Hamburg ist bekannt für seine ausgefochtenen Rivalitäten. Es gab dauerhaft Konkurrenz zwischen den Hansestädten. Doch auch „all zu nah“ gab es einen großen Konkurrent und zwar das Fischerdorf Altona. Diese zwei Städte lagen direkt nebeneinander und jeder wollte der größere werden. Am Schluss gewann Hamburg, aber was wäre gewesen, wenn Altona gewonnen hätte? In Rival Cities kann man genau dies nachspielen und die Geschichte wiederholen lassen oder sie verändern. Rival Cities ist ein Kennerspiel ab zehn Jahren für zwei Personen, es ist bei Deep Print/Pegasus Spiele erschienen. Hier versuchen zwei Spieler, ihre Stadt zum Sieg zu verhelfen. Dies geht entweder über das bessere Ansehen oder durch einen früheren Sofortsieg.
Infos zu Rival Cities
- Titel: Rival Cities
- Untertitel: Altona gegen Hamburg
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor: Andreas Steding
- Spieleranzahl: 2
- Alter ab: 10
- Dauer in Minuten: 30-45
- Jahrgang: 2025
Unsere Wertung zu Bloom
Vorbemerkung zur Rezension
Die erste Überraschung ist die Organisation des Innenlebens der Verpackung. Rival Cities wird mit vier Minischachteln ausgeliefert. Diese ermöglichen das Organisieren des Spielmaterials und einen aufgeräumtes Spielfeld ohne zusätzliche eigene Schachteln.
Das Spiel ist sehr variabel. Sämtliche Aktionskarten, die um das Spielfeld ausgelegt werden, unterscheiden sich in jeder Partie. Dadurch verläuft jede Spielpartie komplett anders, verlängert jedoch ein bisschen den Spielaufbau. Dies nimmt man bei diesem Spiel aber gern in kauf.
Rival Cities im Überblick: Wie spielt es sich?
Rival Cities geht bis zu sieben Runden. Eine Runde beendet man, indem das Tintenfass einmal um den Spielplan wandert. Die nächste Aktion kann sich der aktive Spieler immer kostenlos auswählen. Für die folgenden muss man Waren bezahlen. Es ist also ein ständiges Taktieren, welche Aktion man auswählt. Die Frage ist immer: Mit welcher Aktion bekomme ich den größten Vorteil und mache dem Konkurrenten am meisten kaputt?
Ein Haushalten mit den Waren ist dauerhaft notwendig, manchmal ist der Sieg schon sicher und durch eine fehlende Ware kann man die Aktion dann doch nicht ausführen. Der Konkurrent überspringt als nächstes die Aktion und kontert mit seinem Zug erfolgreich. Schon ist der sichere Sieg dahin und die Konkurrenzstadt könnte nun im Vorteil sein.
Spannend ist auch der Mechanismus, dass man sich Aktionen aufheben kann und später gezielt verwenden kann. Dies erhöht die taktischen Möglichkeiten, weil dadurch ein Bluffen ist. Aktionen können auch vom Nachziehstapel stammen, wodurch der Gegner gar nicht weiß, was man noch in der Hinterhand hat. Eine Wende im Spiel ist sehr schnell möglich.
Der Spieler kann sogar zwei Aktionen gleichzeitig ausführen, wenn er dies mit einem Brief bezahlen kann. Ein sicherer Sieg des einen Spielers kann somit sehr schnell zum „Schach Matt“ werden. Man muss dauerhaft auf der Hut sein, dass der andere Spieler nicht eine der Siegbedingungen vorab hinbekommt.
Fazit
Ich würde das Spiel mit Schach vergleichen (was Schachspieler mir hoffentlich nicht übel nehmen). Es ist ein ständiges Taktieren, erahnen der Züge des Gegners und vorausplanen der eigenen Züge. Jeder Zug muss wohl überlegt sein, denn er kann das Spiel komplett auf dem Kopf den stellen.
Dieses Merkmal birgt aber auch den Nachteil, dass die Spielzüge immer länger dauern. Das Spiel ist sehr kurz. Trotzdem ist es vorteilhaft, zügig zu spielen und lieber noch eine zweite Partie hintenan zu setzen. In diesem Fall ist es ein kurzweiliges und trotz der kurzen Spielzeit ein umfangreiches Brettspiel für zwei Personen.
Für Spieler, die gerne taktieren und nicht immer eine Gruppe zum Spielen zusammenbekommen, haben mit Rival Cities eine schönes Spiel für zwei Personen vorgelegt bekommen. Bei uns wird es noch einige Male den Spieltisch landen.