Es ist wieder Vollmond. Der geheimnisvolle, kaiserliche Markt erwacht zum Leben. Wie gut, dass ich das Handwerk der Schmuckherstellung beherrsche. Ich wähle die edelsten Steine aus und fertige damit prächtig verzierte Goldketten. Ich werde die schönsten und kunstvollsten Ketten herstellen und damit die Gunst des Kaisers gewinnen.
Infos zu Moonlight Market
- Titel: Moonlight Market
- Verlag: Queen Games
- Autor: Dirk Henn
- Spieleranzahl: 1-5
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 45-60
- Jahrgang: 2024
So ist die Geschichte von Moonlight Market von Queen Games. Der Autor ist Dirk Henn und das Cover erinnert mich an sein erfolgreiches Spiel Alhambra. Mit der Reihe „Familie and Friends“ veröffentlicht Queen Games Spiele in diesem Jahr außer Moonlight Market noch Dabba Walla und auch Alhambra wird in einer etwas vereinfachten Version in dieser Reihe neu erscheinen.
Das Spielprinzip von Moonlight Market
Wir bieten in Moonlight Market auf kostbare Edelsteine, um daraus möglichst wertvolle Ketten herstellen zu können. In diesem Spiel ist der Bietmechanismus sehr familienfreundlich und die Altersangabe ist mit 8 Jahren absolut passend.
Sehr schön ist es auch, dass niemand völlig leer ausgeht bei einer Versteigerung. Dies erspart vor allem Kindern großen Frust.
Ich habe Moonlight Market für die Rezension in unterschiedlichen Gruppen gespielt, mit Familien, auf einem Spieleabend und bei einer Brettspiel AG in der Schule.
Der Spielaufbau von Moonlight Market
Je nach Anzahl der mitspielenden Personen legen wir „Samtkissen“ aus – Pappkarten, auf denen die Edelsteine, die in einer Runde zur Aktion stehen, ausgestellt werden. Weiterhin werden alle Kettenglieder gemischt und verdeckt bereit gelegt. Auf den insgesamt 150 Kettengliedern sind fünf Sorten Edelsteine in den Werten 1-10 abgebildet. Außerdem gibt es Werkzeug (einen Hammer), Siegel und auch fünf wertlose Kettenglieder.
Jeder Spieler erhält seine eigene Auslage – die Werkstatt, in der er Edelsteine zu wertvollen Ketten zusammenfügt. Dabei wird jede Kette mit maximal 3 Edelsteinen geschmückt. Jeder erhält persönliche Geldkarten in den Werten 1-13, mit denen er bietet und bezahlt. Diese werden gemischt und verdeckt bereitgelegt. Zusätzlich wird die Ansehensleiste ausgelegt und jeder Spieler stellt seine Marker darauf. Es gibt also jede Menge Material in der verhältnismäßig kleinen Schachtel.
Die Regeln: So funktioniert der Spielablauf
Wer den meisten Schmuck trägt, beginnt das Spiel. Insgesamt werden vier Durchgänge mit jeweils drei Runden gespielt. Nach jedem Durchgang gibt es eine Wertung. Nach der letzten Wertung am Ende des 4. Durchgangs endet das Spiel mit zwei Schlusswertungen.
Eine Runde läuft so
Zu Beginn jeder Runde zieht jeder Spieler vier Karten von seinem persönlichen Stapel. Ich starte und wähle eine meiner Handkarten aus und lege diese an eines der „Samtkissen“ an. Dadurch biete ich für zwei oder drei Edelsteine (je nach Kissen). Von welcher Farbei liegen die meisten Edelsteine in dieser Runde aus?
Habe ich hohe Handkarten gezogen oder eher niedrige? Danach richten sich meine Chancen in den weiteren Runden – denn ich werde jede der Karten genau einmal spielen und anschließend kommt sie aus dem Spiel. Ich habe gewählt und lege meine 10 an das Samtkissen mit einem wertvollen weißen Edelstein, einem Siegel und noch einem roten Edelstein. Leider ist diese Auswahl auch für eine Mitspielerin interessant. Sie überbietet mich und gibt mir meine Karte wieder. Ich lege sie offen vor mir aus.
Wenn ich wieder am Zug bin, muss ich diese Karte erneut anlegen, diesmal an ein anders Samtkissen, an dem entweder noch kein Gebot liegt, oder an dem ein niedrigeres Gebot liegt. Sind auf diesem Weg alle Plätze vergeben, nimmt sich jeder die ersteigerten Edelsteine und legt diese an seine Auslage an. Die drei gebotenen Karten kommen aus dem Spiel.
Neuer Durchgang und Wertung
Nach drei Runden legt jeder seine vierte, nicht genutzte Karten unter seinen Nachziehstapel und es kommt zur Wertung. Jede Kettenfarbe wird einzeln verglichen. Wer die wertvollste Kette in dieser Farbe hat (alle Werte der Kettenglieder werden addiert) bekommt die vier Punkte, der zweite noch zwei Punkte und der dritte Platz erhält noch einen Punkt.
Wir spielen vier Durchgänge. Beim letzten Durchgang habe ich die drei Karten, die ich in den drei Runden zuvor zurückgelegt habe, wieder zur Verfügung. Plus eine weitere Karte. Wieder werden nur drei Karten gespielt. Die letzte Karte, die ich noch auf der Hand behalte, bringt in der Schlusswertung 4, 2, 1 Punkte, wenn ich den höchsten/zweithöchsten/dritthöchsten Wert habe. Ich erhalte außerdem Punkte für gesammelte Siegel.
Im Spiel zu zweit gilt die gleiche Sonderregel wie bei Alhambra – „Dirk“ spielt mit, ein imaginärer dritter Spieler, der mit eurer Hilfe seine eigenen Spielzüge durchführt und Ansehen sammelt.
Moonlight Market: Spielspaß und Fazit
Grundsätzlich mag ich Versteigerungsspiele nicht so gerne. Ich mag es nicht, mir einen guten Plan gemacht zu haben und dann „leer auszugehen“. Dieses Gefühl habe ich bei Moonlight Market nicht so sehr gehabt. Dadurch, dass ich auf jeden Fall etwas bekomme, ist es oft möglich, den Plan noch einmal zu ändern und auf anderem Weg Punkte zu machen.
Das Bieten war auch für die Kinder übersichtlich gestaltet. Die einmal ausgewählte Karte wird auf jeden Fall genutzt in dieser Runde. Die Regel ist sehr einfach: Ich darf anlegen, wenn noch kein Gebot am Kissen liegt, oder muss überbieten.
Wenn ich überboten werde, muss ich, wenn ich wieder am Zug bin, meine Karte erneut legen. Dieser Mechanismus ist zu viert oder fünft auf jeden Fall spannender, denn da gingen die Gebote oft einige Male hin und her. Es gibt mehr Angebote und dadurch auch mehr Interaktion. Da in der „Kettenphase“ alle Spieler gleichzeitig bei sich anlegen, dauert eine Partie mit mehreren Spielern nicht viel länger.
In der Spielerunde mit vielen „Vielspielern“ war es ein kurzer Zeitvertreib, alle haben sich gut unterhalten gefühlt. Alle waren sich einig, dass es wohl nicht für einen reinen Spieleabend auf den Tisch kommt, dass sie aber bei einem Familienspieleabend gerne mitspielen.
Auch in der Schule spielten die Kinder es nach einer kurzen Einführung entspannt alleine. Ich finde, mit dem Logo „Familie & Friends“ hat Queen Games somit gut auf die passende Zielgruppe hingewiesen. Beim nächsten Vollmond bin ich gerne wieder dabei.