Bye, bye, London, Sayonara, Tokyo – bienvenue à Paris! Im dritten Teil der Next-Station-Reihe von Matthew Dunstan (HCM Kinzel) planen die Spielenden das Liniennetz der Pariser Metro. Die Illustrationen stammen auch diesmal wieder von Maxime Morin, und auch die schicke Magnetschachtel hat sich nicht verändert. Der auszufüllende U-Bahn-Plan dagegen schon etwas. Wie spielt sich Next Station denn so in der Stadt der Liebe?
Infos zu Next Station: Paris
- Titel: Next Station: Paris
- Verlag: HCM Kinzel
- Autor: Matthew Dunstan
- Spieleranzahl: 1-4
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 25-30
- Jahrgang: 2024
Das Next-Station-Prinzip: Flip & Write mit Farbstiften
Für diejenigen, die die Reihe noch nicht kennen: Next Station ist ähnlich wie Trails of Tucana, Träxx oder Pick a Pen: Riffe ein Verbindungsspiel. Hier plane ich vier farbige U-Bahn-Linien – in vier Runden mit jeweils dem passenden Farbstift. Welche Station ich als Nächstes anfahre, hängt davon ab, welche Karte aufgedeckt wird. Nach der letzten Karte einer bestimmten Farbe endet die Runde, dann geht es mit der nächsten U-Bahn-Linie (in einer anderen Stiftfarbe) weiter.
Am Ende gibt es je nach Stadt der Spielreihe Siegpunkte für unterschiedliche Zielbedingungen. Immer möchte ich aber möglichst viele Einzelstationen innerhalb eines Stadtbezirks und insgesamt möglichst viele Stadtbezirke anfahren. Details könnt ihr in den Rezensionen zu Next Station: Tokyo und Next Station: London nachlesen.

Paris, Paris … Was ist neu? Und macht das Spaß?
Herzstück des Pariser Metroplans ist die Zentralstation, die mit gleich allen vier Stationssymbolen angefahren werden kann. Über diesen Weg komme ich schnell in andere, weiter entfernt liegende Stadtbezirke. Vor allem aber gelingt es hier vergleichsweise leicht, alle vier Linien zusammenzuführen. Es empfiehlt sich, das zu nutzen, denn auch in Paris bringen Umsteigemöglichkeiten Siegpunkte. Doppelgleise gibt es nicht mehr, dafür ist erlaubt, was in Next Station London und Next Station Tokyo undenkbar war: Manchmal dürfen sich jetzt zwei verschiedene Metrolinien überschneiden. Aber nur an bestimmten Stellen, genauer gesagt bei dafür vorgesehenen Kreuzungen. Die bringen übrigens am Spielende sogar Punkte – schon allein fürs Durchfahren und noch etwas mehr, wenn sich dann tatsächlich zwei Linien dort kreuzen.
Statt Touristenhotspots wie in Tokyo spielen, ähnlich wie in London, Sehenswürdigkeiten wieder eine Rolle. Und auch hier gibt es eine kleine Erleichterung: Fahre ich eine Sehenswürdigkeit nämlich mit einer Jokerkarte an, darf ich direkt noch eine Station weiter fahren. Also möglichst immer eine Sehenswürdigkeit in Reichweite haben.

Anders als in London, wo es noch wichtig war, die Themse zu queren, ist die Seine nur pro forma eingezeichnet. Spielerisch hat sie keine Funktion. In meinen Spielrunden hat das die meisten eher verwirrt.
Redaktionelle Umsetzung bei Next Station Paris
Die Farben sind auch diesmal gut gewählt. Zumindest in meiner Ausgabe schreibt der grüne Stift aber leider recht schwach, sodass man gut hinsehen oder die Linie mehrmals nachfahren muss. Die anderen Farben funktionieren wie von Next Station gewohnt sehr gut.
Auf dem Metroplan selbst sind die gelben Linien, die die Stadtbezirke darstellen, sehr hell. Manche Mitspielenden hatten Probleme, das ausreichend zu erkennen. Das ist aber bei allen Next-Station-Spielen so.
Paris, mon amour … Lohnt sich Next Station: Paris?
In meinen Spielrunden wurden die Doppelgleise aus Next Station Tokyo schon ein wenig vermisst. Insgesamt spielt sich Paris aber leichter und eingängiger als der Vorgänger. Das liegt nicht nur daran, dass es keine Minuspunkte mehr gibt, sondern auch an der höheren Flexibilität, die der Metroplan bietet. Die Zentralstation, die Jokerkarten, die Sehenswürdigkeiten, die man jederzeit (wie einen Joker) anfahren darf … All das trägt dazu bei, dass Paris auch mal kleinere Fehlplanungen verzeiht. Und erlaubt trotzdem detaillierte Vorausplanungen.

Dadurch ergibt sich ein locker-leichtes Spielgefühl, das Next Station Paris für mich zum Favoriten unter den Next-Station-Spielen macht. Egal ob in der Gruppe, zu zweit oder solo. In diesem Sinne: À bientôt à Paris!

1 Kommentar
London gefällt mir immer noch und hab schon einen neuen Block nachkaufen müssen; Tokyo hab ich einmal mitgespielt und das hat mir auch schon gereicht, fand das viel zu verkopft. Paris klingt wieder interessanter.