Reich der Spiele

Montana

Brettspiel Montana - Foto von White Gobline Games

Montana ist ein Bundesstaat im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Montanas kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Berg“, „gebirgig“. Mit 380.838 km² ist Montana geringfügig größer als Deutschland, besitzt aber mit rund 1,043 Millionen Einwohnern nur etwa 1,1 % der deutschen Bevölkerung. Die Vielzahl an Bodenschätzen (Erdöl, Kohle, Kupfer, Silber und Gold) bildeten schon in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts einen Anziehungspunkt für Horden von Abenteurern, die sich in Montana ansiedeln.

Da gilt es, beim Brettspiel von Rüdiger Dorn (White Goblin Games) schnell zu sein und die eigenen Siedlungen als erster unterzubringen. Anders als im richtigen Leben ist die Größe der Landschaft abhängig von der Zahl der Siedler. Je weniger Siedler im Spiel sind, desto kleiner ist die zu besiedelnde Landschaft. Neben dem Landschaftsplan gibt es noch einen für alle Siedler zugänglichen Arbeiterspielplan. Hier können die Arbeiter in vier Produktionsstätten, in der Bank oder in der Stadt platziert werden. Dann gibt es für jeden Spieler noch einen eigenen Spielplan (ihr seht, euer Spielertisch sollte nicht zu klein sein), auf dem ihr eure Waren und bis zu acht Arbeiter ablegen könnt. Zum Anwerben der Arbeiter wird eine Anwerbungsscheibe benutzt. Zu Beginn erhält jeder Spieler bis zu 12 Siedlungen (Spielerzahlabhängig), ein Rind, vier Waren und einen Lieferanten. Ein paar Silberlinge gibt es natürlich auch noch.

Wie wird das Brettspiel Montana gespielt?

Der Spieler, der an der Reihe ist, führt eine von drei möglichen Aktionen aus. Er kann Arbeiter anwerben, er kann Arbeiter einsetzen oder er kann siedeln. Die Waren und die Arbeiter sind begrenzt. Soll ein Spieler etwas erhalten, von dem im Vorrat nicht mehr genug vorhanden ist, so müssen alle Spieler die entsprechenden Waren oder Arbeiter zurück in den Vorrat legen. Anschließend erhält der Spieler die entsprechenden Waren oder Arbeiter.

Wie funktioniert nun das Anwerben der Arbeiter? Die Anwerbungsscheibe ist wie ein Glücksrad aufgebaut. Um Arbeiter anzuwerben, dreht man den Pfeil. Das Feld, auf dem der Pfeil stehen bleibt, zeigt die beiden Arbeiter an, die einem zustehen. Gegen Abgabe von Getreide kann man den Pfeil anschließend gezielt um bis zu sieben Felder weiterdreht, um zwei weitere Arbeiter anzuwerben. Arbeiter gibt es in vier Farben, die je nach Farbe für den Erwerb einer bestimmten Ware besonders qualifiziert sind. 

Wählt der Spieler die Aktion Arbeit, so kann er Arbeiter in verschiedenen Bereichen einsetzen. Um an Münzen zu kommen, kann der Spieler bis zu drei Arbeiter auf einem freien Feld der Bank platzieren. Um Waren zu erhalten kann der Spieler Arbeiter in der Mine, im Steinbruch, im Getreidefeld oder im Gemüseacker arbeiten lassen. Dazu ist es natürlich zusätzlich notwendig, die Arbeiter zu entlohnen. Zu guter Letzt kann der Spieler auch seinen Lieferanten in der Stadt einsetzen. Beschließt ein Spieler zu liefern, so dürfen alle anderen Spieler ebenfalls liefern. Dabei können sich die Lieferanten gegenseitig im Liefern von Kürbissen überbieten. Der Sieger in der Schlacht kann dann je nach Reihe, in der er geboten hat, neue Waren erhalten oder seine Kupfer – und Steinwaren aufwerten.

Wählt ein Spieler die Aktion Siedeln, so kann er eine Siedlung auf einem freien Feld der Spiellandschaft errichten. Dazu muss er die auf dem Feld abgebildeten Waren liefern. Außerdem muss die Siedlung in der Nachbarschaft zu einem schon besiedelten Feld errichtet werden. In einem Zug dürfen maximal drei Siedlungen errichtet werden. Sind auf einem Feld zwei Siedlungen abgebildet, darf der Spieler kostenlos eine zweite Siedlung auf diesem Feld unterbringen. Gelingt es einem Spieler eine durchgängige Reihe von vier eigenen Siedlungen zu gründen, so darf er auf dem vierten Feld kostenlos eine weitere Siedlung bauen. Grast auf dem zu besiedelnden Feld ein Rind oder befindet sich auf einem benachbarten Feld eine Wasserflasche, so gehen diese in den Besitz des Spielers über. Die Wasserflasche verhilft zu einem Extrazug und Rinder kann man jederzeit gegen Waren, Geld oder einen Arbeiter eintauschen.

Sobald ein Spieler seine letzte Siedlung gegründet hat, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt und der Spieler, der alle eigenen Siedlung in der Landschaft unterbringen konnte, gewinnt das Spiel.

Lohnt sich das Brettspiel Montana?

Das Brettspiel Montana bringt nichts wesentlich Neues. Farbige Arbeiter sind uns Spielern erst kürzlich bei Railroad Revolution begegnet. Im Wesentlichen geht es darum, Arbeiter anzuwerben, sie einzusetzen, um Waren oder Geld zu erwerben und mit Hilfe dieser Waren zu siedeln. Ein gutes, solides Gesellschaftsspiel, das man ab und zu mal am Spieltisch genießen kann. Beim Siedeln ist es gut, die Mitspieler immer im Auge zu behalten. Wer sammelt welche Ressourcen und wo könnte er damit vielleicht eine Siedlung bauen. Wer versucht, vier Siedlungen in einer Reihe zu bilden, und wo sind die begehrten „Doppelsiedlungen“.

Das Spiel an sich ist nicht kompliziert und ist nach meinen Erfahrungen gut für Familien mit größeren Kindern (zehn Jahre und älter) geeignet. Durch den variablen Spielfeldaufbau und dadurch, dass mindestens zwei Teile mehr vorhanden sind als gebraucht werden, ergibt sich eine immer wieder neue Anfangssituation. 

Die deutsche Spielregel hätte noch etwas mehr Überarbeitung vertragen. So ist z. B. das für die Aktion B: Arbeit angegebene Beispiel falsch (es ist eine Wiederholung des Beispiels von Aktion A: Anwerben). Bei der Aktion Rinderhandel hat sich bei den möglichen Tauschaktionen ein in diesem Zusammenhang unsinniges „gegen“ eingeschlichen. Bei den Spielregeln in Holländisch, Französisch und Englisch treten diese Fehler nicht auf. Sonderfälle werden in der Spielregel nicht behandelt. Was passiert z. B. wenn ich als dritte Siedlung auf eine Doppelsiedlung baue? Darf ich dann das zweite Plättchen nicht legen, da ich ja schon drei Siedlungen gebaut habe oder darf ich auf diese Landschaft in diesem Zug gar nicht siedeln oder ist es wie bei vier Siedlungen in einer Reihe, die zusätzliche Siedlung zählt bei den Drei Siedlungen nicht mit. In letzterem Falle wäre es dann allerdings möglich bis zu sieben Siedlungen in einem Zug zu errichten und das wird wohl nicht im Sinne des Erfinders sein.blank

Spielanleitung zu Montana

Infos zu Montana

  • Titel: Montana
  • Verlag: White Goblin Games
  • Autor: Rüdiger Dorn
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2017

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