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Munchkin Quest

Munchkin Quest - Das Munchkin-Brettspiel von Pegasus Spiele

Das Munchkin-Brettspiel

Es gibt nur ganz wenige Spiele, die auch nur annährend so viele (Mini-)Erweiterungen und Themen-Varianten haben wie Munchkin. Auch Munchkin Quest ist im Endeffekt "nur" eine Variante des beliebten Munchkin-Kartenspiels. Und doch ist es viel mehr, denn es portiert das Spielprinzip aufs Brett und macht daraus einen vollwertigen Dungeon-Crawler.

Munchkin Quest ist ein eigenständiges Spiel. Es benötigt keinen seiner Kartenspiel-Vorgänger und umgekehrt können diese auch nicht als mögliche Erweiterungen genutzt werden. Munchkin Quest hat seine eigenen Karten. Diese sind zwar dem "Munchkin"-Basisset und der ersten Erweiterung entnommen, jedoch musste in vielen Fällen die Funktion an die Situation "Brettspiel" angepasst werden. So gibt es keinen Dungeonstapel mehr. Dieser wurde in den Monsterstapel und den DxM-Stapel aufgeteilt, wobei sich im DxM-Stapel auch Karten befinden, die früher zum Schatzstapel gehört haben. Letzterer existiert zwar noch, ist aber entsprechend um diese Karten ärmer.

Da Munchkin Quest ein Brettspiel ist, hat es auch eine ganze Menge mehr Regeln als Munchkin. Die Spieler haben ja jetzt einen "richtigen" Dungeon vor sich, durch den sie sich bewegen. Zudem gewinnt der Würfel eine größere Bedeutung. So wird z.B. bei Kämpfen die Stärke von Spieler und Monster jetzt zusätztlich um einen Würfelwurf modifiziert und auch bei der Anwendung von Sonderfertigkeiten muss der Erfolg teilweise mittels eines gelungenen Würfelwurfs bestätigt werden. Aber Kenner des Kartenspiels finden sich dennoch schnell zu Recht. Alle aus Munchkin bekannten Regeln tauchen auch in Munchkin Quest wieder auf. Teilweise natürlich angepasst. Das Spielziel ist ebenfalls erhalten geblieben, wurde aber um ein klitzekleines Detail erweitert: Wer als erster Stufe 10 erreicht, hat jetzt nicht automatisch gewonnen. Er muss erst zurück in den Anfangsraum und dort den Bossgegner töten (schließlich ist Munchkin Quest ja ein echter Dungeon-Crawler). Sobald er diese heroische Tat vollbracht hat, ist er der wahre Sieger.

Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Das Spiel beginnt für alle Spieler in der Eingangshalle. Vor hier aus führen vier Wege in den noch unbekannten Dungeon. Immer wenn ein Spieler durch einen Gang zieht, an dessen Ende sich noch kein Raum befindet, wird zufällig ein neuer aus dem Vorrat angelegt. Ist dieser aufgebraucht, hat der Dungeon seine endgültige Form erhalten und die Spieler können keine neuen Räume mehr entdecken.

In einem bisher unbekannten Raum wartet immer ein Monster auf den Spieler. Es folgt der obligatorische Kampf, bei dem das Monster entweder getötet oder der Spieler ganz übel vermöbelt wird. Erstes bringt einen Stufenanstieg und die Möglichkeit das Monster und ggf. anschließend den Raum zu plündern. Letzteres führt zu Lebenspunktverlust, schlimmen Dingen, die das Monster dem Spieler antut und ggf. sogar zum Tod, was gleichbedeutend ist mit einem Stufenverlust und einem Neuanfang im Startraum. Nichtbezwungene Monster verweilen in der Regel nicht in ihrem Raum sondern ziehen in der Folge durch den Dungeon.

Wie schon bei Munchkin kann ein Spieler einen Mitspieler um Hilfe in einem anstehenden Kampf bitten. Hier wird zusätzlich gefordert, dass sich dieser Mitspieler entweder im gleichen oder in einem angrenzenden Raum aufhält und sich zum Kampf hinbewegen kann. Natürlich dürfen auch die anderen Mitspieler in den Kampf eingreifen, sofern sie dazu in der Lage sind. Diese ungefragte "Unterstützung" kommt aber in den allermeisten Fällen dem Monster zu Gute, denn Munchkin ist ein Ärgerspiel – und das gilt auch für Munchkin Quest.

Es lohnt sich auch, bereits bekannte Räume zu betreten, denn diese können immer und immer wieder geplündert werden, bis wirklich absolut gar nichts mehr darin zu finden ist. Manchmal findet man dabei auch ein bislang unentdecktes Monster … Und wem das noch nicht als Motivation genügt: Viele Räume bieten Sonderfunktionen, sind gut für eine bestimmte Rasse oder Klasse – oder sind schlecht für sie – Pech gehabt! Ja, es gibt viel zu entdecken …

So ziehen die Spieler also durch den Dungeon. Gehen Zweckbündnisse ein. Versuchen, den Mitspielern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Plündern Räume. Raffen Gold und Gegenstände. Bekämpfen Monster. Steigen Stufe um Stufe. Sterben. Verlieren wieder Stufen. Erholen sich davon und machen einfach weiter bis schließlich die zehnte Stufe erreicht wurde. Jetzt noch den Bossgegner plätten und einer von Ihnen (manchmal auch zwei) trägt den Sieg davon.

Munchkin Quest ist ein Munchkin. Es hat den gleichen Humor, verwendet nahezu die gleichen Regeln und bietet beinahe den gleichen Spaß wie sein Karten-Vorbild. Munchkin Quest ist ein Ärger-Spiel mit viel Interaktion und Schadenfreunde. Doch Munchkin Quest ist tatsächlich auch ein vollwertiges Dungeon-Spiel und ähnelt dabei ein wenig Dungeoneer. Der Einstieg in Munchkin Quest gestaltet sich deutlich schwieriger als beim Kartenspiel. Das Spielgeschehen geht auch nicht so locker leicht von der Hand wie bei Munchkin. Es ist immer auch ein wenig "Arbeit" (meist würfeln) dabei – wie bei Dungeon-Spielen so üblich. Und deswegen macht Munchkin Quest nicht ganz so viel Spaß wie Munchkin – aber es macht Spaß.

Infos zu Munchkin Quest

  • Titel: Munchkin Quest
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Steve Jackson
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 180
  • Jahrgang: 2010

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