Reich der Spiele

Pictures

Assoziationspiel Pictures - Ausschnitt - Foto von PD Verlag

Viele Rezensionen sind bisher nicht zu finden zu dem Spiel des Jahres 2020, Pictures. Das liegt eventuell an Corona oder am nicht allzu großen Verlag. Dieser beschäftigt sich auch eher mit komplexeren Sachen. Aber Pictures fiel mir auf der letzten Messe schon auf und ist als letztes gespieltes Spiel auf der Spiel ’19 (schnief) noch in meine Tasche gewandert. Mittlerweile habe ich eine Menge Partien hinter mich gebracht und das sogar oft in größeren Gruppen, da die Pandemie erst später einsetzte. In Essen hatte ich schon das Gefühl, das wird was mit der Auswahlliste! Dass es für den Hauptpreis reichen würde, war nicht unbedingt abzusehen. Ich sehe das mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Spielablauf von Pictures

Die Anleitung beschreibt auf einer Seite alles genau und ist somit genau das Richtige für die ganze Familie am Weihnachtsabend, wenn sie nur aus maximal fünf Personen besteht. Wir haben im Spiel 91 Fotokärtchen zur Wahl, von denen wir jedesmal 16 Stück in ein 4 x 4 Felder großes Ratser auslegen. Zur Koordination legen wir Buchstaben und Zahlen an jeweils eine Seite, sodass wir ein Koordinatensystem vorfinden, in dem jede Fotokarte zugeordnet werden kann.

Dann haben wir fünf verschiedene Materialsets zur Auswahl, mit denen wir die Darstellungen der Fotos nachbauen, also darstellen müssen. Das macht den eigentlichen Reiz des Spiels aus. Denn wir finden nur Materialien, die keiner haben will. Da gibt es zwei Schnürsenkel, 19 Symbolkarten, ein Bauklötzeset, Steine und Stöcke zur Auswahl oder ein Pictogramm, wo wir das Foto mit Farbklötzchen in einem Rahmen darstellen müssen.

Am Anfang zieht jeder einen Koordinatenchip aus dem Beutel und schon kann man loslegen. Jeder muss den Mitspielern das – ihnen nicht bekannte – dort liegende Foto mit seinem Material verständlich machen. Einen Zeitrahmen gibt es dabei nicht. Also keine Hektik. Danach gibt jeder auf seinem Zettel Tipps ab, wer denn welches Foto dargestellt hat, und bei Übereinstimmungen gibt es Punkte. Sowohl für den ratenden als auch den darstellenden Künstler. Das Material geht dann für die nächste Runde an den nächsten Mitspieler.

Leider bleiben die Fotos die ganze Zeit liegen. Das neigt zu Wiederholungen, was dazu führt, dass erfolgreich erkannte Fotos eben wieder genauso dargestellt werden. Nach fünf Runden ist dann Schluss, wenn jeder mit jedem Material gespielt hat.

Ist Piuctures ein gutes Partyspiel und ein würdiges Spiel des Jahres 2020?

Ja, das nenne ich Familienspiel. Das macht mein lachendes Auge aus. Da machen alle mit: vom Opa bis zum Enkel. Jeder verzweifelt bei bestimmten Materialien und die Lacher sind groß. Aber der Ablauf hat so seine Tücken. Da jeder Chip dreimal im Beutel drin ist, kann es vorkommen, dass ein Bild zweimal oder sogar dreimal mit den selben Materialien dargestellt wird. Und nach gut 20 Partien stellt sich dann eine gewisse Müdigkeit ein, da es zu wenige Fotos sind. Diese Wiederholungen empfand ich als langweilig. Auch gibt es Spieler, die einfach ewig brauchen, um überhaupt irgendetwas darstellen zu können.

Aber die meiste Zeit machte Pictures großen Spaß. Aber eben nur einmal am Abend. Vier Monate später konnte man es dann wieder raus holen – aber eben nur einmal. Es reizt nicht zu vielen Partien hintereinander, was aber bei vielen Preisträgern des Spiel des Jahres der Fall ist. Und bei den diesjährigen drei Nominierten reizte mich My City noch am meisten. Da hieß es eben: immer wieder und wieder. Mit dem Titel habe ich 50 Partien erlebt. Bei Pictures bin ich dort noch lange nicht – und ich besaß es bereits ein halbes Jahr vorher. Nova Luna hatte mich eh verwundert und egal in welcher Konstallation, verlor da bei uns immer der Startspieler. Zufall?

Spiel des Jahres 2020 - Pictures - Foto von PD Verlag

Egal, denn das Gewinnen ist bei Pictures eh Nebensache. Der Spaß, wie man bestimmte Fotos eben gerade mit dem gegebenen Material darstellen soll, ist schon witzig. In der Spieleregion tummeln sich aber schon viele Spiele und die reizen eben auch zu Wiederholungen. Also, mehr Fotos würden mehr Reiz geben, denn dann könnte man nach jeder Runde die dargestellten Fotos austauschen um mehr Flexibilität zu erreichen. Nichtsdestotrotz wird es wohl Weihnachten bei vielen auf dem Gabentisch liegen und da hat es seine Berechtigung. Ob es dann noch in zehn Jahren, als Spiel des Jahres, dazu reicht, die Familie zu beglücken, wage ich zu bezweifeln. Zumal es unter anderem mit Was’n das und Wat’n dat schon ähnliche Titel gab. Aber wenn es dann so lange im Schrank lag, warum dann eigentlich nicht?blank

Spielanleitung zu Pictures

Infos zu Pictures

  • Titel: Pictures
  • Verlag: PD Verlag
  • Autor: Christian Stöhr, Daniela Stöhr
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2019

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