Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Marco Bohno

Marco Bohno

Marco Bohno - Foto von Amigo Spiele

Infos zu Marco Bohno

  • Titel: Marco Bohno
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Uwe Rosenberg
  • Spieleranzahl (von bis): 1-7
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2018

(Nichts) neues aus dem Bohnenland! Mit Marco Bohno von Uwe ERosenberg (Amigo Spiele) gibt es eine neue Erweiterung für Bohnanza – und eigentlich auch nicht. Denn das Spielprinzip ist identisch mit dem 2007 erschienenen Bohnröschen, nur die Story dahinter wurde ausgetauscht. Der Wettlauf der Spieler findet nun nicht auf einer Ranke statt, sondern auf der chinesischen Mauer. Und die Spieler streben nicht als mutige Prinzen danach, das Bohnröschen wachzuküssen, sondern als einer von bis zu sieben Abenteurern die goldenen Bohneranke zu erreichen. Natürlich tragen die Abenteurer dabei Namen wie Indiana Bohns, Neil Armbohn oder Galileo Galibohn.

Alles Pappe oder was?

Marco Bohno kommt im typischen Bohnanza-Format daher. Das ist gut, weil Bohnanza-Sammler so die einzelnen Spiele nett im Regal über- oder nebeneinander stapeln können. Das ist schlecht, weil für schickes Spielmaterial wenig Platz in der Packung ist. Die Spielfiguren kommen so als schlichte Pappaufsteller daher, die während des Spiels gerne um- oder auseinanderfallen. Ansonsten optisch alles wie gehabt.

Auf die Bohne, fertig, los!

Der Wettlauf in Marco Bohno wird durch die Aktionen im Grundspiel angetrieben. Die Spieler pflanzen Bohnen an, betreiben „Handel“ und ernten schließlich, wenn möglich, gewinnbringend ihre Bohnenfelder.

Daneben bilden die Karten von Marco Bohno sichtbar einen Teil der chinesischen Mauer. Jede Karte enthält eine Aufgabe, die die Spieler erfüllen müssen, um ihre Spielfigur auf diese Karte ziehen zu können. Aufgaben können u. a. sein, dass man in Phase 1 bestimmte Bohnen anpflanzt, dass man in Phase 4 Bohnen für einen gewissen Wert erntet oder dass man gewisse Bohnen auf seinem Bohnenfeld angepflanzt hat. Will man eine Aufgabe überspringen, kann man einen Taler Tribut zahlen.

Sobald ein Spieler seine Figur auf der chinesischen Mauer so weit gezogen hat, dass nicht mehr drei Karten vor ihm liegen, werden entsprechend Karten vom Nachziehstapel an das rechte Ende der Mauer angelegt. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht und steht der Spieler vor der finalen Karte, der goldenen Bohnenranke, muss er fünf Taler besitzen, um auf diese zu ziehen.

Sobald ein Spieler auf auf die goldene Bohnenranke gezogen ist, dürfen alle Spieler noch ernten. Anschließend müssen sie für jede Karte, die ihre Spielfigur von der goldenen Bohnenranke trennt, einen Taler zahlen.

Bon vadis, Bohnanaza?!

Dass Bohnanza inzwischen auch schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat, merke ich daran, dass ich mich tatsächlich nicht mehr dran erinnern kann, wann und mit wem ich die ersten Bohnen angepflanzt habe. Irgendwann hatte ich genug von der Gartenarbeit, das Spiel wurde verkauft und dann als der Nachwuchs ans Spielen herangeführt werden wollte, wieder gekauft. Und kommt seitdem auch wieder gerne auf dem Tisch, weil Bohnanza ein einfaches, kommunikatives und spaßiges Kartenspiel ist. Bei dem ich aber bisher nie die Notwendigkeit einer Erweiterung gesehen habe. Und daher auch keine besitze bzw. besaß, denn jetzt haben wir ja Marco Bohno.

Braucht man das denn? Nein, braucht man nicht. Und Puristen gefällt es auch nicht, da es Bohnanza verkompliziert. Schließlich versucht man, nicht nur gewinnbringend Bohnen anzubauen, sondern muss gleichzeitig auch noch schauen, wie man baut, damit man möglichst schnell auf der chinesischen Mauer vorankommt.

Die Strategie, dabei einfach nur Bohnanza zu spielen, die Aufgaben zu ignorieren und über den Tribut, also das Zahlen von Talern, ins Ziel zu kommen, geht dabei nicht auf. Hat zumindest in unseren Runden nicht geklappt. Und das macht den Spielspaß kaputt. Marco Bohno will schon ernst genommen werden. Und ist am effektivsten, wenn man tatsächlich vorausplant, wie und wann man Aufgaben erfüllt und wann man sie besser überspringt.

Da ich zu Bohnröschen bzw. Marco Bohno einiges an schlechter Kritik gelesen habe, hat es mich doch überrascht, wie gut es bei uns ankam. Als ich versehentlich alle Aufgabenkarten ausgelegt hatte und es korrigieren wollte, meinte mein Sohn gar „Lass mal, Papa, macht doch Spaß!“. Das ist schon ein Ritterschlag für ein Spiel! Zwingend notwendig ist Marco Bohno dennoch nicht, aber es ist auch nicht der Untergang des Bohnenlands, wie es manch einer darstellt. Also ein „Kann man, muss man aber nicht haben“!blank

Werbung
kaufen Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren