Pixies: Ausschnitt der Titelillustration des Kartenspiels, Foto Pegasus Spiele

Pixies ist ein kleines Kartenspiel von Johannes Goupy für 2 – 5 Spielende ab 8 Jahre. Pegasus Spiele hat es veröffentlicht. Einige Kritiken zeigen sich begeistert über den einfachen und taktischen Mechanismus. Ich bin es nicht. Warum? Das verrate ich in dieser Rezension.

Infos zu Pixies

  • Titel: Pixies
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Johannes Goupy
  • Spieleranzahl: 2-5
  • Alter ab: 8
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2024

Unsere Wertung zu Pixies

Worum geht es bei Pixies?

Der Titel ist Programm: Kleine, irrwitzig aussehende Pixies sollen in eine Auslage platziert werden. Diese Wesen erinnern dabei weniger an die klassischen Feen oder Pucks, sondern haben vielmehr eine gewisse stilistische Nähe zu Gestalten aus Puppenfilmen wie „Der dunkle Kristall.“ Diese Illustrationen von Silvain Trabut muss man mögen. Sie sind sehr speziell und sehr anders als bei den meisten Gesellschaftsspielen. Ich mag sie nicht, was mich aber nicht abgehalten hat, Pixies auszuprobieren.

Die Auslage selbst besteht aus einem Raster von 3 x 3 Feldern, in das die Karten dem Wert entsprechend von 1 – 9 zu legen sind. Da Pixies aber Waldwesen sind, sind sie besonders wertvoll, wenn sie auf Waldboden liegen. Das heißt: Es können sich auch Karten unter den Pixies befinden.

Punkte für die besten Pixies

Pixies: optimierte Auslage, Foto Pegasus Spiele

Am Ende zählen die Karte entsprechend ihren Werten zuzüglich Sonderpunkte. Zum einen zeigen Karten mitunter Kringel (Pluspunkte) oder Kreuze (Minuspunkte), teilweise auch per Multiplikation mit Farbwerten. Zum anderen zählt die größte Anzahl an waagerecht und senkrecht zusammenhängenden Farben in der eigenen Auslage. Das ist alles. Noch einfacher sind nur die Regeln.

Die Regeln bei Pixies

Wer an der Reihe ist, legt zunächst so viele Pixies aus, wie Personen mitmachen. Danach geht es reihum. Alle wählen jeweils eine Karte und legen sie in die eigene Auslage. Dabei sind nur wenige Legeregeln zu beachten:

  • Die erste Karte einer Zahl muss immer auf ihren Zahlenplatz, darf aber verdeckt als Waldboden oder offen als Pixie gelegt werden.
  • Die zweite Karte mit gleicher Zahl kommt entweder unter die offen liegende Karte, auf diese (die dann Waldboden wird) oder muss auf eine bereits als Waldboden gelegte Karte offen in das Raster ausgelegt werden.
  • Weitere Karten mit gleicher Zahl kommen immer als Waldboden in das Raster.

Ist kein Platz mehr frei und sind damit alle neun Felder belegt, endet die Runde. Wer nach drei Runden die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie.

Pixies zwischen feenhafte Taktik und ganz weltliche Banalität

Pixies: wohin mit der Karte, Foto Pegasus Spiele

Aus diesen wenigen Regeln entstehen schnell taktische Geplänkel. Denn zum einen muss die eigene Auslage optimiert werden. Das ist schwer genug. Zum anderen sollte niemand der Konkurrenz die für sie besten Karten überlassen. Also gibt es auch Interaktivität und den Zwang, aus der zufällig bestimmten Auslage das Beste zu machen.

Lahmer Mechanismus beim Kartenlegen

Wer sich jetzt etwas auskennt, wird das Prinzip erkennen: Es handelt sich um eine kleine Abwandlung des klassischen Golf-Mechanismus, der auch bei Titeln wie Skyjo und HiLo zur Anwendung kommt. Nur, dass bei Pixies eben alle Karten an ihrer Stelle liegen bleiben müssen, was die Punktejagd nicht gerade einfach macht. Das Glück und nicht zuletzt die Spielweise der Konkurrenz haben eine tragende Rolle bei der eigenen Optimierung.

Nun ist der Golf-Mechanismus zwar ein Klassiker, aber kein tiefgründiger Taktikkracher. So bleibt der Ablauf etwas lahm. Nicht, dass Pixies kein schnelles Spiel wäre, das ist es. Nein, das Kartenwählen hat keine Höhen und Tiefen. Es plätschert so vor sich hin. Zwar gibt es taktische Optionen wie die Wahl, eine Karte als Waldboden oder Pixie zu legen. Ebenso lassen sich Auslagen der Konkurrenz durch Wegschnappen von wichtigen Karten beeinflussen. Aber das war es auch schon.

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen - von Riemi: Pixies

Foto von der Spielemesse Spiel 24 in Essen – von Riemi: Pixies

Diese Feentaktiken sind aber eher vorgetäuscht. Echter Einfluss ist nicht gegeben. Ebenso fehlt ein Aha-Moment. Dazu sind der Mechanismus zu eintönig und die Punktwertung zu unspektakulär. Wie sagte eine Mitspielerin, die keine zweite Partie wollte:

„Wir haben auch schon Schlechteres gespielt, aber Spaß macht das nicht.“

Pixis ist ein unspektakulärer, aber immerhin funktionierender Langweiler

Zugegeben, es gibt einige schwärmende Rezensionen. So wird diese kleine Schachtel sicher auch ihre Zielgruppe finden. Als schnelles Kartenspiel für zwischendurch oder in der Funktion des typischen Einstiegs in einen Spieleabend oder als Rausschmeißer taugt es durchaus.

Kartenspiel Pixies, Schachtel, Foto Pegasus Spiele

Mir ist es aber deutlich zu langweilig. Es hat keine Höhen und Tiefen, es plätschert dahin wie ein Rinnsal durch den Waldboden. Auch das bringt Leben und Abkühlung. Ein Bach oder gar mitreißender Fluss ist es aber nicht. Während so ein Rinnsal meistens irgendwo mündet und immer stärker wird, bleibt Pixies aber eben hinter anderen Titeln zurück.

Auch wenn Fans finden wird: Mich hat es nicht gepackt. Dazu gibt es einfach viel zu viele gute Kartenspiele mit ähnlichen Mechanismen, die besser sind. Und wenn es „nur“ HiLo ist, das für mich etwas hat, was Pixies fehlt: einen kribbeligen Überraschungsmoment und deutlich mehr Interaktion. Was ebenfalls fehlt: Ein Wertungsblock, denn durch die Abrechnung in drei Schritten und über drei Partien wäre dieser überaus hilfreich. Dafür ist die Anleitung hervorragend. Immerhin.

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1 Kommentar

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Evi H. 2. Januar 2025 - 17:40

Sehe ich komplett anders! Pixies kommt überall gut an, wir spielen es fast jeden Abend und die Bilder sind super. Wie kann man das bitte nicht gut finden? Wer behauptet, das Spiel sei langweilig, hat einfach keinen Geschmack.

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