Krimispiele erfreuen sich anhaltender Beliebtheit und so gehen wir stets aufs Neue gemeinsam oder alleine auf Verbrecherjagd, um mehr oder weniger ungeheuerliche Geschehnisse zu untersuchen, im Idealfall die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und schlussendlich die Täterschaft zu ermitteln.
Infos zu Mini Crimes: Schachmatt
- Titel: Mini Crimes: Schachmatt
- Verlag: Pegasus
- Autor: Remo Conzadori, Dado Critico
- Spieleranzahl: 1-6
- Alter ab: 10
- Dauer in Minuten: 20 - 40
- Jahrgang: 2023
Mini Crimes: Schachmatt von Remo Conzadori, Dado Critico (Pegasus Spiele) macht da keine Ausnahme und konfrontiert uns mit einem Toten in einem gut nachvollziehbaren Szenario sowie drei Fragen zum ganzen Vorfall. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Spielen geschieht dies allerdings in wirklich superschlanker Weise – das winzige Schächtelchen des Spiels, eher eine Art Umschlag, passt in jede Westentasche und auch das Regelwerk ist überaus kompakt und rasch verstanden.
Spielregeln: So funktioniert Mini Crimes: Schachmatt
Kern von Mini Crimes: Schachmatt sind eine kleine Tatort-Karte sowie zehn Hinweiskärtchen. Diese enthalten zusätzliche Angaben zu Einzelheiten des Tatorts, beispielsweise ein Smartphone, eine Zeitung oder die Leiche selber, allerdings erst, wenn sie aktiviert werden. Dazu wählen wir das entsprechende Kärtchen aus, drehen es um und lesen die darauf enthaltenen Informationen. Anschließend erörtern wir gemeinsam, wie die neuen Erkenntnisse ins ganze Geschehen passen könnten und inwiefern sie uns bei der Suche nach möglichen Antworten auf die gestellten Fragen weiterhelfen.
Das Wertungssystem von Mini Crimes: Schachmatt
Das Ganze ist mit einem kleinen Wertungssystem versehen. Für richtige Antworten auf die insgesamt drei Fragen gibt es am Ende 4, 7 oder 10 Punkte, je nachdem, wie viele davon korrekt gelöst wurden, wobei für jede Hinweiskarte ab der siebten je ein Punkt abgezogen werden muss. Die richtige Lösung selbst wird dabei über einen QR-Code geliefert, der mit einem entsprechenden Scanner zu öffnen ist, was allerdings rasch und problemlos klappt.
Um die Höchstpunktezahl zu ergattern, müssen wir also den kompletten Fall korrekt gelöst und maximal sechs Hinweiskarten eingesetzt haben. Das ist durchaus interessant und keineswegs banal, gibt es doch selbst in diesem superschmalen Setting tatsächlich falsche Fährten und mehrere mögliche Motive im Spiel. Anders als in anderen Krimispielen fehlen in Mini Crimes: Schachmatt jedoch die andernorts gelegentlich anzutreffenden, geradezu absurden Verwicklungen und Gedankensprünge, was überaus wohltuend wirkt und ist.
Mini Crimes: Schachmatt gefällt
Überhaupt weiss Mini Crimes: Schachmatt durchaus zu gefallen. Selbstverständlich kann und will es sich nicht mit Detective und anderen groß angelegten Krimiknüllern messen. Stattdessen liefert es in seiner hübschen, kompakten Form und Dauer ein interessantes Ermittlungsrätsel mit einer schlüssigen, nachvollziehbaren Lösung, also keine an den Haaren herbeigezogenen Überraschungen und Erklärungen, auf die man realistischerweise kaum je gekommen wäre.
Positiver Gesamteindruck
Zudem muss kein Spielmaterial zerstört werden, sondern gibt es sogar eine Wertungsklappe als Teil der Verpackung, auf der das eigene Resultat notiert und anschließend mit den Ergebnissen anderer Rätselteams im Freundeskreis verglichen werden kann. Auch das ist überaus löblich und vervollständigt den positiven Gesamteindruck des ganzen Spiels.
Es ist daher erfreulich, dass neben Schachmatt bereits zwei weitere Ausgaben von Mini Crimes erschienen sind wie bspw. Mini Crimes: Familienbande. Und andere werden vielleicht noch folgen – am Interesse der Rätsel- und Krimifangemeinschaft dürfte es jedenfalls kaum mangeln.