Queen Games brachte Ende 2024 mit Nova Roma ein beeindruckendes Kennerspiel auf den Markt, das vor allem für Fans strategischer Brettspiele interessant sein könnte. Mit zahlreichen frei einsetzbaren Elementen im Aufbau bietet es jede Menge Wiederspielreiz, denn keine Partie gleicht der anderen. Nova Roma von Stanislav Kordonskiy zeigt auf hervorragende Weise, dass das Rad nicht immer neu erfunden werden muss, um ein gut ausgeklügeltes Spiel auf den Tisch zu bringen.
Infos zu Nova Roma
- Titel: Nova Roma
- Verlag: Queen Games
- Autor: Stanislav Kordonskiy
- Spieleranzahl: 1-4
- Alter ab: 14
- Dauer in Minuten: 60-120
- Jahrgang: 2024
Unsere Wertung zu Nova Roma
Abwechslung dank flexibler Elemente
Das Herzstück von Nova Roma ist das Forum in der Mitte des Spielplanes. Hier setzen wir unsere Patrizier ein, um verschiedene Aktionen ausführen zu können. Diese Aktionen werden für jede Partie neu platziert, sodass sich immer wieder andere strategische Möglichkeiten und Grenzen ergeben. Unterschiedliche Bauverträge, Seeverträge und Mosaikbauprojekte ergänzen diesen flexiblen Aufbau. All diese Elemente gemeinsam sorgen dafür, dass sich jede Partie frisch und einzigartig anfühlt. Es lohnt sich immer wieder aufs Neue, verschiedene strategische Wege einzuschlagen. Schienen in einer Partie die Seewege der Weg zum Ziel zu sein, so können es in der nächsten auch die Rennen im Hippodrom sein, die zum Sieg verhelfen. Spannend bleibt jedes Mal aufs Neue. Wer wählt welche Strategie? Kommen sich zwei Spieler in die Quere? Ist die Partie eher ein harmonisches Miteinander und es bleibt abzuwarten, welche Strategie am effektivsten aufgeht?
Viele vertraute Mechaniken
Die Mechaniken in Nova Roma sind allesamt nicht neu: Vor allem Workerplacement und Ressourcenmanagement sind hier vertreten. Erfahrene Brettspieler werden die eine oder andere Parallele zu anderen Brettspielen erkennen. Den Aktionsauswahlmechanismus kennen wir beispielsweise bereits aus Barcelona. Auch sonst lassen sich zu Nova Roma einige Ähnlichkeiten feststellen.
Nova Roma schafft jedoch eine geringere Einstiegshürde als Barcelona und durch die verschiedenen Bereiche auf dem Spielbrett eine bessere Übersicht. So fällt es leichter, Strategien zu entwickeln und diese zu verfolgen. Während Barcelona oft als sehr komplex und eher überfordernd beim ersten Regellernen empfunden wird, wirkt Nova Roma strukturierter und einsteigerfreundlicher – ohne jedoch an Tiefe zu verlieren.
Trotz allem ist auch hier Köpfchen gefragt, allerdings ohne, dass das Spiel zu einer reinen Grübelei wird. Perfekt für Strategen, die gerne planen, ohne sich in Details zu verlieren. Gerade bei besonders detaillierten Planern kann eine Partie auch schnell etwas langatmig werden. Meine Empfehlung wäre aus diesem Grund eine maximale Spieleranzahl von drei Personen.
Fazit: Ein Muss für Strategiefans
Nova Roma kombiniert Abwechslung, strategische Tiefe und Zugänglichkeit auf beeindruckende Weise. Ein Spiel für zwischendurch möchte Nova Roma keinesfalls sein, ist aber trotz dessen auch nicht zu verkopft. Perfekt für einen Spieleabend mit ein, zwei Opener- bzw. Absackerspielen. Vor allem der flexible Spielaufbau und die Übersichtlichkeit der Regeln sowie des Spielbrettes haben mich überzeugt.
Ich finde Nova Roma ideal für erfahrene Spieler, die sich eine strategische Herausforderung wünschen, ohne dabei in unnötige Komplexität abzudriften.
2 Kommentare
Tolle Rezi, besten Dank – Nova Roma ist (auch) in meinen Augen wirklich eines der besten und schönsten Spiele der letzten Zeit!
Einzig Partien zu viert würde ich nicht als „langatmig“, sondern als umso reizvoller bezeichnen, da oft die gewünschten Felder im Forum bereits besetzt sind und entsprechend improvisiert werden bzw. ein Plan B entwickelt werden muss. Aber es gibt ja immer viel zu tun, so dass selbst das kein Problem ist.
Völlig unterschätztes Spiel! Schön, dass es hier eine Würdigung bekommt. Wir spielen es jede Woche und es macht immer noch Spaß.
Ich verstehe aber eure Wertung für das Material nicht. Das ist gut und sehr viel. Da gibt es nichts auszusetzen.