Micro Macro - Crime City: All in: Ausschnitt, Foto von Pegasus Spiele
Reich der Spiele RezensionMicro Macro – Crime City: All in

Micro Macro – Crime City: All in

von Christian Laufs
3 Minuten Lesedauer
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Ein toter junger Mann treibt im Hafenbecken. Eine gewaltige Explosion erschüttert den Schrebergarten. Eine mysteriöse Pandemie breitet sich rasant aus. Und das ist erst der Anfang. In Crime City herrscht erneut das blanke Chaos – und einmal mehr liegt es an euch, bei Micro Macro – Crime City: All in Ordnung ins Verbrechen zu bringen.

Infos zu Micro Macro – Crime City: All in

  • Titel: Micro Macro - Crime City: All in
  • Verlag: Edition Spielwiese/Pegasus Spiele
  • Autor: Johannes Sich
  • Spieleranzahl: 1-4
  • Alter ab: 10
  • Dauer in Minuten: 15-45
  • Jahrgang: 2022

Die Details zum neuen Krimispiel mit Wimmelbildern

Mit Micro Macro – Crime City: All in, dem dritten Teil der preisgekrönten Detektivreihe von Edition Spielwiese/Pegasus Spiele, kehrt das Erfolgsrezept zurück: ein riesiges Wimmelbild, verzwickte Kriminalfälle und jede Menge Aha-Momente. Alles beim Alten also? Im Kern: ja! Doch dieser Teil hat seine Daseinsberechtigung – und das liegt vor allem an den deutlich kniffligeren und raffinierter erzählten Fällen, die selbst erfahrene Hobbydetektive ins Schwitzen bringen.

Worum geht es in Micro Macro – Crime City: All in?

Micro Macro – Crime City: All in ist ein kooperatives Spiel von Johannes Sich, das für ein bis vier Spielende ab 10 Jahren empfohlen wird. Wie auch bei den ersten beiden Teilen der Serie, öffnen die Spielenden bei jedem der 16 enthaltenen Fälle einen Umschlag mit der Einleitung zum Fall. Hierbei handelt es sich um Verbrechen, deren Motive und vor allem Tatverdächtige zunächst vollständig im Unklaren liegen. Es steht jedoch eine Karte der Stadt zur Verfügung, auf der die Geschehnisse vor der Tat abgebildet sind und die die Spielenden nutzen, um das Verbrechen aufzuklären.

Klingt simpel, doch der große Stadtplan kommt mit einem kleinen Haken: Es handelt sich um ein Wimmelbild, das im Schwarz-Weiß-Look gehalten ist. Nur durch genaues Hinsehen kann z. B. ermittelt werden, wo sich das Opfer kurz vor der Tat aufgehalten hat oder wie die Tatverdächtigen das Verbrechen zuvor geplant haben. Dabei zeigt der Wimmelbild-Stadtplan dieselben Personen zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Personen sind durch bestimmte Merkmale, wie auffällige Kleidungsstücke – soweit das in Schwarz-Weiß möglich ist – von den anderen zu unterscheiden.

Ermitteln auf dem Wimmelbild

Nach dem Lesen der Einleitungskarte stehen den Spielenden zwei Schwierigkeitsgrade beim Lösen des Falls zur Verfügung. Der leichtere Weg ist es, sich mit den weiteren Karten eines Falls Schritt für Schritt durch die Ermittlungen zu bewegen. Dabei zeigen die Karten wichtige Ermittlungsfragen, die der Reihe nach geklärt und beantwortet werden.

Nach ein paar Fällen in dem leichteren Modus ist es jedoch zu empfehlen, in den schwierigeren Modus zu wechseln und nur anhand der Informationen der Einleitung den kompletten Fall selbstständig zu lösen. Nur so entfaltet MicroMacro sein volles Spielerlebnis, bei dem es nicht nur darauf ankommt, die richtigen Personen auf dem Stadtplan zu finden, sondern auch eigene Hypothesen zu entwickeln und mögliche Motive zu erkennen. Anhand dieser Überlegungen können dann neue Orte auf dem Plan nach bekannten Personen durchsucht werden. Zur Überprüfung der Lösung können am Ende wieder die weiteren Karten des Falls herangezogen werden.  Die 16 Fälle sind in fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade gegliedert, sodass die Spielenden behutsam an das Spielkonzept herangeführt werden.

Lohnt sich das Wimmelbildspiel Micro Macro – Crime City: All in?

Diese Frage lässt sich im Grunde sehr einfach beantworten: Wer bereits Freude an den ersten Teilen von MicroMacro hatte, wird auch mit All In eine fesselnde und unterhaltsame Zeit verbringen. Der dritte Teil der Reihe liefert ganz bewusst more of the same – und das ist in diesem Fall absolut positiv gemeint. Wer mit dem Spielprinzip bisher jedoch nicht warm geworden ist, wird auch im dritten Teil also nicht bekehrt werden.

Harte Nüsse für clevere Detektive

Ein genauerer Blick lohnt sich trotzdem. Das innovative Spielkonzept, das Micro Macro einst auf den Markt gebracht hat, begeistert nach wie vor. Gerade für viele Fans war die Anzahl der Fälle in den Vorgängern schlicht nicht genug – Nachschub war also mehr als willkommen. Beim dritten Teil der zum Spiel des Jahres gekrönten Spielserie haben die Autoren es zudem geschafft nicht einfach nur neue Fälle hinzuzufügen, sondern auch das Schwierigkeitsniveau spürbar anzuheben: Allein neun der 16 Fälle haben einen Schwierigkeitsgrad von vier/fünf oder fünf/fünf. Die einzelnen Partien dauern so auch gerne 30 Minuten oder länger. Vermeintlich offensichtliche Lösungen führen hier selten zum Ziel – die Fälle sind deutlich komplexer und cleverer verwoben.

Micro Macro - Crime City: All in: Schachtel, Foto von Pegasus Spiele

Sollte jemand noch keinen Teil der Spielserie gespielt haben, bieten hingegen die ersten beiden Teile Micro Macro – Crime City und Micro Macro – Crime City: Full House einen besseren Einstieg und sind familientauglicher – vor allem der zweite Teil, bei dem, wie auch beim dritten, kinderfreundliche Fälle gekennzeichnet sind. Das Stadtsetting im MicroMacro-Universum wird durch einen weiteren, vierten Teil abgeschlossen. Es bleibt also zu hoffen, dass wir das Konzept bald auch in anderen Settings wie z. B. Fantasy oder SciFi bewundern dürfen.

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