Ravensburger hat mit Make ’n‘ Break eine erfolgreiche Reihe von Geschicklichkeitsspielen veröffentlicht. Die Idee: Aus „Bauklötzen“ möglichst schnell eine Figur nachbauen, für die es dann Punkte gibt. Das ist auch bei Make ’n‘ Break – Around The World von Andrew und Jack Lawson das Ziel. Nur geht es hier zum einen um Sehenswürdigkeiten, zum anderen um Teamarbeit.
Infos zu Make ’n‘ Break – Around The World
- Titel: Make 'n' Break – Around The World
- Verlag: Ravensburger
- Autor: Andrew Lawson, Jack Lawson
- Spieleranzahl: 2-5
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2024
Unsere Wertung zu Make ’n‘ Break – Around The World
Die Regeln sind einfach und schnell verstanden
Die Regeln entsprechen weitgehend dem Grundprinzip des Originals. Allerdings gibt es hier mit der Kooperation von zwei benachbarten Personen einen neuen Effekt.
Es gibt 18 Bauklötze, die meisten davon kommen zweimal vor – aber nicht alle. Während der Partie spielen nacheinander jeweils zwei benachbarte Personen als Team zusammen, sodass sich alle nacheinander mit je zwei verschiedenen Leuten gemeinsam ans Werk machen müssen.
Nun wird gebaut
Beide Seiten bekommen jeweils die Hälfte der Bauklötze. Ein Würfel bestimmt die Zeit. Diese wird über einen nervtötenden Timer gezählt. Nun werden nacheinander Aufgabenkarten abgearbeitet. Das heißt in Phasen:
- Make – das jeweilige Team muss gemeinsam möglichst schnell die Abbildung nachbauen. Da beide nur die Hälfte der Steine haben, ist eine gute Absprache ratsam.
- Break – eine dritte Person kontrolliert den Bau. Stimmt alles, ruft diese „Break“. Das Kunstwerk wird zerstört und die nächste Karte ist Vorlage für den nächsten Bau.
- Punkte: Schrillt der Timer, ist die Runde beendet. Dann zählen alle Karten entsprechend ihrem Aufdruck als Punkte für beide im Team.
Wenn alle Teams zweimal an der Reihe waren, endet die Partie. Gewonnen hat, wer allein die meisten Punkte hat. Da alle mit zwei Personen abwechselnd Teams bilden, zählen natürlich auch die gemeinsamen Ergebnisse von beiden Seiten als Summe.
Die zwei Kartenseiten mit Sehenswürdigkeiten
Erfreulich ist, dass die beiden Kartenseiten Bauwerke zeigen, die unterschiedlich kompliziert nachzubauen sind. So können beispielsweise Kinder mit der leichten Seite spielen, während die Erwachsenen sich gleich an die schwierigen Bauten machen können. Überhaupt ist Make ’n‘ Break – Around The World in diesem Sinne sehr familienfreundlich, denn nahezu alle Bauwerke sind recht einfach nachzubilden.
Mit dabei sind unter anderem die Freiheitsstaue (New York), die Tower Bridge (London), die Siegessäule (Berlin), die Karlsbrücke (Prag) oder der Petersdom (Rom). Meine Lieblinge sind der Berliner Fernsehturm (mir fällt der immer um) und das witzig gemachte Matterhorn. Insgesamt sind es 55 Karten, also 110 Vorlagen.
Die Herausforderung: Teamarbeit
Was Make ’n‘ Break – Around The World vom Original unterscheidet, ist die Teamarbeit. Ohne Abstimmung geht es nicht, weil die Hälfte der potenziell benötigten Steine in fremder Hand liegt. So werden besonders schnelle Architekturspezis ausgebremst, während die lahmen Enten etwas Anfeuerung bekommen. Das führt am Tisch mitunter zu kuriosen, manchmal auch zu hektischen Wortwechseln.
Übrigens funktioniert diese Ausgabe auch zu zweit. In diesem Fall haben beide Gegenüber nacheinander alle Steine und liefern sich ein Punkteduell ums schnellste Bauen.
Kritik: Nervender Timer, geringe Herausforderung
Der Spaß bei Make ’n‘ Break – Around The World geht schon mit dem ersten Öffnen der Schachtel los. Der Timer wird in Betrieb gesetzt. Die Geräusche sind nichts für empfindsame Ohren und das stetige Ticken bringt die Teams unter Druck. Ohne diese Geräusche bis zum Gongschlag wäre das Geschicklichkeitsspiel vermutlich nicht so spannend. Diese tickende Uhr … Ja, die verursacht Stress. Mich nervt das Ding aber gewaltig.
K(l)eine Regellücke: Die Sache mit dem Würfel
Da ist noch eine Regel, die eine Unwucht in die Wertung bringt. Laut Regel würfelt das Team aus, wie viele Zeit zur Verfügung steht. Der Timer kann auf 1 bis 3 eingestellt werden.
Natürlich ist so ein Zufallsmoment eine nette Sache, um etwas mehr Würze in die Partie zu bringen. Aber dann hat ein Team mehr Zeit als ein anderes. Das finde ich unschön. Ich empfehle daher, in jedem Durchgang allen Teams die gleiche Zeit zu geben oder den Timer als Ausgleich bei verschieden starken Personen zu nutzen.
Das Bauen ist (zu) einfach
Was mich ebenfalls stört, ist die mangelnde Herausforderung beim Bauen.
Was hatten wir nicht schon alles mit diesem Konzept erlebt: Grillzangen bei Make ’n’ Break Challenge oder sogar Zollstöcke bei Make ’n‘ Break Architect. Dagegen ist diese Teamvariante fast schon langweilig. Denn selbst die schwierigen Bauwerke sind gar nicht so schwer. Lediglich die Absprache muss funktionieren. Aber auch das ist recht einfach hinzubekommen und kein Vergleich zu so verrückten Spielen wie Team 3.
Am Ende macht Make ’n‘ Break – Around The World Spaß
Doch, halt. Natürlich spiele ich gern eine Runde mit. Es wird schließlich das Innerste im Menschen angesprochen: das Kind. Bauklötze! Bauen! Nach Vorlage! Auf Zeit! Im Team!
Das alles zusammen macht Make ’n‘ Break – Around The World erst rund und zu einer schönen Aufgabe für Fans von Geschicklichkeits- und Bauspielen. Aber zur Kritik gehört eben auch, dass ich sowohl das Original als auch die beiden Versionen Architect und Challenge interessanter finde.