eine Vorteilskarte auszuspielen, mit einer Lutherkarte das Lutherporträt weiter aufzudecken oder beliebig viele Luther- und Vorteilskarten abzuwerfen. Für jede abgeworfene Karte gibt es zur Belohnung eine Proviantkarte. Beim Ausspielen einer Lutherkarte wird das zugehörige Abdeckplättchen vom Lutherbild entfernt. Dabei bringt das freigelegte Feld zwei Punkte und jedes schon aufgedeckte Feld in derselben Reihe und derselben Spalte bringt einen weiteren Punkt. Das Spiel endet, sobald das Cranachgemälde vollständig aufgedeckt ist. Nun wertet jeder noch seine gesammelten Porträtplättchen aus. Je mehr unterschiedliche Porträts gesammelt worden sind, desto mehr Punkte gibt es. Der Spieler mit den meisten Lutherpoträts bekommt zwölf Punkte extra. Jede Luther- und Vorteilskarte, die ein Spieler noch besitzt, bringt einen Punkt. Noch im Besitz befindliche Proviantkarten werden addiert. Für jeweils fünf mögliche Tagesreisen gibt es einen Punkt. Sieger ist natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Wie gut ist Luther – Das Spiel?

Luther – Das Spiel ist schnell erklärt und gehört auf jeden Fall in die Reihe der Familienspiele. Theologisches Vorwissen ist zum Gewinnen des Spiels nicht von Bedeutung. Im Prinzip besteht das Spiel darin, dass man auf dem Spielplan umherreist und Porträtplättchen einsammelt. Auf die Dauer hat sich das in unseren Spielrunden als etwas eintönig erwiesen. Das Spiel funktioniert, aber es fehlt ihm an Spannung. Die ersten ein zwei Runden sind interessant, weil man sich dabei ein wenig mit den Zeitgenossen Luthers und mit den für Luther bedeutungsvollen Orten auseinandersetzen kann (sofern man daran interessiert ist; spielbedeutsam ist es nicht). Eine schöne Beigabe, die dabei Hilfestellung leisten kann, ist das von Erika Schlegel verfasste Beiheft über Orte und Personen der Reformation.

Luther – Das Spiel kostet derzeit im Handel ab 24,87 Euro und hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. Es war für uns eine schöne Spielerfahrung. Dennoch hat sich ein großer Wiederspielreiz bei uns leider nicht entfaltet. Eine Spur über das Jubiläumsjahr hinaus wird dieses Spiel in unseren Spielrunden leider nicht hinterlassen. Für Luther-Fans ist es aber einen Blick wert.blank

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Luther – Das Spiel

  • Titel: Luther Das Spiel
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Martin Schlegel, Erika Schlegel
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2016

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