Milestones ist ein leichtes Strategiespiel aus der Feder von Stefan Dorra und Ralf zur Linde; bei eggertspiele erschienen, im Vertrieb von Pegasus. Im Kern geht es darum, durch die rasche Erzeugung von vier Rohstoffsorten und deren Verwendung zum Bau von Straßen, Häusern und Märkten viele Siegpunkte zu sammeln.
Jeder Spieler verfügt über einen eigenen Spielplan, welcher zum einen vier Gebäude zeigt, die verschiedene Kauf- und Tauschoptionen bieten, und zum anderen Platz für die noch anzuheuernden Arbeiter. Der Spielablauf ist schnell eingängig und überschaubar. Wer dran ist, macht zwei Züge, immer in Uhrzeigerichtung auf dem eigenen Plan und führt die möglichen Aktionen aus. Nichts spräche dagegen, alle Felder nach und nach einzeln abzuklappern, aber es gibt natürlich einen Wettbewerb mit den anderen Spielern. Der trägt sich auf dem großen Hauptspielplan aus. Dort geht es darum, an lukrativen, sprich siegpunktträchtigen Stellen, die Straßen weiter zu führen, Märkte und Häuser durch die Abgabe bestimmter Rohstoffkombinationen zu bauen. Ein allzu rasches Vorschreiten auf dem eigenen Plan wird durch die dortige Burg gebremst, da an dieser Stelle der Zug immer unterbrochen werden muss und die Abgabe eines Arbeiters zwingend ist.
Das Spiel bietet verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten. Konzentriere ich mich auf einen oder nur zwei Baustoffe, um mehr von ihnen zu erhalten und diese zu tauschen, baue damit vielleicht auch immer nur einen Typ oder schau ich nur nach den punktestärksten Stellen, behalte die Mehrheitsverhältnisse der Arbeiter im Auge, da diese am Ende Zusatzpunkte erbringen.
Das Material ist gefällig, Arbeiterplättchen und die Spielerpläne sind ansprechend gestaltet. Leider sieht es auf dem Hauptplan dann anders aus. Die Baumöglichkeiten der Straßen geben ein Netz vor, das sehr nüchtern und trocken daher kommt, das abstrakte des Spiels sehr deutlich macht. Flüsse oder Berge hätten eine natürliche Wertigkeit von Meilensteinen hervorheben können, um welchen Preis der Gesamtübersicht ist dabei sicher wieder eine andere Frage.
Milestones spielt sich flott, die angegebenen Spielzeiten von 60 bis 90 Minuten für zwei bis vier Spieler deckten sich mit meinen Erfahrungen. Mutig setzen Autoren und Verlag auf ein Thema, welches schon sehr stark beackert wurde: Rohstoffverarbeitung optimieren und Bautätigkeit. Auf der anderen Seite wird mit einer gewissen Leichtigkeit vom Mechanismus her eine Nische gesucht, die einen breiten Spielerkreis ansprechen soll. Beides zusammen genommen ist eine schmale Gradwanderung, die in der Summe Milestones nur wenig überzeugend gelingt.
Der Spannungsbogen blieb in allen Partien flach, rasch stellte sich eine gewisse Gleichförmigkeit vom Ablauf der Spielzüge ein, unabhängig von der Mitspieleranzahl. Das Spiel funktioniert, diese Frage stellt sich nicht, nur kommt es leider für mich über eine mittelmäßige Einschätzung nicht hinaus auch wenn es einige orginelle Ideen, wie den Bewegungsablauf auf den Spielerplänen hat mit dem gemeinsamen Bauwettlauf auf dem Hauptplan, so wusste Milestones nur wenig zu fesseln.
Infos zu Milestones (eggertspiele)
- Titel: Milestones
- Verlag: eggertspiele, Pegasus Spiele
- Autor: Stefan Dorra, Ralf zur Linde
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60 - 90
- Jahrgang: 2012
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